PJ-Tertial Orthopädie in Kantonsspital Luzern (8/2008 bis 12/2008)

Station(en)
15
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Kiel
Kommentar
Also, die Klinik als solche, Chirurgie und Orthopädie, ist wirklich NICHT zu empfehlen. Man wird als Unterassistent nur ausgenutzt und man lernt nicht viel bis gar nichts!!!!! Täglich lange Arbeitszeiten, Pflicht-Nacht-Dienste (auch am Wochenende) rauben einem viel Freizeit. Die wenige Freizeit die man hat, lässt sich vielfältig gestalten und Luzern als Stadt entschädigt dabei für viel. Die Stadt ist ein Traum mit viel kulturellem und kullinarischem Angebot, jedoch ist alles ziemlich teuer. Die 1000 Franken, die man monatlich bekommt, reichen hinten und vorne nicht. 300 Franken (für das Zimmer) werden einem direkt vom Gehalt abgezogen, genauso wie die Steuern, auch ca. 100 Franken. Ausbezahlt bekommt man letztendlich ca. 600 Franken. Die sind jedoch auf Grund der gehobenen Preise schneller ausgegeben als man schauen kann.
Die Stimmung im Team der Orthopäden ist auch nicht die Beste. Die überwiegend deutschen Assistenten beklagen sich auch über eine nicht stattfinden Ausbildung, genau wie die Unterassistenten. Die von mir geäußerte Kritik wurde jedoch nicht ernst genommen und gänzlich ignoriert, nach der Einstellung: die UHUs bleiben eh nur 4 Monaten, und dann kommen die Nächsten!
Die "Mitarbeit" im OP ist auch nicht der Rede wert. Erklärt wird, außer vom Chefarzt, nichts. Man muss schon selbst aktiv werden, wenn einem eine Frage kommt und den Operateur fragen. Zum Teil bekommt man eine Antwort, zum Teil wird man einfach ignoriert. Nähen ist auch nicht selbstverständlich. Man muss schon um jeden Hautstich kämpfen. An alles andere ist nicht zu denken, wirklich!!
Theoretisch gibt es einmal pro Woche einen Unterricht, der de facto jedoch nur sehr unreglmässig stattfindet. Entweder steht man selbst im OP (Abtreten dafür geht nicht) oder der Dozent (in der Regel der Chefarzt) ist abwesend oder auch im OP. Ich habe 3mal in 16 Woche eine Stunde Röntgenshow als Unterricht bekommen.
Auf Station herrscht eine unterscheidliche Stimmung. Die Pflege macht Blutentnahmen etc und man selbst nimmt die zu operierenden Patienten auf. Besprochen aus orthopädischer Sicht wird danach nichts, leider. Es kommt jedoch ein Internist dazu, mit dem man seine Untersuchungsbefunden durchgeht. Dies ist wirklich nicht schlecht. Ansonsten schreibt man die Entlassungbriefe, macht viel anderen Papierkram, wie Befunde in die Akten einsortieren etc. Ein Unding meiner Meinung nach, wenn dafür pro Tag 2 Stunden draufgehen. Dafür ist man also im PJ.....
Die Unterkunft ist ebenfalls sehr dürftig. Kein Internet, hellhörig, alt, jedoch sauber, Parken geht gar nicht, Toilette auf dem Zimmer, Dusche auf dem Flur. Insgesamt nach einem 10-13 Stundentag nicht angemessen und nicht wirklich erholsam. Es soll jedoch renoviert werden. Wann weiß ich nicht...
Insgesamt muss ich zu meinem Tertial in Luzern sagen, dass Luzern als Stadt wirklich super ist, eine tolle Stadt, von Seiten der Klinik war ich aber sehr enttäuscht. Ich warte z.B. immer noch auf ein Zeugnis, dass mir vom Chefarzt versprochen wurde. Auch nach mehrfachem Nachfragen gab es vom Chef keine Antwort via Mail, nur von der Sekretärin, dass er sehr beschäftigt sei. Das Zeugnis werde ich wohl nicht mehr bekommen....
Bewerbung
ca. 1 Jahr
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Mitoperieren
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
600

Noten

Team/Station
4
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
6
Klinik insgesamt
5
Unterricht
6
Betreuung
6
Freizeit
3
Station / Einrichtung
6
Gesamtnote
5

Durchschnitt 4.93