PJ-Tertial Neurologie in Krankenhaus Barmherzige Schwestern Ried (9/2022 bis 11/2022)

Station(en)
Station 3/2, Station 7/2, Stroke-Unit, Neurologische Ambulanz
Einsatzbereiche
Diagnostik, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich habe mein freies Teriatl für 8 Wochen auf der Neurologie in Ried absolviert. Es hat mir insgesamt sehr gut gefallen und ich kann die Abteilung sehr weiter empfehlen. Besonders hervorheben möchte ich gleich zu Beginn, dass dort ein wirklich tolles Team aus Fachärzten und Assistenten arbeitet. Ich wurde sehr schnell und herzlich ins Team aufgenommen.
Ein Arbeitstag beginnt um 8:00 mit der morgendlichen Radiologiebesprechung. Hier werden die CTs/MRs vom letzten Tag besprochen und man bekommt mit der Zeit echt einen guten Blick für die Pathologien. Nach der Morgenbesprechung ist üblicherweise ein kurze Pause in der Kaffee getrunken wird und die Abteilung zusammen sitzt, was sehr nett ist. Anschließend kann man die Visite mitgehen, was auch oft sehr lehrreich ist. Außerdem kann und soll man Aufnahmen durchführen, diktieren und anschließend dem Assistenzarzt oder Facharzt berichten, was man gefunden hat. Damit kann man den neurologischen Status wirklich gut lernen und trainieren, da dieser oft gar nicht einfach zu interpretieren ist und viel Übung bedarf. Ich kann nur empfehlen viele Aufnahmen selbstständig zu machen, da man hier meiner Meinung nach am meisten lernt. Um 12:00 bis 13:00 herum geht man dann meistens gemeinsam Mittagessen. Die Rieder Kantine ist sehr zu empfehlen, das Essen ist sehr gut mit großen Portionen und kostet 2,81€. Am Nachmittag hilft man dann einfach bei anfallenden Arbeiten, diktiert Arztbriefe und nimmt an der Nachmittagskurvenvisite teil. Der Tag endet mit der Nachmittagsbesprechung um 16:00.
Zusätzlich zu den üblichen Stationsarbeiten, können und sollen KPJ das Liquor-Punktieren lernen. Wenn man engagiert ist, kann man sich diese "unter den Nagel reißen" und unter Aufsicht eigenständig durchführen. Täglich fallen etwa 2-3 Lipquorpunktionen an, wodurch man das Punktieren echt gut lernen kann.
Weiter hervorzuheben ist, dass das Krankenhaus Ried Schwerpunktkrankenhaus ist, und somit eine Stroke-Unit hat. Es ist auch möglich dort Visite zu gehen und mitzuarbeiten. Vor allem die Aufnahme von akuten Schlaganfallpatienten mit akuter Bildgebung und Lyse-Therapie ist sehr spannend.
Wenn Zeit ist, kann man auch in die Ambulanz gehen und EEG, EMG, ENG, Neurosonographie sowie MS-, Parkinson- oder Konsiliar-Ambulanzen sehen.

Auch bei den Turnusärzten wurde ich sehr gut integriert und sogar zum Turnusärzte-Stammtisch mitgenommen, was sehr lustig war.

Somit kann ich über die Abteilung für sich nur Gutes berichten. Nun noch ein paar Sachen die nicht so optimal waren:
Ich hatte eine Krankenhausunterkunft übers Krankenhaus gebucht. Die ersten 2 Wochen war ich in einem Internat für Schüler der HTL untergebracht. Dort war es leider oft noch bis nach der Bettruhe-Zeit laut und durch die Tür konnte man das deutlich hören, was die Schlafqualität deutlich schlechter gemacht hat. Außerdem wurden die Schüler deutlich früher geweckt, als ich aufstehen hätte müssen, wodurch ich aufgrund der dünnen Türen ebenfalls zu früh wach geworden bin. Das Zimmer war echt klein. Duschen sowie WCs waren am Gang und wurden von allen gemeinsam genutzt. Außerdem war das Heim mit dem Rad 10 Minuten und zu Fuß 20 Minuten vom Krankenhaus entfernt. Auf eigene Anfrage hin, konnte ich Gott sei Dank nach 2 Wochen in ein anderes Personalheim vom Krankenhaus umziehen, da ein Platz frei wurde. Dies war eine WG für 4 KPJler/Pflegeschüler, die sich ein Bad sowie ein WC teilten. Diese Unterkunft war ruhig, deutlich geräumiger und nur 5 Gehminuten vom Krankenhaus entfernt. Dies erhöhte die Qualität des Tertials deutlich. Mein Fazit: Falls ihr euer KPJ in Ried macht (was ich definitiv empfehlen kann) und eine Unterkunft benötigt, fragt an, nicht ins Schüler-Internat zu kommen.
Bewerbung
etwa 1 Jahr im Vorraus
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Punktionen
Patienten untersuchen
Untersuchungen anmelden
Braunülen legen
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
650€ brutto
Gebühren in EUR
Ca. 175€ / Monat

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
3
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2