PJ-Tertial Innere in Klinikum Traunstein (11/2021 bis 3/2022)

Station(en)
Gastroenterologie, Nephrologie, Diabetologie, Palliativstation, ZNA
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Ich würde sofort wieder an das Klinikum Traunstein für die Innere!!! Definitiv das beste Tertial! Als PJler*in wird man super gut in das jeweilige Team integriert und hat seine klaren Aufgaben! Blutabnehmen ist keine davon, aber wenn man möchte kann man die MFAs unterstützen. Wenn untertags Viggos oder Blutabnahmen anfallen, macht man die natürlich gerne mal. Lehre wird hier sehr groß geschrieben und auf jeder Station wurde großen Wert darauf gelegt, dass diese stattfindet! Sei es durch eins zu eins Unterricht auf der Diabetologie / Palliativstation oder engagierte Ärzt*innen auf Station. Die Pflege war auf allen Stationen super nett und man fühlt sich schnell wohl. Durch die vielen Rotationen ist das Tertial sehr abwechlsungsreich. Vor allem die 2 Wochen in der ZNA waren unglaublich lehrreich. Als PJler*in geht man zu allen Patient*innen alleine vor und nimmt sie selbstständig auf. Schließlich stellt man sie dann den Assistenzärzt*innen / Oberärzt*innen vor und bespricht gemeinsam die weitere Vorgehensweise. Ich habe dort auch regelmäßig Sono Abdomen durchführen dürfen und für meine Ultraschallskills sehr viel dazu gelernt. Außerdem konnte man öfter mal bei Echos mitmachen und mit Unterstützung selbst durchführen. Auch EKG-Befundung habe ich in der ZNA gut gelernt!

Normalerweise hat man 2 große Rotationen für à 6-8 Wochen. Meine waren Gastro und Nephro für jeweils 4-5 Wochen, da ich 3 Wochen auf der Covid-Station war. Auf der Covid Station waren von chirurgischen bis internistischen Patient*innen alles, sodass man einen breiten Einblick bekommen hat. In der Gastro ist man für die Aufnahmen der Patient*innen zuständig, welche man direkt im System dokumentiert und evtl. gleich einen Arztbrief anlegt. Ansonsten geht man mit auf Visite, bei der viel erklärt wurde. Klar hängt es auch von den aktuellen Assistenzärzt*innen ab, wieviel man während der Stationsarbeit / Visite erklärt bekommt. Schließlich kann man eigene Patient*innen übernehmen, Arztbriefe schreiben und regelmäßig in den Ultraschall und in die Endoskopie für Kolos, Gastros oder ERCPs.
Auf der Diabetologie folgt man für eine Woche der Oberärztin und den Diabetesberaterinnen auf den verschiedenen Stationen und lernt einiges über BZ-Einstellung und Insulinpläne. Jeden Tag erklärt die Oberärztin im eins zu eins Unterricht ein Thema der Diabetologie für ca. 1h. Das war wirklich Luxus :) Außerdem ist die Woche sehr entspannt und man kann meistens früher als 15 Uhr gehen.
Die Zeit auf der Palliativstation war sehr spannend. Bei mir war die Station fast voll, sodass wir jeden Tag lange auf Visite waren. Die Visite läuft auf der Palliativstation ganz anders ab, viel langsamer und dreht sich mehr um den Menschen individuell mit seinen / ihren Bedürfnissen. Das war eine schöne Abwechslung zum teilweise stressigen Stationsalltag auf anderen Stationen. Man kann auch einen Tag mit dem SAPV Team zu Hausbesuchen mitfahren.
Am besten hat mir neben der ZNA die Zeit auf der Nephro gefallen. Da es meine letzte Rotation war, habe ich direkt am ersten Tag eigene Patient*innen betreut und gegen Ende hatte ich bis zu 4 eigene Patient*innen. Dadurch habe ich unglaublich viel mitnehmen können, was die selbstständige (Stations)Arbeit angeht. Ich kann mir gut vorstellen später Innere zu machen, deswegen war das perfekt! Auf Visite wurde richtig viel erklärt und man selbst wurde immer mal wieder paar Sachen gefragt. Es war eine herausfordernde Zeit, aber mit einer steilen Lernkurve. Ich hatte auch die Möglichkeit bei Dialysekatheteranlagen dabei zu sein und habe dort auch meine Nahttechniken verbessern können. Auch die verschiedenen Dialyseverfahren wurden mir ausführlich erklärt und ich hatte die Möglichkeit arterielle BGAs abzunehmen.

Der PJ-Unterricht fand v.a. in der Radiologie, Inneren, Pädiatrie und Anästhesie regelmäßig statt. Wenn es nicht stattfinden konnte, wurden wir meistens frühzeitig informiert. Egal in welchem Fach man gerade sein Tertial absolvierte, durfte man immer zu jedem auch fachfremden Unterricht gehen.
Der zuständige PJ-Koordinator der Inneren ist sehr bemüht, dass alle ihre Rotationswünsche wahrnehmen können. Ich würde auf jeden Fall die kleinen Rotationen in die Diabetologie und Palli mitnehmen. Die Organisation war wirklich durchweg top!

Man kann sich außerdem unkompliziert freie Tag durch Wochenendarbeit in der ZNA oder beim Visitendienst erarbeiten.

Die Unterkunft lieg seit Juni 2021 leider sehr außerhalb in Eisenärzt (ca. 10km von Traunstein). Das Wohnen im Wohnheim mit allen anderen PJler*innen hat mega Bock gemacht, weil man abends immer auf der Küche zusammen saß und auch oft was gemeinsam unternommen hat. Auch die Zimmer und die Ausstattung des Wohnheims waren top. Allerdings ist ein Auto wirklich notwendig. Ich hatte keines und war dankbar für die, die eines hatten und so sind dann verschiedene Fahrtgemeinschaften für Klinikfahrten sowie Freitzeitunternehmungen entstanden. Der Zug ans Klinikum fährt in der Früh jeweils nur alle Stunde jeweils um viertel nach. Wenn man um halb acht auf Station sein soll, ist man entweder viel zu früh oder zu spät da... Auch beim Heimfahren erwischt man den Zug entweder gerade noch oder wartet eben 30-60min. Anscheinend soll das Wohnheim wieder nach Traunstein zurückverlegt werden, was wirklich wünschenswert wäre.

Trotz der Lage der Unterkunft habe ich das Tertial in Traunstein sehr genossen! Ich würde sofort wieder dort hin, weil die Arbeit im Krankenhaus Spaß gemacht hat und einfach die Zeit mit den anderen PJler*innen zusammen super gut war. Im Winter ist man schnell beim Skifahren und im Sommer ist die Lage glaub nochmal geiler, weil man direkt nach der Arbeit alle möglichen Wanderungen unternehmen kann. Insgesamt also absolut empfehlenswert mit hohem Freizeitwert sowie richtig guter Lehre!
Bewerbung
PJ-Portal
Unterricht
5x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Bildgebung
Sonst. Fortbildung
Prüfungsvorbereitung
Tätigkeiten
Botengänge (Nichtärztl.)
Röntgenbesprechung
Notaufnahme
Untersuchungen anmelden
Briefe schreiben
Patienten aufnehmen
Eigene Patienten betreuen
EKGs
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07