In Naumburg findet im PJ zu wenig medizinische Ausbildung statt. Sehr oft bestand ein Großteil des Tages aus Routinearbeiten (2h Blut abnehmen, Aufklärungen durchführen) oder aus nicht supervidierten ärztlichen Aufgaben. Briefe schreiben oder Aufnahmen, ohne ein kurzes Gespräch über die Durchführung und Ergebnisse, finde ich wenig effektiv zum Lernen. Ich kann so auch nicht einschätzen, ob ich das gut gemacht oder gelernt habe.
Die Kontaktpersonen waren fast ausschließlich Assistenzärzt*innen, die zum Teil selbst noch sehr überlastet mit der Stationsarbeit waren. Oberärzt*innen waren bis auf wenige Ausnahmen kaum ansprechbar und wenig interessiert zu unterrichten.
Ein großes Manko waren die quasi verpflichtenden Wochen sowie Wochenenden auf der Covid-Station, die je nach Bettenbelegung aus 8 h schwerer körperlicher, inhaltlich unspannender Arbeit bestanden. Das war für die Studis im PJ ein Schlag ins Gesicht, die Dreistigkeit der Klinik finde ich krass.
Je nach Station herrschte ein verschieden freundliches und kooperatives Klima. Persönliche Streitigkeiten und Kommunikationsprobleme belasteten teilweise das Zusammenarbeiten und die Patientenversorgung.
Seminare fanden etwa wöchentlich statt, fielen aber auch oft aus. Praxisanleitungen auf Station oder in den Funktionsbereichen waren sehr selten.
Es war möglich, an verschiedenen Untersuchungen sowie dem Notaufnahmebetrieb teilzunehmen. Auch Spät- und Nachtdienste konnten begleitet werden.
Empfehlen kann ich die Palliativ/Onkologie-Station sowie die Notaufnahme.