PJ-Tertial Gastroenterologie in KMG Klinikum Soemmerda (5/2022 bis 9/2022)

Station(en)
Gastroenterologie
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Freiburg
Kommentar
Dies ist ein Zwischenbericht aus meiner Zeit auf der Gastro-Station, auf der ich 5 Wochen war. Er soll ein Zwischenfazit sein, damit sich kommende PJler hierfür bewusst entscheiden können.
Zu diesem Zeitpunkt bin ich noch nicht in der Zentralen Notaufnahme gewesen, für die wohl so gut wie jeder PJler an dieses Haus kommt - was inzwischen übrigens fast dem gesamten Personal klar ist. Diese und das Team sind wirklich super freundlich, engagiert und interessiert an PJlern und dieser Bericht gilt nicht meiner kommenden Zeit dort (man darf i.d.R. 50% seines Tertials dort verbringen).

Auf der Gastro-Station herrschte in meiner gesamten Zeit völliger Personalnotstand - bei 30 bis 34 belegten Betten kommt es häufig vor, dass auf Station 2 Assistenzärzte arbeiten, die auch erst wenige Monate dort sind. Es gibt einen (!) Facharzt und 2 Oberärztinnen, die sich aber mehr oder weniger den ganzen Tag (bis zur Visite am Nachmittag) nur in der Endoskopie-Abteilung aufhalten, weshalb die beiden Assistenten tatsächlich einfach alleine arbeiten müssen.
Morgens findet eine Frühbesprechung gemeinsam mit den Kardiologen statt, dann gehen die OÄ/CA in die Ambulanz/Eingriffsräume im EG und das restliche "Team" auf Station. Die Assistenten sind dann froh und dankbar, wenn man für sie Blut abnimmt und Flexülen legt. Häufig dauert dies bis zum Mittag oder sogar Nachmittag an. Wenn man explizit danach fragt und schnell genug ist, darf man auch mal neue Patienten untersuchen. Nach diesen Aufnahmeuntersuchungen übernehmen die Assistenten dann aber die Patienten wieder, ohne einem zu erklären, wie der Plan ist, was anzumelden wäre oder sonstiges. Ein Übernehmen von Patienten "von vorne bis hinten" bzw. ganzer Zimmer habe ich mehrfach allen Ärzten auf Station angeboten bzw. darum gebeten, es wird aber nicht angenommen. Es gibt auch keinen Arzt, der sich verantwortlich fühlt.
Im Gegenzug für diese Arbeit passiert hingegen wenig, was man ihnen aus genannten Gründen, nicht einmal verübeln kann.
Wenn man gegen Mittag fertig ist mit den o.g. Tätigkeiten, kommen entweder noch neue Patienten, bei denen man dann wieder eben Gelerntes durchführen kann oder man flieht in die Endoskopie-Abteilung (in der es sehr, sehr nett ist! Hier arbeitet neben vielen tollen Schwestern und Funktionspflegern ein OA, der an 4 Tagen die Woche nur dort beschäftigt ist - er ist super nett, erklärt viel und lässt einen auch "mal ran". ) oder es wird visitiert.
Der Chefarzt versteht unter Lehre und Anleitung für Studis leider Abfragerunden von z.T. absurden Vorklinik-Fakten oder er zieht die Visite durch wirklich stundenlange Vorträge seinen Assistenten gegenüber in die Länge.
Im Haus gibt es durchaus PJler-Unterricht, dieser findet jeden Morgen für 15Minuten in der Notaufnahme statt, ist kurz und bündig und sehr lehrreich.
Hier kommt auch nichts von den Stationsärzten. Auch gibt es keine Feedback-Gespräche mit den Ärzten/dem CA, die sich vllt. mal für einen interessieren könnten. Man darf zwar Fragen stellen, so viel man möchte, ein Curriculum für Studenten, um hier einen Lehr-/Lernerfolg einfacher zu gestalten, wird vom CA aber wohl abgelehnt. Auch solche Gespräche hat man einzig mit dem PJ-Beauftragten aus der Notaufnahme.
Alles in allem ist man schon beschäftigt, der Lernerfolg für die spätere Behandlung von Patienten auf Station ist jedoch sehr limitiert.

Wie gesagt soll dieser Bericht nicht als Bewertung des gesamten Innere-Tertials am KMG Sömmerda dienen. In der Notaufnahme ist wie in vorigen Berichten beschrieben einiges zu lernen in einem super engagierten Team - worauf ich mich sehr freue. Aktuell versuche ich seit einiger Zeit auf die Kardiologie-Station zu rotieren, dies muss aber erst zwischen den Chefärzten abgestimmt werden. Eine Rotation zwischen den Stationen ist also nicht ganz so einfach möglich.
Ob die Zeit in der Notaufnahme für all dies wett macht, muss jeder für sich entscheiden. Ich hätte mich im Rückschluss aber sicher wo anders umgesehen.
Unterricht
5x / Woche
Tätigkeiten
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
596

Noten

Team/Station
5
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
4
Unterricht
1
Betreuung
5
Freizeit
2
Station / Einrichtung
5
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.73