PJ-Tertial Chirurgie in Klinikum Harlaching (12/2021 bis 4/2022)

Station(en)
3C (UCH), 5A (ACH), ZNA
Einsatzbereiche
OP, Station, Notaufnahme
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Mein chirurgisches Tertial in Harlaching hatte definitiv viele positive Momente, einige negative gab es allerdings auch.
Zuerst zu den PROs:
-> die Rotation auf die Allgemein-/Viszeralchirurgie ist zweifelsohne das Highlight des Tertials und unbedingt zu empfehlen!!! (i.d.R. aber sowieso für jede/n vorgesehen). Die Abteilung kann eigentlich in jeglicher Hinsicht punkten, ganz vorne steht hier allerdings das Team und die Lehre. Ich habe selten derart motivierte Stationsärzte erlebt wie hier. Namentlich großes Lob an Malik Maghames und Gregor Rugel, die die PJler-Betreuung eigentlich perfekt in ihren Alltag integriert haben. Sei es auf Visite, im Arztzimmer, bei Konsilen oder im OP. Man ist ständig gefordert, bekommt alles erklärt und wird regelmäßig motiviert sich selbst einzubringen, was durch die super Betreuung auch immer wunderbar funktioniert. Viel Spaß hat man nebenbei auch ;)
Aber auch ganz besonders die Chefärztin Dr. Kim gestaltet die PJ-Betreeung wirklich wunderbar. Man ist vollwertiges Teammitglied, wird in allen Besprechungen oder auf Visite erwartet und gefordert (und es fällt auf, sollte man mal fehlen). Man ist angehalten eigene Patienten vorzustellen und bekommt immer (!) super Feedback!! Im OP hat man eigene Aufgaben, wird motiviert zu helfen und es fehlt nie an Fragen zur aktuellen OP, Situs, Therapieplanung etc, was eine top Prüfungsvorbereitung ist (insb. hinsichtlich der während meines Tertials fast ständig entfallenen Fortbildungen s. unten).
Ich hatte bis zu dieser Rotation ein eigentlich durchweg negatives Bild von der Chirurgie, insb. weil meine Skills gegen Null gingen und ich mich in einem konservativen Fach gesehen habe. Hätte ich diese Abteilung früher während meiner Ausbildung kennengelernt, hätte ich mich vielleicht anders entschieden :-)

Etwas durchwachsener war meine Zeit in der Unfallchirurgie. Auch hier sind die Stationsärzt/innen sehr nett und (größtenteils) bemüht einem etwas beizubringen. Die Rolle des PJlers ist hier allerdings deutlich archivierter und monotoner vorgegeben. Der Stationsalltag besteht eigentlich zu 100% aus Blutentnahmen, Viggos legen und Verbandswechsel. Letzteres kann teilweise die Hauptbeschäftigung einer Arbeitswoche sein. Abgesehen davon sind die PJler hier (ungefragter) Bestandteil der OP-Einteilung, weniger zu Lehrzwecken als vielmehr ausschließlich für die körperliche Arbeit. Das hat natürlich absolut seine Daseinsberechtigung in so einem Chirurgie-Tertial, leider kommt die Lehre hier viel zu kurz. Auch hier können die OPs aber durchaus Spaß machen, insb. wenn man mit den richtigen Leuten arbeitet.

Meine Zeit in der Notaufnahme würde ich von der Bewertung zwischen ACH und UCH platzieren. Man kann eigenständig Patienten betreuen und sieht viele spannende Dinge. Man kann flexibel zwischen den beiden Fachrichtungen wählen und bei Interesse selbst Nähen und die Wundversorgung machen. Bemüht man sich nicht proaktiv darum, so geht aber leider auch hier die Lehre gegen Null. Die Arbeitszeiten sind hier aber nochmal mehr als auf Station sehr flexibel zu gestalten.

Apropos Lehre: leider sind 95% der Fortbildungen entfallen (meist mussten die Vortragenden spontan in den OP...). Das war ein großer Minuspunkt.

Das Essen in der Kantine war meist eine absolute Katastrophe. Man erhält ein Verzehrsguthaben von täglich 4,50,-. Eine Hauptspeise kostet meist genau so viel, sodass für Beilagen kein Platz ist und ich täglich hungriger aus der Mittagspause kam als ich hineingegangen bin... Perfekt, wenn man 6 Std. im OP steht.

Fazit: ACH wirklich TOP und sowohl für Chirurgie-Interessierte, als auch jene, die ihre Zeit eigentlich nur rumbringen wollen, mehr als zu empfehlen. Durch die UCH-Zeit muss man durch, es geht bestimmt auch schlimmer.
Bewerbung
Ãœber PJ-Portal
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Braunülen legen
Chirurgische Wundversorgung
Botengänge (Nichtärztl.)
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Notaufnahme
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
Mitoperieren
Patienten aufnehmen
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
4
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.07