Start: Die Abteilung der Anästhesie bietet sich wunderbar für einen Rundumeinblick in die Anästhesie und Intensivmedizin an. Wie es natürlich bei jedem Start in ein neues PJ-Tertial so ist, muss man erst einmal seinen Platz finden. Als ich angefangen hatte, waren einige Praktikantinnen und Praktikanten und Auszubildende der Feuerwehr sowie Pflegekräfte zur Fachweiterbildung Anästhesie und Intensivmedizin vor Ort, sodass es in den ersten zwei Wochen öfter passierte, dass man zu viert in der Einleitung war, daher dauerte die Orientierung in der neuen Abteilung etwas länger. Nachdem man sich aber zurechtgefunden hatte, machte das Tertial sehr viel Spaß.
Tagesablauf: Morgens früh um 7:30 Uhr begann der Tag mit der Frühbesprechung, in der man erfuhr, welchem Saal und welcher Anästhesistin oder welchem Anästhesisten man für den Tag zugeteilt war. Nach ca. 10 bis 15 min ging es in den OP-Bereich. Mann konnte sich sowohl vorher als auch erst dann umziehen. Zwar wurde man einem Saal und dem Team zugeteilt, doch hieß es nicht, dass man ausschließlich daran gebunden war. So war es möglich, während längerer OP-Zeiten in andere Einleitungen zu wechseln und dort zu unterstützen. Zwischendurch hatte man immer die Möglichkeit, Pause zu machen, Kaffee zu trinken oder etwas zu essen. Da man als PJler das Privileg hat, unahbängiger von den regulären Klinikabläufen zu sein, tut es auch mal gut, etwas länger Pause zu machen. Wenn man einen Arzttermin oder ähnliches hat, ist es auch möglich, mal früher zu gehen. Ende war dann meistens zwischen 14:30 und 15:30 Uhr.
Art der Eingriffe: Vor allem orthopädische und unfallchirurgische Eingriffe (4 OP-Säle), darüber hinaus 1 allgemein-, viszeral- und thoraxchirurgisch gemischter Saal, 1 Gynsaal, 1 HNO-Saal sowie zwei Kreissäle. Ein sehr positiver Aspekt ist die große geburtshilfliche Abteilung, hier muss aktiv sagen, dass man gerne auch dort Eingriffe sehen möchte, dann wird man eingeteilt oder kann jederzeit hochgehen. Es gibt zwar eine große interdisziplinäre Intensivstation in dem Haus (für die man auch den Wunsch äußern muss, eine Rotation dorthin zu erhalten), jedoch können viele der Betten mangels Intensivpflegekräften nicht genutzt werden, sodass das Spektrum hier nicht allzu groß ist. Zu meiner Zeit auf Intensivstation lagen dort vor allem internistische Patienten, sodass operativ-anästhesiologisch nicht allzu viel zu sehen war. Daher hielt ich mich in der Woche auf Intensivstation auch an die Internistinnen und Internisten, was absolut lohnenswert war.
Aufgaben: Patientinnen und Patienten verkabeln, Narkoseprotokolle schreiben, Medikamente zubereiten und aufziehen, Geräte bedienen, Viggos legen, Intubieren, Lamas legen, Arterien legen, ZVKs legen sowie der ein oder anderen Nervenblock.
Das Team und Atmosphäre: Eine richtig tolle Umgebung, um Anästhesie im PJ kennenzulernen. Viele junge Assistentinnen und Assistenten, mit denen viel gelacht wird, einige erfahrenden Fachärztinnen und Fachärzte, die auch wirklich sehr bemüht sind um gute Lehre, sehr freundliche Oberärztinnen und Oberärzte sowie ein hilfsbereiter Chefarzt, der total bemüht um ein lehrreiches PJ-Tertial ist. Das Team der Pflege ist auch echt gut gelaunt und bemüht um hilfreiche Tipps und Tricks. Hier gibt es auch oftmals eine witzige Geschichte zu erzählen.
Fazit: Auf jeden Fall zu empfehlen.
Bewerbung
Die Bewerbung erfolgte über das PJ-Portal der Uni Köln.
