Alles in allem bin ich sehr froh in der Orthopädie in Meran mein PJ gemacht zu haben. Sowohl Unfallchirurgie-Interessierte als auch Bergbegeisterte können hier auf ihre Kosten kommen. Die Orthos hier freuen sich besonders über Studenten die ein ganzes Tertial bleiben.
Generell muss man sagen, dass das Konzept des PJlers hier (in Südtirol) nicht so geläufig ist, es wird auch kein Unterschied gemacht zwischen PJlern und Famulanten. Auch sind Studenten in Italien generell eher zum Zusehen in der Klinik und dürfen wenig machen, das System läuft auch ohne sie.
Das war für mich Anfangs nervig, da ich nach den Jahren des Studiums Lust hatte Verantwortung zu übernehmen. So habe ich anfangs vor allem viel zugeschaut, was mich eher frustriert hat.
Mit der Zeit und besonders in der Urlaubszeit gab es aber mehr und mehr zu tun. Abhängig vom Arzt darf man im OP eigentlich ziemlich viel tun. So durfte ich fast immer Zunähen, gelegentlich auch Bohren und Schrauben.
Auf Station ist wenig zu tun, man kann wenn man möchte einige Arztbrief schreiben.
In der Ambulanz, kann man eigentlich immer zuschauen, manchmal auch selbst untersuchen (abhängig vom Arzt) und auch mal eine Kniegelenksinjektion machen. Von Zeit zu Zeit übernimmt die Orthopädie die Erste Hilfe, hier konnte ich am meisten machen, von Versorgung und Nähen von komplexeren Wunden bis zu eigene Patienten anschauen.
Wenn man nachfragt und sich kümmert bekommt man einen PC-Zugang, Telefon und eine OP-Zugangskarte.
Ein Schmankerl ist das kostenlose tägliche Drei-Gänge-Menü + Salatbüffet in der Klinik-Mensa, dass mit deutschem Mensa-Essen absolut nicht zu vergleichen ist.
Bewerbung
Bewerbung etwa ein Dreiviertel-Jahr vorher per Mail an das Orthopädie-Sekretariat. Ich habe mich noch bei Erasmus+ beworben, dann bekommt man ca. 500€ monatlich.
Wohnung:
In Meran etwas schwieriger und teuer. Wir haben über eine Facebook-Gruppe eine Wohnung in der Nähe der Klinik gefunden, Vermieterin war eine Frau Joos.
Wir (und andere PJler/Famulanten die dort im Haus gemietet haben) waren ziemlich unzufrieden (mit der Wohnung und nicht gehaltenen oder missverständlichen Absprachen, kein Vertrag, etc..) und würden das nicht weiterempfehlen.
