PJ-Tertial Chirurgie in Klinikum Bogenhausen (4/2009 bis 6/2009)

Station(en)
13, 27, 32, 17, 22+23
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
TU Muenchen
Kommentar
Das chirurgiesche PJ-Tertial in Bogenhausen vorneweg kurz zusammengefasst: nette Leute, gute Arbeitszeiten, vielfältige Möglichkeiten, aber beschissenes System. Ich war zufrieden, aber keineswegs begeistert.

Wer nach Bogenhausen geht kann Chirurgie an einem großen Krankenhaus mit allen Vor- und Nachteilen genießen. Organisiert wird der ganze Spaß von den Viszeralchirurgen, d.h. jeder Pjler muss mindestens für 4-6 Wochen auf die Allgemein- und Viszeralchirurgie bzw. Thoraxchirurgie, außerdem haben die Unfallchirurgen "Anspruch" auf PJler, d.h. man verbringt dort auch nochmal mindestens 2 Wochen. Wenn es die Kapazitäten (=die Anzahl der PJler) zulassen, gibt es die Möglichkeit auch auf die Herz-, Neuro-, plastische Chirurgie und die Notaufnahme zu rotieren. Letzteres macht Bogenhausen extrem interessant, leider werden PJler dort allerdings in Zeiten von Zeit- und Kostendruck eher als verschiebbare Masse und nicht als Studenten mit Lernanspruch gesehen. D.h. man wird vornehmlich dort eingesetzt, wo billige Blutabnehmer, Nadelleger, Verbändewechsler und Hakenhalter gebraucht werden.

Die Stationen im einzelnen:
12, 13b, 15b: Allegemein- und Viszeral chirurgie. Hier wird man vor allem für alle anfallenden Hilfsarbeiten eingesetzt, allzuviel lernen, theoretisch wie praktisch wird man nicht. Im OP Nähen und richtig Mitoperieren sehr selten. Man kommt Nachmittags aber meist einigermaßen früh (vor 16 Uhr) raus.

17 (Thoraxchirurgie): gehört zur Viszeralchirurgie, ist aber völlig anders. Der leitende Thoraxchirurg Dr. Weik achtet sehr auf eine enge Einbindung des PJlers. Hier betreut man wirklich Patienten von Aufnahme bis Entlassbrief und lernt noch eniiges dabei. Mein persönliches Highlight!

Unfallchirurgie (Stat. 22+23): Auch wenn man sich manchmal zum Blutabnehm- und verbändezombi mutiert fühlt, so ist die Unfallchirurgie doch sehr erträglich. Nähen im OP signifikant häufiger möglich als sonst. Nettes kleines Team. Arbeitszeiten aber wegen knapper OP-Kapazitäten am Vormittag oft etwas länger (17 Uhr) als sonst.

Plastische Chirurgie (Stat. 27): Nettes Team, hier bekommt man Verbände auch richtig erklärt und macht sie nicht nur, Verbrennungsintensiv wohl das Highlight. Arbeitszeiten bis ca. 16 Uhr.

Neurochirurgie (Stat. 32):
Für den, den´s interessiert sicher eine tolle Möglichekeit in dieses sehr spezielle Fach hineinzuschnuppern. Im OP dürfen selbst die Assistenten wenig machen, aber eine OP am eröffneten Schädel ist trotzdem einfach was Besonderes. Wenn man nicht Nachmittags noch in den OP geht, dann sehr kurze Arbeitszeiten (Röntgendemo um 14.30, danach meist nichts mehr zu tun).

Stationen auf denen ich nicht war:
Herzchirugie: ebenfalls sehr speziell, aber für den Interessierten wohl sehr gut

Präklinik (=Notaufnahme): Wenn etwas zu tun ist (oft sehr wenig), dann wohl sehr gut. PlaWu nähen möglich, ansonsten kann man auch zu den Interenisten schauen, dort hervorragende Lernmöglichkeiten!
(cave: maligner chirurgischer Uraltassistent Dr. H.)


Einteilung meist durch die PJ-Beauftragete OÄ Hahn, die aber auch mit sich reden lässt. Wenn es aber nicht genügend PJler sind, dann ist man im System gefangen und muss auch mal länger als üblich auf die Viszeralchirurgischen Stationen (berüchtigt: die 12). Obwohl die meisten auch in der Viszeralchirurgie ganz nett sind, werden PJler oft als "Standardausstattung" gesehen, die man schön flexibel auf Station und im OP einsetzen kann. Eigentlich müsste man mal die Chrugie in Bogenhausen mal komplett boykottieren, damit manche merken, was PJler eigentlich wert sind. Den Lernauftrag sehen die meisten (mit Ausnahmen siehe oben) nicht im Vordegrund.

Eigentlich schade, denn wie gesagt vom Gesamtspektrum her ist Bogenhausen eigentlich sehr gut fürs PJ.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Nahtkurs
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Rehas anmelden
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
3
Freizeit
2
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.67