PJ-Tertial Innere in Hospital Universitari Sagrat Cor (6/2022 bis 8/2022)

Station(en)
Fragilidad
Einsatzbereiche
Station, Diagnostik, Notaufnahme
Heimatuni
Bonn
Kommentar
ACHTUNG: Die Uni Barcelona stellt KEINE Statusbescheinigungen aus! Bewerbt euch also nur, wenn ihr diese nicht braucht (ggf. bei gesplittetem Tertial oder aus Bundesländern ohne den Kack). Siehe auch Beschreibung unten.

Ich habe mein Innere Tertial gesplittet und die erste Hälfte auch noch am Hospital Universitari Sagrat Cor (HUSC) gemacht, nachdem ich dort schon 4 Monate in der Thoraxchirurgie war.

Hier war ich einer Ärztin in der Station für fragile Patient*innen zugeteilt, was größtenteils geriatrische und multimorbide Patient*innen waren. Der Arbeitsalltag bestand aus der Visite mit Untersuchungen etc., Neuaufnahmen, Briefe schreiben und Geprächen mit Angehörigen. Mir hat die Arbeit im Allgemeinen ganz gut gefallen, auch wenn sie nicht super spektakulär war. Blutabnehmen oder Zugänge legen musste ich gar nicht, das macht in Spanien die Pflege. Ich habe zusammen mit einem Assistenzarzt unter der Anleitung der Ärztin gearbeitet, was super nett war. Insgesamt war die Stimmung eigentlich immer gut und kollegial. Es war aber zu bemerken, dass die Internist*innen besonders unter der Corona-Pandemie gelitten haben – es herrschte eine chronische Unterbesetzung und die Leute waren z.T. echt abgearbeitet. Es ist z.T. kurios, was für Patient*innen an die Innere abgeturft werden.
Mein Tag begann um 08:15 Uhr und meist war ich um 14:30 Uhr raus und konnte lernen oder die Stadt genießen. Also echt sehr human. Die Ärztin war super nett und auch die anderen auf Station waren idR. sehr freundlich. Ich wurde wie eine Assistenzärztin behandelt, auch wenn ich keinen eigenen PC-Zugang hatte und nicht verordnen konnte (dafür gab es aber Lösungen). Ich habe mich sehr wohl gefühlt und die 2 Monate vergingen wie im Fluge.

PJ Unterricht gibt es nicht, da es das PJ nicht gibt. Da im Sommer aber die ganzen Residendentes (Assistenzärzt*innen) anfangen, gibt es viele Schulungen und Kurse für diese, an denen ich wenn ich gefragt habe und Interesse hatte, meist teilnehmen konnte. War manchmal gar nicht so einfach, weil die ganzen Abkürzungen etc. auf Spanisch andere sind.

Grundsätzlich denke ich, dass ein gutes Niveau an Spanisch definitiv wichtig für ein PJ-Tertial am HUSC ist. In der Inneren funktioniert das sonst nicht. In Barcelona wird eigentlich Catalán gesprochen, aber fast alle Menschen sprechen auch Spanisch, daher ist es nicht schlimm, kein Catalán zu beherrschen. Mit den Monaten habe ich trotzdem einiges gelernt und konnte Gesprächen auf Catalán gut folgen, auch wenn meine eigenen Sprachfähigkeiten eher mangelhaft waren :D. Ich habe dann einfach auf Spanisch geantwortet.
Bewerbung
Ich habe mich selbstständig beim HUSC direkt für mein chirurgisches Tertial beworben. Dies lief über die "Docencia" --> docencia@hscor.com
Die Bewerbung für die Innere lief dann vor Ort ebenfalls über die Docencia, nachdem es mir so gut in der Chirurgie gefallen hatte, dass ich gerne noch mein letztes Tertial splitten und 2 Monate länger in Spanien bleiben wollte.

