PJ-Tertial Gynäkologie in Florence-Nightingale-Krankenhaus (11/2022 bis 3/2023)

Station(en)
Gynäkologie & Entbindung
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Duesseldorf
Kommentar
Insgesamt bin ich mit dem Tertial im FNK wirklich zufrieden und kann es allen empfehlen, die Interesse an Gyn haben oder einen breit gefächerten Eindruck von dem Fach bekommen möchten.
Zu Beginn gibt es einen Einführungstag an dem man sich mit allen gemeinsam trifft, noch ein paar Dokumente ausfüllt, Kleidung, einen Spind und Schlüssel erhält. (Kurze Anmerkung zur Hausdame: sie ist am Anfang sehr streng und möchte alles effizient über die Bühne bringen. Wenn man sich daran hält, ist sie im Endeffekt aber wirklich lieb und legt einfach Wert auf einen höflichen Umgang.) Dann wird man auf die jeweilige Station gebracht, lernt den*die PJ Beauftragte*n kennen und kann dann eigentlich wieder nach Hause fahren. Man bekommt auch eine Mitarbeitenden Karte mit der man vergünstigtes Essen erhält und auf den Parkplätzen parken kann (75Cent/Tag).

Ich war zuerst auf der Gynäkologie. Beginn ist um 07:30Uhr mit einer kurzen Übergabe vom Nachtdienst und Absprache wie heute die Aufteilung und der OP Plan sind. Dann war meine erste morgendliche Aufgabe die BAs zu erledigen (s. Kommentar weiter unten). Danach konnte man auf der Normalstation mit auf Visite gehen, hier habe ich eher die Dokumentation übernommen, aber nicht wirklich selbst untersucht geschweige denn eigene Patientinnen übernommen. Im Tagesverlauf stehen dann manchmal noch Sonos oder andere kleine Tätigkeite an, die man selbstständig erledigen kann. Bei den Abschlussuntersuchungen durfte ich zwar eigentlich immer dabei sein, habe aber bis auf wenige Ausnahmen nicht selbst untersucht. Wenn es an die alltägliche Dokumentation geht, kann man sich mit seinem eigenen EDV Zugang (der für die meisten Dinge auch freigeschaltet ist) an einen Arbeitsplatz im Assistentenzimmer setzen und die Briefe für die OPs vom Tag anlegen (PJ Aufgabe) oder manchmal die offenen aktualisieren (z.B. Verlauf schreiben, Patho einfügen). Hierbei ist dann auch der Moment für Mittagessen oder einen Kaffee, der im AÄ-Zimmer eigentlich immer da ist und sonst macht man neuen, der kommt schon weg. Gemeinsame Mittagspause gab es nicht. Je nach Tagesverlauf konnte ich dann im Schnitt meistens um 15:30-16Uhr gehen.
Teilweise wird man schon bei der Besprechung oder später per Telefon in den OP gerufen, dann verbringt man hier auch oft den ganzen Tag. Dadurch, dass der aktuelle Chef auch einen Allgemeinchirurgischen FA hat, werden hier in der Klinik auch wirklich große und komplexe Eingriffe von den Gyn ´s selbst gemacht. Man ist dann zwar nur zum Haken halten am Tisch, darf aber eigentlich immer Fragen stellen und bekommt ein bisschen was erklärt bzw. wird abgefragt. Wenn es keine Eile zum nächsten Punkt gibt, darf man auch nähen; ich selbst habe das in diesem Tertial gelernt. Zu der OP Pflege hatte ich ein recht gutes Verhältnis und man konnte am Tisch auch mal lockerer reden.
Wenn an einem Tag mal etwas weniger zu tun war, konnte man auch zu den OÄ in die Sprechstunden und hat hier viel erklärt bekommen, vor allem die Beckenbodensprechstunde lohnt sich meiner Meinung nach.

