PJ-Tertial Innere in DRK Krankenhaus Alzey (11/2021 bis 3/2022)

Station(en)
3, 4, Notaufnahme, Endoskopie
Einsatzbereiche
Station, Diagnostik, Notaufnahme
Heimatuni
Mainz
Kommentar
Das PJ-Tertial in der Inneren Medizin in Alzey hat mir sehr gut gefallen. Das Team ist sehr nett und nimmt einen gut auf. Generell herrscht ein angenehmes Klima im Haus, die Assistenzärzte behandeln einen wie einen Kollegen, mit den Oberärzten ist man per Du. Nur den Chefarzt siezt man, aber auch der kennt einen oft mit Namen. In Alzey lernt man gut die Grundlagen der Inneren Medizin kennen, die man z.B. später als Hausarzt, in der nicht-universitären Inneren Medizin oder auch in anderen Fachrichtungen benötigt. Aufgrund der Größe des Hauses gibt es natürlich keine Spezialabteilungen wie Herzkatheterlabor oder Onkologie, sondern der Fokus liegt wie in den meisten Häusern dieser Größe auf Kardiologie und Gastroenterologie.
Es wird ein Gehalt von 450 Euro gezahlt, zusätzlich gibt es kostenloses Mittagessen (Suppe, Hauptgang, Salat, Nachtisch; vegetarische Option verfügbar). Man hat auch eigentlich immer Zeit zum Essen. Kleidung wird gestellt. Gegen Pfand erhält man einen Transponder (für Eingang, Umkleide etc.), einen Schlüssel (Zugang zu den Arztzimmern) sowie auch auf Wunsch eine Parkkarte, mit der man auf dem Parkplatz kostenlos parken kann. Jeder bekommt einen eigenen PC-Zugang. Arbeitsbeginn ist 7h45 (Frühbesprechung), vorher zieht man sich um. Arbeitsende ist offiziell 16h, freitags 12h. Man kommt immer pünktlich raus und darf machmal auch eine halbe Stunde oder so früher gehen. Die Tage, an denen ich länger als 16h geblieben bin, kann ich an 2 Händen abzählen und dann auch meistens, weil gerade etwas Spannendes lief, was ich mir noch ansehen wollte. 1x die Woche (Dienstagnachmittag 12h - 15h) ist PJ-Unterricht in Innerer Medizin, Anästhesie und Chirurgie, an dem alle teilnehmen dürfen. Der Unterricht ist gut und praxisnah, danach darf man heimgehen. ;) Zusätzlich gibt es 1x die Woche eine Fallvorstellung, die die PJler abwechselnd selbst vorbereiten und die eine gute Übung fürs Examen ist. PJ-Ansprechpartner ist Herr Dr. Otto Laakmann, der auch Unterricht hält. Er ist sehr engagiert und setzt sich gut für die Interessen der PJler ein.
Wir waren drei PJler in der Inneren und durften frei nach Wunsch rotieren, wobei schon darauf geachtet wurde, dass man sich vieles anschaut.
Auf Station sind morgens Blutentnahmen und ggf. Zugänge zu erledigen. Hierfür gibt es einen Blutentnahmedienst, der viel abnimmt, allerdings auch öfter mal ausfällt. Selten muss man daher mal ein oder zwei Stunden Blut abnehmen, meistens bleibt es aber überschaubar. Man geht bei Visite mit und bekommt auch eigene Patienten. Zum Teil kann man weiterführende Untersuchungen selbst durchführen (z.B. ABI-Messung) und man lernt einiges zur Medikation. Man ist auch bei Aufklärungen dabei. Nachmittags werden oft Arztbriefe geschrieben. Die Pflege auf Station ist in der Regel nett und hilfsbereit.
In der Endoskopie werden Gastroskopie, Koloskopie und ERCP durchgeführt. Hier darf man immer zusehen und öfter auch unter Aufsicht einmal selbst endoskopieren. Die zuständige Oberärztin erklärt einiges und die Pflege in der Endo ist super lieb. In der Endo hat man auch die Möglichkeit, ausgiebig Sonografie zu lernen/vertiefen, da viele Patienten vorher einen Schall bekommen, sodass man sie alleine schallen kann und der Assistenzarzt vor- oder nachschallt. Ich durfte auch unter Aufsicht eine Pleurapunktion und zwei Aszitespunktionen durchführen sowie bei einer Knochenmarkspunktion assistieren. Ein- oder zweimal gab es auch eine Bronchoskopie zu sehen, manchmal gibt es wohl auch Leberbiopsien, wobei leider keine lief, während ich dort war. Einmal durfte ich auch mit einem Arzt zusammen eine PEG legen.
In der Notaufnahme darf man nach Einarbeitung Patienten selbst aufnehmen (Anamnese, körperliche Untersuchung, Zugang legen, Blut abnehmen, ggf. weitere Untersuchungen wie Sonografie, Dokumentation im PC). Ein Assistenzarzt sieht den Patienten dann im Anschluss noch einmal an. Ich durfte einen arteriellen Zugang selbst legen und auch Blutkulturen abnehmen. Ab und zu gab es eine Kardioversion zu sehen. In der Notaufnahme lernt man gut das diagnostische Procedere sowie differentialdiagnostische Überlegungen kennen, da anders als z.B. auf Station die Diagnose ja oftmals noch nicht feststeht und man somit selbst nachdenken kann und muss. Daher und auch im Hinblick auf das Examen empfiehlt es sich, hier etwas Zeit zu verbringen. Die Pflege in der Notaufnahme ist sehr nett.
Man kann Nachtdienste mit dem diensthabenden Assistenzarzt mitmachen. Hierbei kommt man um 14h und arbeitet bis 8h am nächsten Morgen. Dieser folgende Tag ist dann frei. Es gibt ein Dienstzimmer und man hat eigentlich immer die Möglichkeit, nachts zu schlafen. Durch die 1:1-Betreuung sind die Dienste sehr lehrreich und ich würde jedem empfehlen, mindestens ein paar mitzumachen. Der Dienst wird auch mit 80 Euro zusätzlich vergütet.
Ebenso empfehlenswert ist es, mit den Assistenzärzten mal auf dem NEF mitzufahren. Hierbei gibt es gute Einblicke in die Notfallmedizin.
Auch das Dritte Staatsexamen ist in Alzey sehr fair. Niemand will einen schikanieren oder durchfallen lassen. In der Inneren Medizin gibt es 3 Prüfärzte, die alle nett sind und die man vor allem im Laufe des PJs auch alle kennenlernt.
Zusammenfassend kann ich das Innere-Tertial in Alzey jedem ans Herz legen, der die Grundlagen der Inneren Medizin in einem Haus mit netter Atmosphäre und tollem Team kennenlernen möchte.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
EKG
Prüfungsvorbereitung
Tätigkeiten
EKGs
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Punktionen
Patienten aufnehmen
Eigene Patienten betreuen
Blut abnehmen
Braunülen legen
Briefe schreiben
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
450

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07