PJ-Tertial Innere in Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt (11/2021 bis 2/2022)

Station(en)
Station 68, IMC, Station 3, ZNA
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme
Heimatuni
Dresden
Kommentar
Ich begann mit 8 Wochen auf der Station 68 (Rheuma/ Nephro) welches ein guter Einstieg ins PJ für mich war. Nach einer kleinen Einweisung hatte ich jeden Tag einen guten Überblick, welche Tätigkeiten mir oblagen und konnte diese so recht selbstständig abarbeiten. Nach der morgendlichen Blutentnahmerunde, die manchmal doch recht lang war, gab es die alltägliche Konferenz, in der Röntgenbilder und Patientenfälle besprochen wurden. Danach wurde, recht früh wie ich fand, eine Pause eingelegt. Danach kamen meist schon die ersten Aufnahmen, was dann die Einleitung ins eigentliche Tageswerk des PJlers bedeutete. Die Aufnahmen waren aber insofern angenehm, da ich nie den Eindruck hatte, hier Stress zu haben. Ich konnte mir bei jeder Aufnahme meine Zeit nehmen und den Patienten in Ruhe befragen und untersuchen, sodass ich hier eine gute Routine entwickeln konnte. Die tägliche Visite verlief aber dadurch öfter auch mal ohne mich, was sehr schade war. Die Ärzte auf der 68 sind alle samt einfach super! Danke an dieser Stelle an dieses Kollektiv. Alle waren insgesamt sehr pro-PJler und entschuldigten sich sogar, wenn es mal mehr Blutentnahmen oder unangenehmere Aufgaben zu erledigen gab. Bei den Übergaben der aufgenommenen Patienten nahmen sie sich stets Zeit diese zu besprechen und erklärten auch gern etwas dazu. Leider waren die Ärzte aber oft auch sehr beschäftigt - vor allem der Papierkrieg ist im Krankenhaus Friedrichstadt einer von umbeschreibbaren Ausmaß. Ab und an konnte ich auch mal an Interventionen oder Untersuchungen teilnehmen, mein Alltag war aber der auf Station. Insgesamt war die 68 ein sehr angenehmer Einsatz und ich würde wieder hingehen.

Für die folgenden 3 Wochen wurde ich auf der IMC eingesetzt. Hier war ich patientenbedingt weit weniger selbstständig. Blutentnahmen hielten sich aber in Grenzen, da die Pflege oft auch Blut über bereits liegende Zugänge abnahm und mir dies damit erspart blieb. So hatte ich häufig die Gelegenheit mit auf Visite zu gehen und Fälle mit zu besprechen, sowie meine Ideen und Gedanken dazu zu äußern. Dies war definitiv nützlich. Auch hier waren die Ärzte sehr, sehr nett.
Hier hatte ich auch die Gelegenheit meine ersten arteriellen Zugänge zu legen, was ich richtig gut fand. Außerdem hatte ich immer wieder die Gelegenheit mir EKGs in Ruhe anzusehen und auszuwerten, die die Patienten so mitbrachten.

Zwei kurze Wochen wurde ich auf der ZNA geplant, wo man die ankommenden Patienten aufnahm, untersuchte, deren EKGs auswertete und sich schon Gedanken zu Anordnungen und Aufnahme dieser machen konnte und bei der Übergabe an den diensthabenden Arzt besprechen konnte. Alles in allem war es ein äußerst selbstständiges Arbeit mit ständiger Rückkopplung zu den anwesenden Ärzten, welche alle samt sehr nett waren.

Zuletzt war ich auf der Kardiologie, der Station 3, geplant und kann sagen, dass dies mit weitem Abstand mein schlimmster Teil des PJ in der Inneren war. An Tagen an denen ich der einzige PJler auf Station war, kam es vor, dass ich allein 3-4 (!!!) Stunden nur Blutentnahmen gemacht und Flexülen gelegt habe. Als bereits ausgelernter Pfleger war dies nichts, was ich dringend noch lernen musste und die benötigte Zeit daher auch nicht Folge meiner Inkompetenz (wage ich zu behaupten). Die Visite fand oft auch ohne mich statt, sodass Fälle nur selten besprochen wurden.
Die jungen Assistenzärztinnen wäre durchweg äußerst nett und sich auch der eher unbefriedigenden Situation für die PJler bewusst, hatten aber selbst einen solchen Stresspegel, dass diese mit sich selbst zu tun hatten. Die Oberärzte waren beide höchst kompetent und einer sogar eine wandelnde Leitlinie. Hätte man hier Gelegenheit gehabt mehr mitzugehen, wäre sicherlich ein massiver Wissenszuwachs möglich gewesen. Die Schwestern waren eher launisch und z.T. richtig unmöglich. Natürlich gibt es immer nette Schwestern, doch hier waren diese eher die Ausnahme. Manche erwiderten den Guten-Morgen-Gruß gar nicht, andere rannten einen mehrfach ohne Entschuldigung um. Auch den Patienten fielen die z.T. schwierigen Verhältnisse auf Station auf, worauf dies mich auch konkret ansprachen. Hygiene wurde auch eher klein geschrieben, sodass Patientinnen mich mehrfach lobten, dass ich einen leeren Desinfektionsmittelspender ausgetauscht habe: Dies hatten sie selbst mehrfach angesprochen und es sei tagelang nichts passiert, bis ich diesen gewechselt habe. Das fand ich bezeichnend. Als eine Schwester sich dann noch darüber beschwerte, dass wir - die PJler und Ärzte- die EINMALkittel im Noro-Virus Zimmer nach Gebrauch entsorgten, waren meine Fragen auch beantwortet. Letztlich passt zur Station 3 aber ein in der Klinik selbst von mir aufgeschnappter Begriff sehr gut: Knochenmühle. Station 3 würde ich tunlichst meiden und ist für mich auch ein Grund, dass ich keine berufliche internistische Zukunft im Krankenhaus Friedrichstadt erwägen würde.

In der gesamten Zeit gab es nebenher noch PJ Unterricht durch Chefarzt Schmalenberg, welcher sich v.a. auf die körperliche Untersuchung fokussierte. Zwei sehr engagierte Ärzte organisierten jede Woche verschiedenste Weiterbildungen, sowie den geforderten REA Kurs. Jeden Freitag findet ein sehr zu empfehlender EKG-Kurs bei Oberarzt Foelske statt.

Alles in allem war das Tertial in Ordnung und ich würde wieder hierher kommen, nur Station 3 umschiffen.
Bewerbung
Härtefallantrag, daher nicht hilfreich.
Unterricht
3 x / Woche
Inhalte
Patientenvorstellung
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Fallbesprechung
EKG
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Rehas anmelden
Notaufnahme
Botengänge (Nichtärztl.)
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Punktionen
EKGs
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
3
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
3
Station / Einrichtung
3
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.67