Den zweiten Teil haben ich in der Geburtshilfe verbracht. Hier startet man mit der selben Besprechung, die dauert dann allerdings etwas länger, weil man auch noch die Patientinnen unter Einleitung und die Risikoschwangeren auf Station bespricht. Wenn die BAs gemacht sind, geht es ab 8Uhr weiter mit den Abschlussuntersuchungen (Fundus tasten, Sono Uterus, Geburtsverletzungen/Sectionarbe). Diese hab meistens ich durchgeführt, auch das Gespräch geführt und der*die StationsärztIn haben die Dokumentation gemacht und manchmal noch ergänzt. Dann kann man mit auf Visite und Kurvenvisite und meist bin ich gegen Mittag rüber in den Kreissaal. Hier war ich dann sehr frei darin, was ich mitmache. Wenn eine Schwangere grade unter Geburt war durfte ich in Absprache mit der betreuenden Hebamme mit dazu oder teilweise nur mit der AÄ 'zur Geburt'.
In der Schwangeren Ambulanz durfte ich oft die Patientin schon in den Untersuchungsraum holen, eine kurze Anamnese machen und anfangen die Fetometrie zu machen. Dann hab ich die*den AÄ dazu gerufen, die Bilder gezeigt und meistens haben sie nochmal selbst geschallt, auch weil ich oft nicht alles gut eingestellt bekommen habe. Hier hab ich relativ viel gelernt und praktische Skills bekommen. Wenn ich etwas essen wollte, habe ich den Leerlauf genutzt oder einfach mal eine Patientin ausgelassen, das war kein Problem. Ab und zu wird man nochmal für eine BA oder Viggo auf Station gerufen.
Bei den Sectios durfte ich, wenn ich frage, oft die zweite Assistenz machen, an etwas schlechter bestetzten Tagen auch die erste Assistenz, hier wurde man super gut angeleitet, die geburtshilflichen OÄ sind unglaublich nett.

Eine Sache ist bei mir leider ziemlich blöd gelaufen. Die BAs sind PJ Aufgabe und haben Priorität vor allem abgesehen vom OP. An sich kein Problem, so ist das ja im PJ und man ist eigentlich mindestens zu zweit, meist noch plus MAC StudentInnen. Ich hatte dann aber leider das Pech, dass die zweite PJlerin nur eine Woche da war und dann ihren Platz aus persönlichen Gründen gewechselt hat. So war ich alleine dafür zuständig auf Privat-, Normal- und Entbindungsstation alle BAs zu machen. Dadurch habe ich dann viel der morgendlichen Abläufe verpasst und in dieser Zeit hat meine Ausbildung wirklich extrem gelitten. Nach einem Gespräch mit der PJ Beauftragten habe ich dann früher am Morgen gestartet und war nicht mehr bei Besprechung, um vielleicht noch irgendetwas mitmachen zu können. Das hat nur teilweise funktioniert. Auch war ich dann eigentlich schon in der Entbindung eingeteilt, wurde aber häufig in den OP gerufen, den ich in der Gyn schon ausgiebig gesehen hatte. Auch Dienste durfte ich dann nicht mehr machen. Wirklich aufgelöst hat sich das erst, als wieder FamulantInnen und MAC-StudentInnen da waren. Ich persönlich war mit der Situation ziemlich unglücklich und hätte mir ein wenig mehr Entgegenkommen und Verständnis gewünscht.

Noch ein paar allgemeine Dinge.
Das Team ist insgesamt super nett, auch zu den OÄ besteht eine flache Hirarchie, die meisten habe ich geduzt. Ich konnte, sofern die BAs am nächsten Tag 'gesichert' waren, Dienste mitmachen, hier lernt man auch nochmal mehr und kann die Geburten komplett betreuen. Man kommt dann um 16Uhr zur Übergabe und bleibt bis zum nächsten Morgen, wenn man ins Bett will darf man das aber so ab 24Uhr sagen, der nächste Tag ist frei (super für lange Wochenenden).
Wie immer sollte man sich mit OP Personal und Pflege, aber ben auch mit den Hebammen gut stellen, das erleichtert das Leben ungemein. Ist aber auch ganz gut möglich, eigentlich sind hier alle lieb, man muss sich nur mit den HebammenschülerInnen aufteilen.
Bewerbung
PJ Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Tätigkeiten
Braunülen legen
Botengänge (Nichtärztl.)
Blut abnehmen
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
570

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.73