PJ-Tertial Anästhesiologie in Caritas-Krankenhaus St. Josef (5/2022 bis 10/2022)

Station(en)
OP, Intensivstation
Einsatzbereiche
OP, Station
Heimatuni
Regensburg
Kommentar
Zusammenfassung: Volle Empfehlung - ich bekam eine gute Einarbeitung, durfte von Anfang an viel machen, tolles Team, super lehrreich.

Unter anderem durfte ich:
- Pat. "abfragen" vor der Narkose (Identität, Eingriff, Medikamente, Allergien, Nüchternheit, ...)
- Venenzugänge legen (das hat in meinen weiteren Tertialen enorm geholfen, da galt ich schnell als Zugangs-Ass, weil ich relativ viel Erfahrung hatte)
- arterielle Zugänge legen
- den ein oder anderen ZVK, auf der Intensiv auch Shaldon, unter Anleitung legen
- Femoraliskatheter legen
- Maskenbeatmung
- orotracheale Intubation, Extubation
- Larynxmaske
- Medikamente (Art, Dosierungen) "verordnen" während der Einleitung, auch selbst verabreichen zur Narkoseaufrechterhaltung (i.v., inhalativ, Schmerzkatheter aufspritzen, auch Katecholamine)
- Beatmungsparameter während der Narkose einstellen
- Narkoseprotokolle schreiben (ja, auch dabei lernt man was - es hilft enorm beim Reflektieren über den Narkoseverlauf)
- Ãœbergabe an den Aufwachraum
- einige Spinalanästhesien
- postoperative Schmerztherapie und PONV-Prophylaxe verordnen, intraoperative Flüssigkeitstherapie und Wärmemanagement
- Intensiv: Pat. untersuchen, vorstellen, zentrale Zugänge legen, Blutkulturen abnehmen, Kurvenvisite begleiten, bei Tracheotomien assistieren
- gegen Ende meines PJ: in Eigenregie einleiten, Narkose aufrecht erhalten, ausleiten (natürlich war immer ein* fertige*r Anästhesist*in an meiner Seite, hat aber nur eingegriffen, wenn das erforderlich wurde)

Richtigen PJ-Unterricht gab es keinen, da ich die einzige PJ-lerin war, aber ich war herzlich zu den regelmäßigen Fortbildungen eingeladen, die für die Assistent*innen stattfanden. Das hat mich fachlich auch echt weitergebracht.

Die Stimmung im Team war überwiegend sehr gut, vor allem im OP. Alle sind super nett, erklärten viel, vertrauten mir schnell, sobald sie den Eindruck gewonnen hatten, dass ich erkennen kann, welche Situationen ich selbst handlen kann und wo ich Hilfe brauche. Auch die Pflege ist super nett und erklärt viel.
Es gab die Option, in der Prämedikationsambulanz sowie beim Palliativdienst zu hospitieren, bei Gelegenheit auch den Notarzt/die Notärztin zu begleiten.
Auf der Intensivstation hatte ich einfach weniger Durchblick al sim OP, weil das so viel komplexer ist und es ja mein erstes Tertial war, von Innerer Medizin und Chirurgie hatte ich also eher so mittelmäßig viel Plan. M2-Niveau halt. Unter anderem deshalb war die Intensivstation weniger mein Ding, aber gegen ende habe ich auch da einigermaßen durchgeblickt und die Visiten waren relativ lehrreich.

Besonderheiten des Hauses:
- es gibt eine Geburtshilfeabteilung, aber keine Pädiatrie --> nach Sectiones werden die Neugeborenen von den Anästhesist*innen betreut, also ggf. abgesaugt, mit Sauerstoff versorgt, etc., auch reanimiert.
- die Betreuung der Sectiones bzw. die PDK-Anlagen im Kreißsaal sind auch immer ein Erlebnis der besonderen Art. Geburtshilfe ist ja nicht in jedem Krankenhaus vertreten. Wer in die Schmerztherapie unter der Geburt reinschnuppern will, ist hier nicht falsch - die meisten PDKs werden allerdings nachts gelegt, also wenn ihr das sehen wollt, macht mal nen Dienst mit bei jemandem, mit dem ihr euch gut versteht.
- HBO-Druckkammer: auch hier konnte ich öfters hospitieren, wenn gerade ein Patient eine hyperbare Sauerstofftherapie bekommen hat. Das ist in Süddeutschland ziemlich einzigartig und wirklich spannend!

Organisatorisches: Lerntage gab es insgesamt 5, die aber frei verteilt werden konnten. Krankheitstage, Urlaubstage und Lerntage werden am Ende des Tertials miteinander verrechnet, d.h. im Prinzip werden Krankentage vom Urlaub abgezogen (Ausnahme COVID). Wenn das OP-Programm mal schon vor vier fertig war, wurde ich auch schonmal um halb drei/drei heimgeschickt, das war aber eher die Ausnahme. Länder bleiben musste ich nie, konnte es aber freiwillig tun. Mittagessen ging immer, meist 25-30 Minuten. Ich hätte auch länger Pause machen und erst später wieder in den Saal gehen können, also es war echt human.

Insgesamt hatte ich eine richtig gute Zeit. Es war die perfekte Mischung aus Eigenverantwortung und genügend Input einerseits und Teaching/Supervision andererseits. Zwar durfte ich viel selbst machen, aber ich war niemals alleine und wusste immer, dass es jemanden gibt, der hinter mir steht und an den ich das Laryngoskop abgeben kann, wenn ich nicht weiterkomme.
Zur Transparenz: Ich wusste vorher schon, dass ich gern Anästhesistin werden möchte, hatte in derselben Abteilung auch bereits famuliert, daher kannte ich einige Mitarbeiter*innen und die groben Abläufe, die Räumlichkeiten etc. schon. Sicher wird man andere Erfahrungen machen, wenn man sich weniger für das Fach interessiert/eine andere Fachrichtung anstrebt - mir wurde bestimmt unter anderem auch deshalb viel beigebracht, weil alle wussten, dass sie es mir früher oder später eh zeigen müssen ;-)

Wünsche euch viel Spaß, wenn ihr hier PJ macht!
P.S: Habe mich in der Abteilung beworben. Drückt mir die Daumen!
Bewerbung
wenige Wochen
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Blut abnehmen
Punktionen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13