PJ-Tertial Pädiatrie in Marienhospital (7/2024 bis 10/2024)

Station(en)
KIA, KIB, MVZ, Neonatologie, Intensivstation
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, Diagnostik, Notaufnahme
Heimatuni
Bochum
Kommentar
Kurz vorab: Ich habe im gesamten Studium und in sämtlichen Famulaturen noch kein Krankenhaus erlebt, wo man sich so viel Mühe um PJler und Praktikanten gemacht hat, wie hier im Hause.

Ich habe hier im Marienhospital mein 3. Tertial belegt aufgrund meiner großartigen Erfahrung aus dem 1. Tertial in der Chirurgie.
Bereits einige Tage vor PJ-Start wurde ich von einem der PJ-Koordinatoren persönlich angerufen, um erste Wünsche und Probleme zu klären. Das kannte ich schon aus dem 1. Tertial.
Am ersten regulären Tag trafen wir uns mit den PJ-Koordinatoren vor dem Sekretariat der Kardiologie. Dort haben wir eine kleine Einführung erhalten. Außerdem wurde alles Organisatorische, wie Telefone, Spinde, Kleidung, Schlüssel, Essen, Namensschilder, Vertragsunterzeichnung gemeinsam geklärt. Danach haben wir eine Hausführung bekommen. Zum Schluss wurden wir alle persönlich auf unsere jeweiligen Stationen gebracht, um für den nächsten Tag unsere jeweiligen Ansprechpartner in den jeweiligen Abteilungen zu kennen.
Der erste Einführungstag war sehr kurz, sodass man schon gegen Vormittag nach Hause durfte.

Am nächsten Tag wurde ich im Rahmen der Frühbesprechung in der Kinderklinik sehr herzlich empfangen. Von Assistenz- bis Chefarzt stellten sich alle bei mir vor. Ich bekam eine kleine Führung durch die verschiedenen Stationen der Pädiatrie und bekam auch direkt einen Schlüssel für das Arztzimmer.

Zunächst verbrachte ich die ersten Wochen auf der „Normalstation“. Dienstbeginn ist immer um 8:00 Uhr und beginnt mit der Frühbesprechung, wo Besonderheiten oder neue Aufnahmen der Nacht besprochen wurden. Danach geht es auf Station, wo erst einmal alle Patienten visitiert werden. Nicht nur die Ärzte, sondern auch das Pflegepersonal unterstützen einen, wo sie nur können. An dieser Stelle muss ich einmal die Pflege auf der Station, sowie in der ZNA hervorheben, die mir sehr viel im Umgang mit den Kindern beigebracht haben. Ich durfte schnell eigene Patienten betreuen. Man darf generell alle Interventionen (Untersuchungen, Blutentnahmen, PVK, Sonos, Katheterisierung...), natürlich immer unter Aufsicht, komplett selbstständig durchführen. Das Arbeitsklima war perfekt. Obwohl ich mein Tertial zu einer Zeit begonnen habe, wo zeitgleich viele neue Ärzte eingearbeitet wurden, wurde ich fest im Team eingeplant. Die Assistenzärzte auf Station geben sich viel Mühe einem etwas beizubringen. Ein persönliches "Teaching" für mich, fand regelmäßig statt, um mich gut auf das M3 vorzubereiten.
Eine Besonderheit während meiner ersten Wochen auf der Normalstation war eine stattgefundene Diabetikerschulung. Dies ist eine Schulung für Kinder, die an Typ-1-Diabetes erkrankt sind, um den Umgang mit der Krankheit zu erlernen. Geleitet wurde diese von einem Oberarzt und der Diabetikerbeauftragten, die das ganz klasse gemacht haben. Falls ihr die Möglichkeit habt daran teilzunehmen, unbedingt machen. Lehrreich und sehr lustig.

