PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Klinikum Dritter Orden (3/2022 bis 6/2022)

Station(en)
5
Einsatzbereiche
Notaufnahme, OP, Station
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Während des Chirurgietertials im Dritten Orden rotiert man durch die UCH, GCH und ACH. Die ACH ist für die Einteilung der PJler zuständig.
Die Allgemeinchirurgie hat eine bis 1,5 Stationen in der Klinik, also nicht allzu viele Patienten. Während meiner Zeit dort waren wir 2 LMU-PJler, 2 externe PJler und 2 Famulanten. Also waren wir 6!! Studenten auf einer Station... Wir sollten in der Früh um 7 Uhr zur Visite erscheinen. Corona bedingt durften wir jedoch nicht mitgehen auf Visite (dort geht die ganze Abteilung zusammen zu jedem Patienten). Stattdessen sollten wir der MFA beim Blut abnehmen helfen. Es gab nie viele Blutabnahmen (5 oder 6 Stück). Die Frühbesprechung ging erst um 07:45 Uhr los. Also saßen wir von 07:05 - 07:45 Uhr im Arztzimmer und warteten, dass die Zeit verging. Corona bedingt sollten nach der Besprechung maximal 2-3 Studenten in den OP gehen. Die Allgemeinchirurgie hat ein Telefon, das klingelt, wenn ein ACH Patient in die Notaufnahme kommt. Es ist also kein Assistent dauerhaft dort. Wir baten die Assistenten darum, uns mitzunehmen, wenn ein Patient kommt, weil wir etwas lernen wollten. Nur etwa die Hälfte der Assistenten nahm uns dann mit und hatte ein Interesse an der Lehre. Also blieben 3-4 Studenten auf Station. Hier durfte man ein paar Drainagen ziehen oder spülen, was aber auch schnell erledigt war.
In der Allgemeinchirurgie hat nicht jeder Assistent seine eigenen Patienten, sondern alle Ärzte betreuen alle Patienten zusammen. Also konnte man auch die PJler nicht fest zuteilen, sodass wir keinen festen Ansprechpartner hatten. Im Arztzimmer war eigentlich immer jeder Arbeitsplatz durch einen ARzt besetzt, eigene Patienten haben wir trotz Nachfrage keine bekommen, sodass keiner von uns in den ganzen 5 Wochen dort einen einzelnen Arztbrief geschrieben hat.
Wir saßen den Vormittag dann auf Station die Zeit ab. Die meisten Assistenten hatten kein Interesse, uns etwas beizubringen. Teilweise wurden unsere Fragen nicht einmal beantwortet. Die PJ-Beauftragte der Abteilung sagte zu uns, wir seien nur Statisten und das PJ sei nicht zum Lernen, sondern zum Helfen... (Zum Helfen ist es sicherlich, aber mindestens genauso sehr zum Lernen. Wir stehen kurz vor Ende unseres Studiums und das soll die Vorbereitung auf unser Berufsleben sein...) Und auch eine Oberärztin der Abteilung äußerte, dass sie nicht finde, die Klinik müsse aktiv Lehre anbieten...
Ich habe mich sehr unwohl gefühlt in dieser Abteilung, absolut unwillkommen und überflüssig. Aber nachdem man das 10. mal gefragt hat, ob man etwas helfen kann oder irgendwo zuschauen darf und man eine Absage bekommt, sinkt einfach auch die Motivation. Ich glaube, wenn 1-2 PJler dort sind, hat man etwas zu tun und die Motivation der Abteilung zur Lehre ist größer. Natürlich mag es keiner, wenn eine Horde Studente im Arztzimmer herumsitzt. Aber die Abteilung selbst hat uns dort alle eingeteilt, das waren nicht wir. An der Organisation muss sich dringend etwas ändern, so kann ich ein PJ-Tertial dort absolut nicht weiterempfehlen!

Es gibt im Dritten Orden von Mo-Do eine PJ-Fortbildung, diese ist jedoch vom Haus selber organisiert. Das ist wirklich toll! Allerdings waren wir zu dem ZEitpunkt oft schon zu Hause, weil es absolut überhaupt nichts mehr zu tun gab für uns...
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
EKG
Fallbesprechung
Repetitorien
Tätigkeiten
Botengänge (Nichtärztl.)
Braunülen legen
Blut abnehmen
Mitoperieren
Notaufnahme
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger

Noten

Team/Station
5
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
5
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
5
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
5

Durchschnitt 3.33