PJ-Tertial Anästhesiologie in Klinik Bad Reichenhall (12/2021 bis 4/2022)

Station(en)
OP, Intensivstation
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
Bonn
Kommentar
Das PJ-Tertial in Bad Reichenhall kann ich ganzjährig vollkommen empfehlen, vor allem für Bergliebhaber.

Morgens ging es mit der Frühbesprechung los, wo man vom Chef eingeteilt wurde. Man konnte als PJler allerdings die OP Sääle auch im Laufe des Tages frei wechseln. Man darf viel selber machen im OP (Maskenbeatmungen, Einleitungen, Intubieren, Narkoseführung, Viggos, manchmal Arterien und Spinale je nach Arzt und Patient). Leider war es in meinem Winter-Tertial so, dass wegen Corona viele elektive OPs nicht stattfanden, so dass zum einen Sääle gesperrt waren und es bei den Intubationen dann vor allem "schwierige" Patienten gab (Notfall, nicht nüchtern etc.), wo ich als PJler nicht intubieren durfte. Außerdem gab es am Ende mit mir als PJler, zwei Famulantinnen und einer Ärztin in Einarbeitung sehr viele "zusätzliche" Personen, wodurch man sich gegenseitig absprechen musste und teils nichts zu tun hatte. Zusammenfassend durfte ich also zwar viel machen, aber habe in dem Tertial viel weniger Praktische Erfahrung gesammelt als gehofft (zumal dieses Tertial bei mir das 3. war, also wegen M3 Lernzeit verkürzt). Zu Nicht-Corona Zeiten kann man sicher mehr Praxis sammeln.
Außerdem konnte ich nach Absprache problemlos für 3 Wochen auf Intensiv rotieren. Hier war es auch super spannend. Ich durfte nach kurzer Zeit auch eigene Patienten betreuen und ein paar mal ZVKs legen.

Wenn man ehrlich ist, wählt man Bad Reichenhall aber sowieso wegen der Freizeitmöglichkeiten. Wir haben viele Winterwanderungen unternommen und sind regelmäßig in den großen Skigebiete zum Ski fahren gewesen (mit dem Auto). Auch im Berchtesgardener Land gibt es zwei kleine Skigebiete, aber die Fahrt nach Österreich (Skizirkus, Kaprun, Gastein, Hochkönig, Kitzbühel ...) lohnt sich allemal! (Tipp: Superskicard im Vorverkauf kaufen, wer gerne Ski fährt). Unter uns gab es auch PJler, die nicht Ski gefahren sind; auch zu Fuß lässt sich der Winter hier genießen. Im Sommer gibt es natürlich noch viel mehr mögliche Wanderungen hier. Ansonsten kann man Salzburg mit Zug (oder Auto) recht schnell erreichen, in die Reichenhaller Therme gehen oder mit den anderen PJlern entspannte Abende im Restaurant, beim Spiele spielen und Filme schauen verbringen.

Die Unterbringung erfolgt auf einer stillgelegten Station. Neben einzelnen Dienstzimmern und einem einzigen Neuro-Untersuchungszimmer gibt es hier viele Einbett- und drei Zweibettzimmer für die PJler und Famulanten. Auch wenn es im Vorhinein etwas befremdlich wirkte, war es vor Ort aufgrund des "Klassenfahrt-Gefühls" doch sehr cool! Die Zimmer wirkten halbwegs modern und hatten Balkone, eher wie auf einer Privatstation. Zudem gab es eine gemeinsame Küche, einen Vorratsraum, zwei Sofas im Flur sowie einen Raum mit Waschmaschine und Trockner. Wir haben und sehr häufig in der Küche getroffen, egal ob tagsüber zum Mittag (es gibt zwar eine Mensa, ab das Essen war eher naja und musste bezahlt werden) oder Abends.
Wer vor Ort eine Unterkuft benötigt, muss diese übrigens rechtzeitig per Email anfragen. Wer früh genug anfragt, kann eins der Einzelzimmer bekommen. Ich hatte zuerst direkt nach der Buchung über das PJ-Portal angefragt, da wurde mir gesagt, die Zimmer könnten erst nach verbindlicher Zusage der Uni München (also nach Ende der Umbuchungsfrist) vergeben werden. Nachdem ich von der LMU dann die verbindliche Email bekommen habe und ich erneut anfragte, wurde mir gesagt, dass alle Einzelzimmer bereits vergeben waren. Entweder erfolgen also die Zusagen für auswärtige Studierende etwas später, oder man hätte doch ein paar Tage/Wochen vor Fristende schon anfragen können... Ich hatte dann jedenfalls ein Zweierzimmer die meiste Zeit für mich alleine, nur am Ende musste ich es für 2-3 Wochen teilen, was aber auch vollkommen in Ordnung war.

Es war übrigens kein Problem, hin und wieder früher zu gehen oder inoffiziell Studientage zu nehmen, solange man es eben damit nicht übertreibt.
Unterricht
1x / Woche
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Eigene Patienten betreuen
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.4