PJ-Tertial Neurochirurgie in Universitaetsklinikum Magdeburg (4/2022 bis 6/2022)

Station(en)
15
Einsatzbereiche
Station, OP, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich konnte mein Wahlfach in der Neurochirurgie in Magdeburg absolvieren und habe diese Entscheidung nicht bereut.

Pros:
-man wird vom ersten Tag an als vollwertiges Mitglied akzeptiert, die eigene Meinung wertgeschätzt und erbrachte Leistungen respektiert und gewürdigt
-spürbare Lernkurve (Unsicherheiten am Anfang werden zusammen überwunden und man wird an die Selbstständigkeit herangeführt)
-"es gibt keine doofen Fragen" - wenn man mal etwas nicht wusste oder etwas noch nicht konnte wurde man nicht zur Strafe kraniektomiert, sondern auf jede Frage wurde geantwortet, oder verwiesen wo man eine Antwort finden kann
-Aufteilung in Teams: Am Anfang wird man in eins von zwei Teams zugeteilt, welche aus zugehörigen AiW, Fachärzten und Oberärzten besteht. Auch die Patienten werden demnach in Teams aufgeteilt und man betreut nur die Patienten des eigenen Teams. Das finde ich sehr gut, so kann man sich individueller auf einen kleineren Patientenkreis fokussieren. Somit lassen sich auch Aufgaben besser einteilen da man nicht den Überblick über die komplette Station haben muss.
-Patient vom Anfang bis Ende betreuen: Aufnahme, Röntgenbesprechung, Fallvorstellung in der Teambesprechung, OP Vorbereitung, Lagerung, 1. Assistenz, Übergabe, Nachsorge, Entlassungsbrief - Im Idealfall kann man seine eigenen Patienten von Anfang bis Ende betreuen und wird dementsprechend auch als Assistent im OP vorgesehen was die Motivation sich zu beteiligen stark erhöht.
-man kann nach freiem Interesse an allen Operationen teilhaben, durch Hospitation oder auch durch Assistenz was bei dem sehr angenehmen OP Team immer eine Freude war

Neutral:
-"Mentoring Program": Am Anfang bekommt man einen Tutor zugewiesen, welches meiner Erfahrung nach aber keine spürbaren Auswirkungen hatte. Bereits am zweiten Tag war davon keine Rede mehr. Jeder AiW/Oberarzt bringt einem auf seine eigene Art und Weise etwas bei, was ich persönlich besser finde als an wenige Personen oder einen Tutor gebunden zu sein. Deswegen habe ich es nicht als negativ empfunden, wer aber eine 1 zu 1 Betreuung erwartet, wird vielleicht enttäuscht sein.

Contra:
-Teamaufteilung kann auch zum Problem werden: Während meiner Zeit war für mich eine Diskrepanz zwischen der Arbeitsaufteilung in den Teams spürbar. Manchmal hatte man das Gefühl, dass einzelne AiW etwas allein gelassen waren mit ihren Aufgaben, besonders auf der Station, weil andere Kollegen in der Ambulanz oder im OP eingesetzt waren. Dies kann sicherlich auch am Mangel an Assistenzärzten liegen, aber an manchen Tagen fragte man sich wie Kollegen ohne Hilfe aus dem anderen Team ihre Aufgaben hätten bewältigen sollen. Wirkte auf mich als Anfänger gelegentlich etwas abschreckend...

Leider war ich NUR einen guten Monat im Rahmen meines PJ's auf der Neurochirurgie (weil der Studiumsaufbau im Ausland anders ist) aber ich kann es jedem weiterempfehlen! Mit längerer Zeit wäre ich noch selbstständiger geworden und hätte mich noch weiter dem Arbeitsalltag annähern können. Es ist wirklich spürbar, dass PJ'ler die ihr Tertial in der Neurochirurgie in Magdeburg verbringen auf das Niveau eines Assistenzarztes gebracht werden sollen, was ich als sehr angenehm aber auch positiv herausfordernd empfunden habe. Diese Erfahrungen habe ich in anderen Fachrichtungen nicht gemacht!
Als besonders angenehm empfand ich das Gespräch mit Prof. Dr. med. I. E. Sandalcioglu, der als Direktor der Klinik einen sehr guten Eindruck hinterlassen hat und offen das Gespräch mit jedem PJ'ler sucht, der dort seine Zeit verbringt.
Bewerbung
Da ich im Ausland studiere, musste ich mich nicht über das PJ-Portal bewerben, sondern über das Dekanat für Ausländische Studenten und deren Portal zur Anmeldung. Seid euch gewiss, dass einige Nachweise und Dokumente im Vorfeld abgefragt werden. Beispielsweise müsst ihr Nachweise über Hep. B, Hep. C, HIV und VZV-Immunisierung einreichen. Also rechtzeitig um eine Blutentnahme kümmern! Ebenso wurde nach einem Motivationsschreiben und einem Empfehlungsschreiben einer eurer Professoren gefragt, was man jetzt nicht unbedingt zuhause rumliegen hat. Im Anmeldeportal waren diese Dokumente Pflichtfelder, wie ernst es im Bewerbungsprozess genommen wird, kann ich nicht einschätzen.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Punktionen
Untersuchungen anmelden
Notaufnahme
Rehas anmelden
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Chirurgische Wundversorgung
Röntgenbesprechung
Mitoperieren
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
3
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.53