PJ-Tertial Gynäkologie in Christophorus Klinik Coesfeld (3/2022 bis 6/2022)

Station(en)
Wochenbettstation, allg. Gynäkologie, Kreissaal, OP
Einsatzbereiche
Station, OP, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Das Tertial in Coesfeld ist grob in 8 Wochen Gynäkologie und 8 Wochen Geburtshilfe aufgeteilt. Wenn man möchte, kann man auch 1-2 Woche in die Brust rotieren.
Allgemein zur Klinik: Am ersten Tag vor Ort liegt auf Station schon ein Beutel mit allem bereit, was man benötigt: eigenes Telefon, Spindschlüssel, Schlüssel für alle Türen, Chip für Kleidungsautomat, Infomaterial – wirklich klasse organisiert, großes Lob an dieser Stelle. Es gibt einen Blutentnahmedienst, was wirklich eine große Erleichterung ist.
Was in meiner Zeit dort hingegen nicht gut funktioniert hat, waren die PJ-Fortbildungen, dies wurde v.a. mit Corona begründet. Das Essen ist gut, es gibt kostenloses Frühstück und Mittagessen. Man wird gut satt und wenn man mal genug hat, gibt’s in der Mensa auch eine Mikrowelle für selbst mitgebrachte Speisen. Ein Tipp: haltet euch vom Salat fern, da steckt gerne mal ne ganze Zwiebel drin.
Corona: auf Station gabs immer frische FFP2-Masken sowie Tests. Diese müssen dokumentiert und gemeldet werden. Bei Kontakt/Symptomen/pos. Schnelltest waren PCR-Tests problemlos möglich.
Unterkunft: es gibt drei PJ-WGs. Diese sind auch mit allem notwendigen ausgestattet (Küche, Waschmaschine, kostenfreies WLAN, Fernseher im Zimmer), zwischendurch umziehen geht auch. Wenn man nicht in Coesfeld bleiben möchte, kann man gut mit dem Zug von Münster aus pendeln (dauert von Hbf bis auf Station ca. 1h).
Als ich mein Tertial begonnen habe, waren bereits eine PJlerin und eine Famulantin vor Ort, sodass ich zuerst in die Brust und dann in die Gynäkologie rotiert bin, Geburtshilfe war meine letzte Station. Es wurde von Anfang an besprochen, dass – falls im Verlauf meines Tertials ein*e neue PJler*in kommt – diese*r dann ebenfalls in der Gynäkologie beginnt, damit ich ausreichend Zeit für die Geburtshilfe habe. Dies war mir sehr wichtig und wurde auch berücksichtigt.
Nun zu den einzelnen Stationen:
Brust: hier kann man im OP übers Tuch gucken und das gesamte OP-Spektrum ansehen. Ansonsten kann man zu Patient*innengesprächen, in die Ambulanz, zur Visite oder zur genetischen Beratung mitgehen. Mir wurde viel erklärt und jede Nachfrage ausführlich beantwortet, ich habe hier einen groben Einblick in die Tätigkeit der Abteilung bekommen.
Gynäkologie: an den OP-Tagen geht man als 2. Assistenz mit in den OP, wenn man benötigt wird. In Coesfeld werden vor allem Beckenbodeneingriffe operiert, also viel vaginal und manchmal laparoskopisch. Die OP-Pflege ist sehr nett und bemüht einem zu helfen, falls die Stimmung mal kippt. Wenn es Tage gibt, an denen man sich nicht nach OP fühlt (und es von der Besetzung her passt) oder die OPs bis nach Dienstende gehen, sind die Assistentinnen auch sehr bemüht, dass eine von ihnen als 2. Assistenz in den OP geht.
Sind keine OP-Tage oder man nicht benötigt, ist man auf Station. Hier geht zu den Visiten mit, macht (eigenständig) Nieren- und Restharnsonos, unter direkter Supervision auch Abschlussuntersuchungen, Fetometrien, vag. Sono, schreibt Briefe, kann Aufnahmen/Prästationäre mitmachen, etc. Theoretisch kann man auch in den ambulanten OP mit (um sich Abrasios oder LSKs anzusehen).
Geburtshilfe: Begleitung von Geburten (wenn Patientin und Hebamme einverstanden, am besten vorher vorstellen und fragen, war bei mir nie ein Problem), 2. Assistenz bei manchen Sectios (leider keine 1. Assistenz), Aufnahmen (inkl. Fetometrie, vag. Sono, Tastuntersuchung, Spekulumeinstellung), ambulante Patientinnen mit sehen, CTGs auswerten, Wochenbettstation (Visite, Abschlussuntersuchungen und -gespräche), Begleitung von Geburtsplanungsgesprächen, Sectioaufklärung. In Coesfeld werden auch Beckenendlagen und Gemini nach Möglichkeit vaginal entbunden, sodass man auch diese Geburten sehen kann – das fand ich besonders eindrücklich.

Das Assistentinnenteam ist sehr bemüht, dass man viel auch praktisch lernt, sie haben mir sogar einen kleinen Nahtkurs an Bananen gegeben! Das fand ich extrem aufmerksam und hilfreich. Generell haben die Assistenzärztinnen mein Tertial in Coesfeld wirklich großartig gemacht. Sie haben mich gefragt, was ich gerne lernen/sehen würde und immer versucht, mir das zu ermöglichen. Ich durfte selber untersuchen, Gespräche führen und habe oft Feedback bekommen. Natürlich ist es ein Geben und Nehmen, sie freuen sich, wenn man ne Viggo/BE abnimmt oder einen Brief vorschreibt, dafür bekommt man wirklich viel zurück! Auch wurde mir Bescheid gesagt, wenn es etwas Spannendes zu sehen gab, alle hatten meine Nummer und haben mich informiert. Ich wurde eingebunden und wie eine angehende Kollegin behandelt, besser hätte ich es mir nicht wünschen können. Natürlich brachte ich Eigemotivation und Begeisterung für das Fach mit, trotzdem war ich sehr positiv überrascht, wie gut ich betreut wurde.

TL,DR: Coesfeld ist klasse fürs Wahltertial Gynäkologie und Geburtshilfe, ich würde jederzeit wieder dorthin gehen und es empfehlen, wenn wirklich Interesse am Fach besteht.
Bewerbung
über das pj-portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Nahtkurs
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Röntgenbesprechung
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Eigene Patienten betreuen
Briefe schreiben
Mitoperieren
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
22,50€ pro Anwesenheitstag

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2