PJ-Tertial Innere in Asklepios Klinik St. Georg (3/2022 bis 6/2022)

Station(en)
Notaufnahme, Kardiologie, Angiologie, Hämatologie und Gastroenterologie
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
„Wenn ihr im PJ was lernen möchtet, müsst ihr halt an ein größeres Haus, z.B. die Uniklinik.“

Dieser Satz wurde uns bei geäußerter Kritik der Arbeitsbedingungen an den Kopf geworfen und fasst unser Tertial in der Inneren am AK St. Georg ganz gut zusammen. Zwischen den einzelnen Fachrichtungen muss noch differenziert werden, aber generell ist von einem Tertial in St. Georg nur abzuraten. Die Kombination aus unbezahltem Blutabnahmedienst und 0,0 Wertschätzung bzw. Ansehen wird in diesem Haus wie in keinem meiner anderen Tertiale vorgelebt. Bis alle Materialien von fast allen Stationen des Hauses für die beauftragten Blutabnahmen zusammengesucht waren, vergeht einiges an Zeit und Nerven. Die Liste an BEs umfasst gut und gerne 40 oder mehr Patienten, die zu unserer Zeit im gesamten Klinikum verteilt lagen und mit denen man praktisch den ganzen Tag beschäftigt war. Jedes Mal, wenn leise Hoffnung aufkam mit allem fertig zu sein, fing entweder der Etikettendrucker wieder an zu summen oder das PJler-Handy klingelte und es ertönten neue Aufträge, die selbstverständlich unverzüglich zu erledigen waren.
Schon zum ersten Tag des Tertials brach völliges Chaos aus, da außer einer nicht eingearbeiteten Praktikantin niemand von der Personalabteilung da war oder von der Ankunft der rund 30 neuen PJler wusste und dementsprechend alle hoffnungslos überfordert waren. Der Schlüsseldienst hatte nicht genügend Schlüssel für alle und viele bekamen dann keinen Spind mehr ab. Die organisatorischen Maßnahmen dauerten bis über den Mittag an.
Wir bekamen einen durchgetakteten Rotationsplan, an den man sich strikt zu halten hatte. Verlängerungen in einzelnen Abteilungen oder gar gezeigtes Interesse an einer speziellen Disziplin waren unerwünscht. Da unsere Kohorte sich über die Bedingungen insbesondere in der Gastroenterologie beschwerte, wurden der neuen PJler – Kohorte 1-2 Wochen länger Gastrorotation aufgebrummt und eine andere Abteilung dafür einfach gestrichen. Der PJ-Unterricht fiel zu ca. der Hälfte aus.

Gastroenterologie: Beginn 08:00Uhr, Ende ca. 16:00Uhr
Außer Blutabnahmen und Zugänge legen eigentlich nichts. Teilweise wurde man nach 16 Uhr noch angerufen und mit einigen Zugängen beauftragt.

Notaufnahme: Beginn ca. 09-10:00 Uhr, Ende individuell
In der Notaufnahme merkte man, dass hier die PJler nicht fest im Dienstplan verankert waren. Dementsprechend war hier selbstständiges eigen ausgesuchtes Zuarbeiten gerne gesehen. Man konnte die Patienten aufnehmen und mit den zuständigen Ärzten besprechen. Hier gab es einen guten Lerneffekt.

Hämato-Onko: Beginn: 08:15 Uhr, Ende ca. 15-16:00 Uhr
Nettes Team, zusammen mit der Notaufnahme die angenehmste Station. Die Assistenten waren bemüht einen einzubinden und auch zu KM-Punktionen und ZVK-Anlagen mitzunehmen bzw. selber durchführen zu lassen. Eigenständige Patientenaufnahmen und -untersuchungen waren hier die Hauptaufgaben.

Kardiologie: Beginn: 08:00 Uhr, Ende ca. 15-16:00 Uhr
Auch hier standen die Blutabnahmen an erster Stelle, jedoch schaffte man es hier regelmäßig zur Visite. Kurze Abstecher ins Katheterlabor wurden auch ermöglicht.

Angiologie: Beginn: 08:15Uhr, Ende ca. 14:00 Uhr, Dienstag 18:00 Uhr
Dienstags verpflichtend für PJler war die wöchentliche Nachmittagsbesprechung, bei der das gesamte Team einmal zusammengestaucht wurde und man selber als peinlich berührter Beobachter dazwischen saß. Haupttätigkeit waren auch hier, oh Überraschung, die Blutabnahmen.

Fazit:
An positiven Aspekten sind in diesem heruntergewirtschafteten Haus der 1x wöchentliche Studientag, die vielen anderen PJler und das Mensaessen zu nennen. In St. Georg lernt man definitiv, für sich einzustehen und nicht alles mit sich machen zu lassen. Fürs spätere Berufsleben mit Sicherheit auch nicht schlecht, als PJler wünscht man sich allerdings etwas mehr Wertschätzung und Lerneffekt von fachlicher Seite. Als „Dankeschön“ und Besänftigung wurde uns ein Asklepiosturnbeutel mit einem 20 Euro Gutschein, nicht funktionierenden Bluetooth-Kopfhörern und allerhand anderm Ramsch in die Hände gedrückt. Mehr konnte man hier auch wirklich nicht erwarten.
Bewerbung
PJ Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Notaufnahme
Patienten aufnehmen
EKGs
Braunülen legen
Botengänge (Nichtärztl.)
Punktionen
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
0,0
Gebühren in EUR
x

Noten

Team/Station
4
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
6
Klinik insgesamt
5
Unterricht
4
Betreuung
4
Freizeit
2
Station / Einrichtung
5
Gesamtnote
5

Durchschnitt 4.53