PJ-Tertial Nephrologie in Staedtisches Klinikum St. Georg (1/2022 bis 3/2022)

Station(en)
Nephrologie
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Leipzig
Kommentar
Ich kann mich den vorherigen Bewertungen nur vollsten Herzens anschließen.

Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass PJler nicht als Hilfskräfte gesehen werden, sondern als junge zukünftige Kollegen, denen man sowohl fachlich, als auch menschlich so viel wie möglich mitgeben möchte, egal in welche Fachrichtung sie später gehen möchten.

Es wird sich sehr viel Zeit für Lehre und Teaching genommen (täglich zur Visite eig. mind 20min, zusätzlich nochmal länger beim Durchsprechen einzelner spannender Krankheitsbilder nach der Visite (und das obwohl es eine eher stressige Phase war)). Die fachliche Expertise ist glaube ich noch viel größer, als man es als Student beurteilen kann und es gibt auf absolut jede (auch weniger schlaue) Frage eine super gut verständliche und sehr freundlich vermittelte Antwort.
Falls man mal selbst keine Fragen hatte, gab es auch immer mal Quizfragen quer durch die Innere Medizin und dann auch die Zeit und Möglichkeit, etwaige Lücken nochmal aufzufüllen. Bemerkenswert ist auch, dass sehr darauf geachtet wird, auf neuestem Kentnisstand und evidenzbasiert zu arbeiten, was ich bisher selten so gesehen habe. Tatsächlich konnte eigentlich zu jeder Frage auch ein Paper empfohlen/ausgedruckt werden, wovon ich viel mitnehmen konnte.
Auf der anderen Seite ist auch der Umgang mit den Patienten sehr sympathisch gewesen. Es wurde sich viel Zeit für Gespräche und Erklärungen genommen und man konnte sich einige Sachen zum besten Vorgehen bei schwierigen Gesprächen/Situationen abschauen.

Zum Alltag: Für mich war es quasi das erste Mal auf einer internistischen Normalstation, daher kannte/konnte ich viele Sachen noch nicht (Patientenvorstellung, Visiten schreiben, Briefe, eigene Patienten...), das wurde allerdings nie kritisiert oder vorausgesetzt, sondern einfach entspannt noch einmal zusammen durchgesprochen oder von Grund auf neu erklärt -ähnlich auch bei Blutentnahmen oder Flexülen, für die man sich immer viel Zeit nehmen konnte und es nie problematisch war, wenn mal was nicht geklappt hat. Zum Teil wurde sich zum Erklären/Anleiten mancher Dinge sogar sehr viel mehr Zeit genommen als sie durch die Ärzte allein benötigt hätten. Es gab eigentlich immer auch für kleine Dinge sehr motivierendes Feedback und man hatte jede Woche das Gefühl, in ein/zwei Sachen wirklich besser und selbstbewusster geworden zu sein.
Kleine Eingriffe (wie verschiedene Punktionen) waren zwar relativ selten, wurden aber jedes mal zum Teaching genutzt und fast immer unter Anleitung von einem der PJler gemacht. Auch hier hätte man sich die Erklärung wirklich nicht besser wünschen können.

Zusammengefasst kann ich die Station wirklich Jedem wärmstens empfehlen und glaube, dass auch internistisch bereits erfahrenere Studenten noch sehr sehr viel Neues/Komplexes dazu lernen können und vor allem pathophysiologisch einiges vermittelt wird, was man aus Büchern einfach nicht so mitnehmen kann. Für Unerfahrenere ist auf der anderen Seite auch ein super Umfeld gegeben, um vor dem Abschluss noch einmal Unsicherheiten auszuräumen und Missverständnisse aufzuklären, bei denen man sich woanders vielleicht nicht getraut hätte, nochmal nachzufragen.
Das Team ist relativ klein, sodass der Umgang fast ein bisschen familiär war und ich habe im Rückblick immer noch sehr positive Erinnerungen an die gemeinsame Zeit im Stationszimmer und Pausen zum Mittagessen (was immer möglich war, genauso wie ein pünklicher Feierabend).

Der einzige kleine Punkt, der mir zur Verbesserung einfiele, ist, dass bei Anwesenheit des ganzen Teams oft kein Arbeitsplatz mehr für PJs frei war und wir phasenweise zu dritt doch etwas viele waren (allein ist es hingegen manchmal etwas stressiger gewesen).
Unterricht
Häufiger als 5x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Bildgebung
Prüfungsvorbereitung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
EKGs
Braunülen legen
Untersuchungen anmelden
Blut abnehmen
Eigene Patienten betreuen
Briefe schreiben
Punktionen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gesammelt am Ende
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
200

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07