PJ-Tertial Geriatrie in Buergerspital St. Gallen (3/2022 bis 6/2022)

Station(en)
Privatstation
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Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Du möchtest schon im PJ arbeiten? Dann bist Du hier genau richtig.
Du möchtest das PJ als Teil Deiner Studienzeit zum Lernen nutzen? Dann such weiter.
Wer im PJ nicht übermäßig gestresst sein möchte ist hier auch nicht unbedingt fehl am Platz.

Die Organisation ist gut: man erhält frühzeitig Infos zu Anreise und Arbeitsvertrag, bei mir gab es an Tag 1 einen grünen Ordner mit Infos zur Klinik und der sog. „Ortsbürgergemeinde St. Gallen“ zu der die Klinik gehört. Von Anfang an hatte ich ein eigenes Telefon, ein Namensschild und einen Spind, Zugang zu Arbeitskleidung und der Umkleide sowie Klinik-Ausrüstung (Diktiergerät, EKG-Lineal, Otoskop). Alle Utensilien sind geliehen und bei Verlieren werden saftige Preise fällig (ca. 50 CHF pro Utensil).

Am ersten Tag gab es ein Willkommen durch den Chefarzt in der Frühbesprechung. Und im Lauf der Zeit einen „Willkommens-Einführungstag“ in die Ortsbürgergemeinde, zu der man automatisch gehört, wenn man in der Klinik als „Unterassistenzärztin“ arbeitet.

Man bekommt Gehalt: 1123 CHF (Tagessatz ca. 50 CHF Verdienst) , abzüglich Steuern und Miete für ein Personalzimmer (450CHF) sowie diverse Abzüge für Aufenthaltsgenehmigung (60CHF), Anerkennung und Stempel der Uni Zürich (50CHF), Putzpauschale (1xig 40CHF) blieben am Ende des Monats ca. 300-500 CHF übrig (die Schweiz ist teuer!). Man kann sich das Gehalt in bar in der Klinik auszahlen lassen. Aber man arbeitet eben dort und lernt nicht.

Bei den Fehltagen hält sich die Sekretärin streng an deutsche Vorgaben: Krankheitstage = Fehltage.
Urlaub: der Urlaubsanspruch errechnet sich aus den gearbeiteten Tagen, bei einem Tertail sind das 7 Urlaubstage. Ich wollte in einem Tertial 10 Tage nehmen. Schlussendlich durfte ich 10 Tage frei nehmen, 3 Tage davon unbezahlter Urlaub (d.h. 150 CHF weniger verdient in diesem Monat).
Samstagsdienste: kurz nach Tertialbeginn wurde uns durch eine EMail aufgetragen, uns für "Samstagsdienste" (von denen nichts im Vertrag steht) selbstständig einzuteilen (Kommunikation: Note5).

Ansonsten: es gibt 3-4x/Woche morgendliche Fortbildungen für das gesamte ärztliche Team, an denen nimmst Du teil. Es gibt keinerlei praktische Fortbildung oder Anleitung: es gibt ein Sonogerät im Haus aber das wird ca. 1x/Schaltjahr genutzt (und Du wurdest vermutlich nicht dazugerufen), Katheter werden durch die Pflege gelegt, Arterien werden von den Assistenzärztinnen gestochen (weil auch die mal Praktisches tun wollen) und arg viel mehr Praktisches gibt's dort nicht.

Aufgaben: Visite begleiten, neue Patient:innen aufnehmen, Deine:r Assistenzärztin und Oberärztin vorstellen und anschließend dokumentieren. Das Dokumentieren nimmt wirklich viel Zeit in Anspruch (4-5h/Tag). Bei Verdacht auf Harnverhalt mobiles TaschenSono holen und Blasensono machen.

Tagesablauf: 7.45 Uhr Morgenbesprechung, ggf. Fortbildung, Visite vorbereiten, ggf. um 9 Uhr Znüni (Kaffepause), 9.30 Uhr Visite (bis 10.30 / 11 Uhr), Visite dokumentieren, Neuzugang aufnehmen, Mittagessen, Neuzugang Deine:r Assistnezärztin und Oberärztinvorstellen und dokumentieren. Feierabend zwischen 16-18 Uhr.

Kontra Schweiz: viele ärztliche Aufgaben sind in der Schweiz pflegerische Tätigkeit. So dass vieles Praktische das ich im PJ routinemäßig machen wollte (Katheter legen, Medis dosieren, aufziehen und verabreichen, Bluttransfusionen durchführen, Sonographieren) nicht zu meinem Aufgabenbereich gehört hat. Mit viel Zeit, Eigenengagement und Hilfe von der Pflege (war öfter zwischen 19-24 Uhr noch mal in der Klink mit dem Spätdienst) hat einiges davon geklappt. Wenn ich unterm Tag, nachdem meine Aufgaben erledigt waren, auf Hospitation ins Katonspital wollte (Koloskopie sehen, PEG-Anlage begleiten etc.) hat das oft nicht geklappt, weil meine Oberärztin mich an andere Stockwerke ausgeliehen hat um weitere Aufnahmen zu machen. Also Du bist zum Arbeiten dort, Du kannst (mit viel Eigenengagement) was lernen aber es wird Dir nicht aktiv erleichtert.
Kontra St.Gallen: der Sommer in St.Gallen ist wirklich verregnet und kühl. Echt nicht zu unterschätzen!
Bewerbung
Das Krankenhaus ist nicht sonderlich groß (5 Stationen à 2 PJ-Plätze). Ich hab mich ca. 1,5-2 Jahre im Voraus beworben, mein damaliger PJ-Kollege hat seinen Platz allerdings spontan zugesagt bekommen. Im Zweifelsfall einfach eine Anfrage an das Sekretariat (Eldina.Hadziavdic@geriatrie-sg.ch) schreiben.
Unterricht
4x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
zwischen 150 - 300 (mehr dazu im Bericht)

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
4
Unterricht
6
Betreuung
5
Freizeit
3
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
5

Durchschnitt 3.8