PJ-Tertial Neurologie in Staedtisches Klinikum St. Georg (12/2021 bis 4/2022)

Station(en)
1.2, 6 Erd
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, Diagnostik, Notaufnahme
Heimatuni
Leipzig
Kommentar
Das PJ-Tertial in der Neurologie am St. Georg ist absolut empfehlenswert. Es macht Spaß, man lernt viel und hat dabei noch das Gefühl, tatsächlich zu helfen. Damit war es sicher mein bestes PJ-Tertial.
Im PJ kann man Zeit auf der Normalstation verbringen (30 Pat., 3 Ärzt:innen), auf der Stroke Unit (9 Pat., 2 Ärzt:innen), in der Notaufnahme (bei Schlaganfällen und allem anderen) oder in der elektrophysiologischen Diagnostik verbringen. Die meiste Zeit ist man sicherlich auf der Normalstation, dort lern man am meisten zu diagnostischen und therapeutischen Überlegungen, Komplikationen, Verläufen und der generellen klinischen Organisation. Auf der Stroke Unit lernt man die Überwachung und Begleitung der Schlaganfall-Patient:innen kennen, oft von der Ankündigung durch den Rettungsdienst über die Versorgung in der Notaufnahme inklusive NIHSS, CT, Lyse und Thrombektomie, bis zur Ursachendiagnostik bei körperlichen Besserung und Verlegung auf die Normalstation.
Die Tage beginnen 7:00 mit Blutentnahmen (wenige, ca. 2-5), pflegerischer Übergabe (Normalstation) oder Einlesen in die Patient:innen (Stroke) und der Frühbesprechung im Team 8:00. Danach beginnt die Visite, in der man mit untersucht und dokumentiert. Chef- und OA-Visiten sind häufig und immer besonders lehrreich. Danach geht man in der Normalstationsarbeit auf (Untersuchungsergebnisse sichten, ambulante oder klinische Befunde anfordern, d.h. telefonieren), nimmt Patient:innen auf (Anamnese, Untersuchung, Dokumentation mit Brief schreiben, Anordnungen überlegen, Rückmeldung zur Stations:ärztin, dann meistens nochmal gemeinsam zur Patient:in gehen), oder geht mit in die Notaufnahme. Dort kann man auch viel selbst untersuchen und dokumentieren in Rücksprache mit der Ärzt:in, oder bei größeren Notfällen (Schlaganfall, Status epilepticus) dabei sein und helfen. Generell hat man immer die Möglichkeit, viel selbst zu tun, und hat immer die Möglichkeit zur Supervision und Rücksprache. Das macht das Ganze fordernd, aber stressarm. Optimal zum Ausprobieren, was man so gelernt hat.
13:00 gibt's dann noch eine Radiologie-Demo und gegen 15:30 (mal früher, mal später) verabschiedet man sich. Was auch wichtig ist: Lumbalpunktionen finden im Schnitt 1/Tag statt, das sind genug LPs für alle PJ:lerinnen, d.h. am Ende des Tertials kann man sicher behaupten, davor keine Scheu mehr zu haben. Eine weitere Besonderheit ist, dass auch Muskelbiopsien durchgeführt werden, bei denen man unsteril assistieren kann.
Die Stimmung im Team ist insgesamt sehr gut, das Team ist jung und motiviert, hinsichtlich der Medizin und den PJler:innen etwas beizubringen. Es gibt auch ein ausgearbeitetes PJ-Logbuch, in dem man seine Kenntnisse und Fähigkeiten zu Beginn des Tertials und am Ende vergleichen kann, in dem Feedback-Gespräche (geplant zu Anfang, Mitte und Ende des Tertials) und eigens betreute Patient:innen dokumentiert werden können. PJ-Unterricht findet zudem eigens für die Neuro-PJler:innen 1x/Woche statt, was immer sehr gute Vorträge/Seminare sind. Außerdem gibt es auch häufig Journal Clubs oder ähnliches, und einen Vortrag hält man als PJ:lerin auch selbst einmal vor der Team (aufregend, klar, aber es sind ja wirklich alle sehr freundlich).
Allgemein gibt es am Klinikum St. Georg 200€/Monat, 3 Studientage/Tertial + 2 komplette PJ-Unterrichtstage/Monat, die auch immer gut gemacht und interessant sind. Essen gibt es in der Mensa kostenfrei für PJler:innen, das Angebot ist in Ordnung. Falls organisatorische Fragen zu klären sind, ist die Ansprechpartnerin Frau Tuczek immer sehr hilfsbereit und auch hilfreich.

Um es zusammenzufassen, hier noch eine kurze Pro-Kontra-Liste:
+ Selbstständiges Arbeiten, Ausprobieren und damit Lernen unter Supervision und in Rücksprache hervorragend möglich
+ Einblick in alle häufigen und auch seltenen Krankheiten der Neurologie
+ Einblick in Notaufnahme, Normalstation, Stroke Unit, Diagnostik
+ sehr freundliches und junges Team, in dem man direkt aufgenommen ist
- evtl. bleibt man auch mal länger als 15:30, da muss man sicher bei 200€/Monat schon seiner Motivation sicher sein

Insgesamt empfehle ich das Neurologie-Tertial am St. Georg allen, die Neurologie in Leipzig machen wollen, und selbst wenn man nicht 100% sicher bei dem Fach ist, lohnt sich das PJ-Tertial trotzdem, weil man viel lernt, viel selbst machen kann, was auch Spaß macht, und einen umfangreichen Einblick erhält. Um man hat dann immerhin schon mal lumbal punktiert.
Bewerbung
PJ-Portal entsprechend den Einschreibungszeiten
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Tätigkeiten
Rehas anmelden
Punktionen
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
Untersuchungen anmelden
Braunülen legen
Blut abnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
Briefe schreiben
Notaufnahme
Eigene Patienten betreuen
EKGs
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gesammelt am Ende
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
200

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2