Meine nächste Rotation war auf die Neo-/Intensiv. Ich kannte bislang nur die Erwachsenen-Intensivstation und war an meinem ersten Tag mehr als beeindruckt. Auf der Neointensiv kann man zwar weniger Interventionen selbst durchführen im Vergleich zur Normalstation, aber es ist eine Erfahrung, die man wahrscheinlich nie mehr haben wird, wenn man sich später nicht für die Pädiatrie entscheidet. Als PJler darf man immer bei den Sectios und den Erstuntersuchungen dabei sein und mitmachen, was ich sehr spannend fand. Außerdem darf man Guthrie-Tests im Rahmen der U2 durchführen. Mein großes Highlight war, dass ich einen Nabelvenenkatheter bei einem Frühchen mit knappe 700 Gramm Geburtsgewicht legen durfte, was mich sehr gefreut hat, da viele Assistenzärzte in den ersten Jahren noch nicht einmal die Möglichkeit dazu haben.

Die restliche Zeit verbrachte ich in der ZNA. Dort durfte ich so gut wie alle Patienten komplett voruntersuchen und meine Befunde notieren. Danach bespricht sich mit dem jeweiligen Assistenzarzt und leitet die weiteren Schritte ein.

Als letztes war ich einige Tage im MVZ, welches im Hause angegliedert ist. Leider war hierfür nicht mehr so viel Zeit, da ich eine Woche krank war. Hier besteht die Möglichkeit an verschiedenen Sprechstunden und U-Untersuchungen (Neurologische Sprechstunde…) teilzunehmen. Plant euch hier gerne 1-2 Wochen ein. Hier kann man nochmal eine Menge lernen.
Obwohl für alle Ärzte von Anfang an klar war, dass es für mich später nicht in die Pädiatrie geht (habe es rein aus Interesse gemacht), haben sich von Assistenz- bis Chefarzt alle unfassbar viel Mühe gegeben und mir eine unvergessliche Zeit beschert.

Ich habe außerhalb der Pädiatrie eine Sonderrotation in die Kinderchirurgie gemacht. Leider ist diese seit August 2024 nicht mehr im Marienhospital vertreten.

Außerdem war ich für eine Woche in der Erwachsenenkardiologie eingeteilt, wo ich auch direkt ins Team eingebunden wurde, sodass ich von Tag 1 Patienten aufnehmen durfte und unter Supervision sogar selbstständig Echos durchführen durfte.

Noch ein paar Allgemeine Sachen zum Haus:
- Es gibt einmal pro Woche eine Lehrveranstaltung aus den verschiedensten Fachbereichen gemeinsam mit allen PJlern. Ich für meinen Teil fande diese sehr hilfreich zur Prüfungsvorbereitung, da ich mich im 3. Tertial befand.
- Man hat im 3. Tertial einmal pro Woche einen Studientag. In meinem Fall durfte ich diesen nach Belieben nehmen.
- Man hat jeden Tag für das Frühstück und für das Mittagessen ein gewisses Budget frei, sodass man theoretisch immer komplett kostenlos essen darf. Wenn man ein teureres Gericht nimmt, muss man die Differenz dazu zahlen.
- Die PJ-Beauftragten Herr Wix und Dr. Schiedat sind richtige Ehrenmänner, kann man nicht anders sagen. Sie machen alle Rotationen möglich. Herr Wix ist immer zu erreichen und hat uns ein Schockraumtraining und eine komplette Prüfungsvorbereitung ermöglicht. Generell kann man sich bei Problemen immer an sie wenden.
- An dieser Stelle muss ich auch einmal Dr. Voss aus der Chirurgie loben, der ein ausführliches Repetitorium, speziell für die Chirurgie zur Prüfungsvorbereitung durchgeführt hat und das in seiner Freizeit.

Zusammengefasst: Hammer Tertial, hätte besser nicht sein können.
Bewerbung
PJ-Portal
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Repetitorien
EKG
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Bildgebung
Prüfungsvorbereitung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Punktionen
EKGs
Notaufnahme
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
597

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1