Es folgt noch ein Auszug aus meinem Chirurgietertial-Bericht wegen der Statusbescheinigung, auch wenn ich diese für den gesplitteten Innere Teil ja nicht benötigte (was mir da aber noch nicht bewusst war):
Da mein LPA (Düsseldorf) eine Statusbescheinigung anfordert, habe ich am HUSC danach gefragt, wurde diesbezüglich aber logischerweise an die Uni Barcelona (UB) verwiesen. Dort wurde mir dann gesagt, dass eine Aufnahme ausländischer Studierender nur über Erasmus möglich sei. Ich habe mich im Prozess mehrfach erkundigt, ob mir denn dann die Statusbescheinigung von der UB ausgestellt werden könne, was nie verneint wurde. Auch als ich mich im Laufe der Monate aufgrund meiner guten Erfahrungen in der Chirurgie noch für 2 Monate Splitting in der Inneren Medizin entschied und im Rahmen dessen nochmal bei der Erasmus-Koordinatorin Silvia Jaraiz gefragt habe, ob sie mir das Dokument dann am Ende zukommen lässt (das Dokument war mehrfach angehängt worden) kam nur ein "von unserer Seite aus gibt es keine Probleme". Darüber hinaus war ein Studierender meiner Uni um Jahr zuvor unter genau den gleichen Bedingungen in Barcelona und hat das Dokument problemlos bereits Monate vor Praktikumsbeginn von eben dieser Erasmus Koordinatorin zugeschickt bekommen.

Als ich die Bescheinigung dann nach meiner Zeit in der Chirurgie einforderte, wollte sie von all diesen Zusagen nichts mehr wissen. Es folgte ein Monat voller Bangen und sehr anstregendem Mail-/Telefonverkehr. Auch die Erasmuskoordinatorin meiner Uni schaltete sich erfolglos ein. Frau Jaraiz verhielt sich in dem ganzen Prozess mir gegenüber sehr unhöflich, herablassend und war in keinster Weise bereit mir zu helfen. Dass sie dem anderen Studierenden meiner Uni das Dokument gegeben hatte sei angeblich durch den durch ihn ausgeübten Druck geschehen, obwohl er einfach höflich per Mail gefragt hatte (ich hatte Einsicht in den Mailverkehr). Hier wurde eindeutig versucht eigenes Fehlverhalten zu vertuschen. Es wurde sich nicht einmal bei mir entschuldigt, dass ich dadurch in eine sehr missliche Lage gebracht wurde (die 4 Monate waren ja schon absolviert), es war mir unmöglich, sie persönlich im Erasmus-Büro zu erwischen, meine Mails blieben z.T. wochenlang unbeantwortet und die Antwort kam dann auf mehrfaches Nachbohren Sonntagabend um 19:25 Uhr. Dann war die Univerwaltung vom 01.08-01.09 generell geschlossen und ich stand mit meinem Problem ganz alleine da.

Ich hatte das große Glück, dass ich über Mails an alle möglichen Menschen der Uni letztendlich an den Vizedekan herankam, der mir die Unterschrift des Dekans organisiert hat, sodass ich die Statusbescheinigung dann doch erhalten habe, weil ich vorweisen konnte (Mailverlauf), dass sie mir vorher zugesagt wurde und ein Kommilitone sie unter den gleichen Bedingungen im Vorjahr auch erhalten hat. Das war aber sicherlich eine Ausnahme. Ich würde NIEMANDEM empfehlen, hier das PJ zu machen, der*die eine Statusbescheinigung benötigt. Spart euch den Stress und geht woanders hin, wo ihr sie nicht braucht oder sicher erhaltet. Es war wirklich eine absolut unschöne Erfahrung und hat mir den letzten Monat mega vermiest. Ich bin selten so mies behandelt worden. Der Hammer war dann noch, dass Frau Jaraiz auf eine spätere Nachfrage meiner Erasmus-Koordinatorin noch frech log und sagte, ich sei zu Beginn darauf hingewiesen worden, dass ich dieses Dokument nicht erhalten werde und dass ich trotzdem sorglos gekommen wäre, weil ich einfach behauptet hätte, ja schon die Zusage vom KH zu haben und daher alles klappen würde. Echt unfassbar.

Wie ihr trotzdem nach Barcelona könnt: In NRW muss beim Splitting keine Statusbescheinigung eingereicht werden. 2 Monate sind zwar arg kurz, aber besser als nichts. So hättet ihr trotzdem die Möglichkeit, hier zu arbeiten. Ansonsten echt nur für die Glücklichen empfohlen, die diese unnötige Statusbescheinigung nicht benötigen.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
EKGs
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 1.93