PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Kreisklinik Roth (4/2022 bis 6/2022)

Station(en)
1. Etage
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, OP, Station
Heimatuni
Salzburg
Kommentar
Wie jeder PJ-Abschnitt ging es auch in Roth langsam los und ich hatte schon die Befürchtung, ich hätte mich für das "falsche" Krankenhaus entschieden und würde nicht genug lernen. Meine Sorgen waren aber unbegründet und ab der 2. Woche wurde es immer besser! Vorweg: Teaching gab es schon, und wir kamen auch einmal in den Genuss dessen, doch der Teaching-Beauftragte ist leider gesundheitsbedingt ausgefallen. Man hat uns aber Naht- und Knotenmaterial mitgegeben und wann immer wir Leerlauf hatten und im Arztzimmer geübt haben, haben uns die Assistenten und auch Oberärzte Tipps gegeben. Einmal wurde ich auch für eine Heimkolektomie eingeteilt und sollte dann während der OP die Gefäßversorgung des Darmes erklären. Das war ein sehr guter Teaching-Moment.

Um 7 Uhr beginnt der Tag mit Visite, im Anschluss folgt die Morgenbesprechung. Danach kann man direkt frühstücken gehen, es sei denn, man ist für den ersten Punkt im OP eingeteilt. Dies ist aber immer ein kurzer Punkt und man kann auch danach noch frühstücken gehen. Einen PC- und Orbis-Zugang erhält man leider nicht, dafür loggen sich die Kollegen für einen ein und man hat so die Möglichkeit nachzuschauen, für welche OP man am Folgetag eingeteilt ist.
Auf Station gab es leider häufiger keine MTA, da mussten wir Studenten dann für die Blutentnahmen und Braunülen einspringen. Am Vormittag wechseln die Chirurgen die Verbände. Mit ein bisschen Engagement und wenn man Interesse bekundet wird einem nicht nur viel erklärt, sondern man darf auch viel selbstständig machen (Verbände eigenständig wechseln und anlegen, Drainagen ziehen, VAC-Wechsel).

Man wird nicht täglich für OPs eingeteilt, da es ein kleines Haus ist und für die kleinen Operationen i.d.R. kein Student gebraucht wird, es sei denn, der operierende Oberarzt wünscht dies ausdrücklich oder man möchte zuschauen und man wird gerade auf Station nicht gebraucht. Dann wird es aber auch spannend, weil einem viel erklärt wird und man viel machen darf. Ansonsten gibt es 1-2 größere OPs pro Woche, wo man auf jeden Fall als 3. Mann eingeteilt wird. Häufig waren dies Hemikolektomien, ich hatte aber auch das Glück bei einer Leberteilresektion am Tisch stehen zu dürfen. Wenn man so lange am Tisch steht und das Mittagessen verpasst, kann man ruhig den OTA-Springer (die sind auch sehr nett) fragen, ob er/sie einem das Essen bestellen und zurücklegen kann. Das klappt auch super.

Das Tolle an dem Haus ist einfach die Tatsache, dass die Abteilung so klein ist. Ich habe gerade mal 10 Chirurgen bzw. Assistenten kennengelernt. Dadurch wird man als oft einziger PJler wie ein gleichwertiger Kollege wahrgenommen. Man hat mir praktische Tricks im OP gezeigt und die Oberärzte (und der Chef) sind sehr freundlich und erklären einem viel. Es ist ein schönes Gefühl, so wertgeschätzt zu werden. Das wurde mir auch häufig so kommuniziert.

Wie überall war der Start mit der Pflege holprig. Ganz schnell haben wir uns aber gut verstanden und das Team im Allgemeinen ist wirklich sehr nett. Dort habe ich eine meiner Lieblings-Pflegerinnen kennengelernt.

Alles in allem war es ein sehr gutes Tertial, vermutlich mein Bestes. Für eine Facharztweiterbildung scheint Roth auch empfehlenswert zu sein, was ich aus den Gesprächen mit den Assistenten entnehmen konnte. Wie gesagt - wer viel Engagement und Interesse zeigt, der wird das Maximum aus dem PJ hier holen können!
Bewerbung
Ich habe mich 1 Jahr im Voraus beworben, aber kurzfristig dürfte es auch problemlos gehen. Einfach eine Email an das Sekretariat schicken.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Chirurgische Wundversorgung
Botengänge (Nichtärztl.)
Mitoperieren
Röntgenbesprechung
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Notaufnahme
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
350

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1