Die Infektiologie ist, seit sie in das Bettenhaus der UK Köln umgezogen ist, sehr hämatoonkologisch geworden, wobei die meisten Patienten dabei dann "zusätzlich" HIV-positiv sind. Der ein oder andere spannende infektiologische Fall war zwar auch mal dabei (Malaria, Loa loa, Schistosomiasis), aber zumindest während meines Tertials war das Gros der Patienten von HIV-Patienten geprägt. Das ist ja per se auch nicht schlimm, man sollte es nur vorher wissen, denn ums Blutabnehmen bei HIV-positiven Patienten kommt man hier nicht herum!
Ein weiteres Steckenpferd dieser Station sind Patienten mit zystischer Fibrose, da sollte man ein gutes Händchen für Viggos haben ;-)
Leider war zum damaligen Zeitpunkt auch die Regelung getroffen worden, daß die PJler jede, wirklich JEDE Infusion (incl. NaCl!) anhängen müssen, so daß man, wenn man allein auf Station war, morgens gut und gerne drei-vier Stunden damit beschäftigt war, der ganzen Station (gefühlt, oftmals auch real) Blut abzunehmen und Infusionen anzuhängen. In der Zwischenzeit gingen dann die Ärzte auf Visite... das war schon bisweilen sehr frustrierend. Wenn zwei PJler auf Station war, ging das besser, dann war auch ein Studientag pro Woche drin (aber auch nur dann).
Was sehr positiv zu bewerten war, war der Oberarzt der Station, Prof. F., der mit sehr viel Ruhe seine Visiten gestaltete und einem als PJler das Gefühl gab, wertgeschätzt zu werden. Wenn man eine Idee oder eine Anmerkung zu einem Patienten hatte, wurde diese auch ernst genommen und in die Überlegungen mit einbezogen!
Insgesamt war es schon eine gute Wahl, auf die Infektiologie zu gehen, weil es ein wenig abwechslungsreicher ist als manch andere internistische Station in der UK Köln. Inzwischen soll sich der Ärger mit den Blutabnahmen auch wieder gebessert haben, so habe ich es läuten hören.
