PJ-Tertial Innere in Krankenhaus Porz am Rhein (12/2022 bis 3/2023)

Station(en)
Gastro, Kardio, Intensiv, Notaufnahme
Einsatzbereiche
Diagnostik, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich kann das Tertial leider gar nicht weiterempfehlen. Zunächst einmal wirbt das Krankenhaus mit Phlebotomisten, was sowohl für Ärzte als auch für PJler zu einer immensen Entlastung führen würde. Von den drei Personen waren täglich meist min. zwei krank oder es kam gar keiner, sodass wir für das ganze Haus in dem Tertial den Blutabnehmedienst darstellten. Dies dauerte teilweise bis nach dem Mittagessen, sodass Visiten, eigene Patientenbetreuung und jeglicher Lernzuwachs dadurch nicht möglich waren.
Dazu hatte ich leider Pech mit den Ärzten, sodass ich trotz ständiger Motivation und Bitte um eigene Patienten niemals einen Patienten einigermaßen selbst betreuen konnte. Da hatten andere PJler mit anderen Ärzte-Teams mehr Glück.
Man wurde sehr oft einfach weggeschickt, da die Ärzte lieber die Zeit nutzen wollten, um schnell ihre eigenen Arbeiten zu erledigen. Das war sehr schade, da man als PJler durchaus viel Arbeit abnehmen könnte und im Gegenzug auch etwas gelernt hätte.

Trotz hoher Eigeninitiative war es bzgl. des Lernzuwaches und der Freude am klinischen Alltag leider das am wenigsten förderliche Tertial und ich habe mich in diesem 3. Tertial größtenteils weniger eingebunden und wertgeschätzt gefühlt als in den anderen Tertialen und sogar allen Famulaturen. Gerade weil das Haus einen so guten Ruf hat, freute man sich auf das letzte Tertial und die Chance, auch in der Inneren Medizin noch mal so viel wie möglich für das spätere Arztdasein mitzunehmen. Dies war jedoch überhaupt nicht der Fall!
Es mag auch an vielen personellen Gründen (Mangel, Krankheit, mehr PJler als von der Klinik erwartet im Haus etc.) gelegen haben, jedoch hätte man bei weitem PJler mehr einbeziehen und sich ein klein bisschen mehr Mühe geben können. Das Haus ist ja nicht umsonst ein Lehrkrankenhaus.
Man bekommt sehr schnell das Gefühl vermittelt, dass sich die meisten Ärzte - seien es AÄ, OÄ oder CÄ - trotz wiederholter Nachfrage absolut nicht für die Lehre der PJler interessieren. Würde einem lediglich ein bisschen mehr auf den Weg gegeben werden, könnte man später mit dem erworbenen Wissen Patienten mit internistischen-/Versorgungsproblemen besser selbstständig versorgen und man müsste sicherlich weniger Überweisungen an die Innere stellen. Win-win-Situation oder?
Man wird gerne ignoriert und Midterm- oder Abschlussgespräche finden regelhaft nicht statt.

Pro:
- viele (ca. 3x/Woche) und gute Fortbildungen v.a. der Allgemeinchirurgie (super!!) und anderen Fachrichtungen (Fortbildungen der Inneren fanden fast nicht statt)
- Rotation auf die Intensivstation und die Notaufnahme
- Spinde für PJler
- ausreichend Dienstkleidung
- Gute Betreuung und Begrüßung seitens der Personalabteilung
- dadurch dass ich von den Internisten oft nach Hause/weggeschickt wurde, hatte ich die Möglichkeiten auch mal den ein oder anderen Tag in andere Fachrichtungen reinzuschauen, die sich immer über PJler gefreut haben
- Studientage dürfen nach Absprache genommen werden wann immer man möchte (ob wöchentlich oder gesammelt am Ende)

Verbesserungsvorschlag:
- Phlebotomisten, die tatsächlich anwesend sind, damit man nicht während
der Visite noch dabei ist, sämtliche Blutentnahmen zu erledigen und man dann am Ende nichts von der Lehre mitbekommt
- Jegliches Teaching seitens der Ärzte wäre toll gewesen
- eigene Patientenbetreuung hätte ich mir gewünscht. Vielleicht lässt sich hier ein etabliertes System entwickeln, dass die PJler der Station sich gemeinsam um ein Zimmer kümmern und dieses danach mit dem Arzt durchsprechen können
- Rotationen in die Ambulanz verlängern (2 Wochen wären toll)
- Essen ist teuer und durchwachsen
Bewerbung
Über die PJ-Verteilung der Uni Köln direkt. Das Bewerbungsverfahren beginnt vor dem Verfahren im PJ-Portal
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Fallbesprechung
Bildgebung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Braunülen legen
Patienten untersuchen
EKGs
Botengänge (Nichtärztl.)
Röntgenbesprechung
Patienten aufnehmen
Notaufnahme
Briefe schreiben
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
4
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
4
Unterricht
1
Betreuung
4
Freizeit
2
Station / Einrichtung
4
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.6