PJ-Tertial Innere in Landesklinik St. Veit (11/2021 bis 3/2022)

Station(en)
Innere Medizin
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik
Heimatuni
Wien (Oesterreich)
Kommentar
Gleich mal vorweg genommen - ich kann ein Innere Tertial in St. Veit definitiv weiterempfehlen.

Bei der LK St. Veit handelt es sich um ein rein internistisches Krankenhaus mit insgesamt knapp 100 Betten. Anfangs war ich ehrlich gesagt ein bisschen skeptisch, da es hier keine Interne Notaufnahme gibt. Weiters liegt ein Schwerpunkt in der internistischen Weiterbetreuung von unfallchirurgischen/orthopädischen Patienten. Hört sich anfangs nicht so spannend an. Jedoch wurde mir schnell klar, dass es sich hier definitiv nicht nur um eine internistische Weiterbetreuung handelt. Es werden zum Teil Patienten übernommen, welche internistisch erschreckend schlecht eingestellt sind, Medikamente mit fehlender Indikation einnehmen und in der Vorgeschichte einfach nicht gut behandelt/betreut wurden. In St. Veit wird hingegen wirklich versucht, sich um jeden Patienten intensiv zu kümmern und bestens zu betreuen. Das merkt man auch daran, dass die Patienten das Krankenhaus relativ häufig in einem gebesserten Allgemeinzustand verlassen als sie aufgenommen wurden, was für eine Interne Station nicht selbstverständlich ist.

Im Haus gibt es zudem Spezialambulanzen für Diabetes, Rheuma, Niere, Blutdruck, Adipositas und Endoskopie. Das Niveau ist diesbezüglich wirklich sehr hoch - es werden regelmäßig Patienten vom gesamten Bundesland in die jeweiligen Ambulanzen zugewiesen und es werden auch einige Nieren-transplantierte Patienten betreut. Man kann sich jederzeit allen Ärzten in den Ambulanzen anschließen und jeder ist sehr bemüht, einem etwas zu erklären und beizubringen. Im Laufe des Tertials hat sich mein Wissen hinsichtlich der wichtigsten internistischen Krankheitsbilder erweitert und gefestigt. Bei den täglichen Carotis-, Abdomen- u. Pleurasonos sowie Herzechos kann man sich jederzeit selbst einbringen und die Untersuchungen mit einem Kollegen durchführen. Ich hatte über die Wochen wirklich die Möglichkeit, meine Sono-Skills zu verbessern.
Klassiker wie Aufnahmen erledigen und Briefe schreiben zählen auch zu den Aufgabenbereichen, man wird aber keinesfalls für das allein ausgenützt. Oberärzte beteiligen sich hier genauso! Blutabnahmen macht grundsätzlich die Pflege.
Internistische Notfälle stehen hier nicht an der Tagesordnung, dem muss man sich bewusst sein, sie sind jedoch nicht so selten als man anfangs vermuten würde.
Das Fehlen der Notaufnahme kann man jedoch mit einem Wahltertial auf einer INA oder ZNA easy kompensieren. Im Anschluss habe ich jetzt 8 Wochen auf einer INA begonnen und mir kommt das Erlernte vom Innere Tertial sehr zu Gute.
Anfangs hab ich ehrlich gesagt nicht gedacht, dass ich hier so viel lernen werde.
Rückblickend fand ich es in diesem Fall aber besser, das „Basiswissen“ der Inneren Medizin endlich mal zu festigen. Für den weiteren Ausbildungsweg finde ich es sehr wichtig, grundlegendes internistisches Wissen zu beherrschen und das wird einem hier definitiv gelernt und es fühlt sich auch sehr gut an, endlich mal das Gefühl zu haben, etwas zu beherrschen.
Im Haus wird man nicht wirklich als Student wahrgenommen, sondern als gleichwertiger Mitarbeiter des Teams. So hat man auch die Möglichkeit, selbst Patienten zu betreuen und Therapiemöglichkeiten vorzuschlagen und durchzuführen. Die Wertschätzung ist hier wirklich sehr groß.

Ich war über die Wintermonate in St. Veit, was für Wintersportbegeisterte ein Paradies ist. Das nächste Skigebiet (St. Johann/Alpendorf) ist nur 10 Autominuten entfernt. Weitere Skigebiete wie Gastein oder Mühlbach am Hochkönig sind in 20 bzw. 35min erreichbar.
In St. Veit selbst gibt es zwei Langlaufloipen, welche fußläufig erreichbar sind. Eine davon ist abends sogar beleuchtet und man kann sich hier zu jeder Tageszeit noch auspowern :)
Aber auch im Sommer bietet St. Veit bzw. der Pongau viele Möglichkeiten, wie Wandern oder Radfahren. Es gibt im Sommer glaub ich sogar die Möglichkeit, krankenhausinterne E-bikes auszuleihen. Die Lebensqualität bzw. das Panorama hier ist generell unschlagbar! Salzburg ist 45 Autominuten entfernt. Das Krankenhaus ist auch mit dem öffentlichen Bus erreichbar, ein eigenes Auto ist hier jedoch sicherlich von Vorteil.
Weiterer Pluspunkt für KPJler ist eine gratis Unterkunft, die vom Krankenhaus zur Verfügung gestellt wird.
Bewerbung
E-Mail kpj@salk.at - hier einfach Wahlkrankenhaus St. Veit hinzufügen
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
EKG
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Eigene Patienten betreuen
Braunülen legen
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Poliklinik
Punktionen
EKGs
Blut abnehmen
Röntgenbesprechung
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
650 brutto

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.27