PJ-Tertial Chirurgie in Krankenhaus Agatharied (11/2021 bis 3/2022)

Station(en)
6, 9, 10, 11, Notaufnahme
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Das Tertial ist in 3 Rotationen unterteilt: Orthopädie/Unfallchirurgie, Viszeral-/Gefäßchirurgie und Notaufnahme.
Orthopädie/Unfallchirurgie:
Mein Tertial begann auf der Orthopädie/Unfallchirurgie. Dort beginnt man um 07.15 mit einer kurzen Visite, um 07.45 findet eine Morgenbesprechung statt und danach startet direkt der OP-Betrieb.
Als PJler ist man fest im OP als Hakenhalter eingeplant, v.a. für die Endoprothesen-OPs. Da meine Rotation dort aber (leider) genau in die Zeit viel, als durch Corona die OP-Kapazität sehr stark eingeschränkt war, hielten sich auch die OPs in denen ich fest eingeteilt war in Grenzen. So fanden natürlich einige OPs gar nicht statt, aber ich hatte dadurch oft die Möglichkeit, mir auszusuchen, welche OPs ich mir gerne anschauen möchte oder ob ich gerne auf Station bleiben und dort helfen wollte. Ich war während meiner Zeit in der Ortho/Unfall auf Station 11, wo im November auch eine PA angefangen hatte, die u.a. Blutentnahmen, Verbandswechsel und Stationsarbeit gemacht hat, aber auch viel im OP (v.a. Hüft-TEPs) assistiert hat. Ich bin meist früh mit auf Station geblieben und habe bei Blutentnahmen, welche sich auf Station 11 sehr in Grenzen hielten, und Verbandswechsel geholfen. Danach bin ich oft in den OP. Generell kann man bei jeder OP zuschauen und oft auch mit an den Tisch, selbst wenn man nicht eingeplant ist. Erfahrenere Assistenten lassen einen im OP auch gerne nähen bzw. klammern, wenn die Zeit besteht. Wenn ich früh direkt im OP eingeplant war oder gerne einen Eingriff sehen wollte, wurde mir das immer ermöglicht, und die Blutentnahmen waren meist erledigt, wenn ich danach wieder auf Station kam. Mir wurde jederzeit das Gefühl vermittelt, dass ich Fragen stellen kann, sowohl im OP, als auch auf Station. Es wurde immer gerne erklärt, wenn ich gefragt habe, allerdings haben die Ärzte eher selten von sich aus Lehre betrieben.
Ich muss sagen, dass Ortho/Unfall im Studium bisher nicht so meine Fachrichtung war und ich möchte es später auch immer noch nicht machen, aber dennoch hat mir mein Tertial dort gut gefallen und auch viel Spaß gemacht.
Viszeral-/Gefäßchirurgie:
Den zweiten Teil meines Tertials verbrachte ich auf der Viszeral- und Gefäßchirurgie. Hier beginnt man ebenfalls 07.15, allerdings zuerst mit der Frühbesprechung und anschließend mit Visite. Im Anschluss daran, macht man Blutentnahmen und legt Flexülen (was im Gegensatz zur UCH deutlich länger ausfällt). Wenn man mit Blutentnahmen durch ist, kann man jederzeit in den OP gehen oder man bleibt auf Station und hilft bei der anfallenden Arbeit wie Verbandswechseln, Briefe oder Protokolle schreiben etc. Auch die Sprechstunden, v.a. die gefäßchirurgische, sind wohl empfehlenswert, aufgrund von Urlaub und Covid-Erkrankung, habe ich es selbst leider nicht geschafft daran teilzunehmen. Man ist als PJler in der Viszeral- und Gefäßchirurgie jederzeit gerne im OP gesehen und kann auch oft assistieren, muss man aber nicht. Im Gegensatz zur Unfallchirurgie ist man hier nur selten fest eingeteilt und wenn, dann eher für kleinere Eingriffe, man kann sich demnach selbst aussuchen was man gern sehen möchte. Die Ärzte erklären auch sehr viel und gerne im OP und beantworten bereitwillig Fragen, wenn man möchte, kann man oft auch nähen. Generell ist die Stimmung hier im OP auch etwas entspannter als in der Unfallchirurgie.
Während meiner Zeit in der Viszeralchirurgie gab es leider einige Personalausfälle durch Corona, was sich etwas in angespannter Stimmung niedergeschlagen hat. Dadurch war verständlicherweise auch die Zeit für Lehre etwas knapper. Auch fiel es mir hier etwas schwerer in den Ablauf reinzukommen und die Patientenverläufe mitzuverfolgen, da meine Zeit hier aufgrund von meiner Notaufnahmerotation, Urlaub und eigener Coronainfektion etwas zerstückelt war. Dennoch habe ich mich sehr wohl gefühlt und mir wurde hier jederzeit das Gefühl vermittelt, Fragen stellen zu können und die ÄrztInnen waren sehr dankbar für die Arbeiten, die man ihnen abgenommen hat.
Notaufnahme:
Zusätzlich zu Unfall- und Viszeralchirurgie war ich im Rahmen meines Chirurgietertials noch 2 Wochen in der Notaufnahme. Ich muss sagen, dass es mir hier mit Abstand am besten gefallen hat. Die Zeit verging unglaublich schnell und ich habe wirklich viel gelernt und gesehen.
Hier beginnt man ca. 8 Uhr und bleibt je nach anfallender Arbeit bis ca. 16 Uhr, wenn mal mehr zu tun war bin ich auch des öfteren länger geblieben, v.a. während er Samstagsdienste. Dies war jedoch immer freiwillig und es war nie ein Problem pünktlich zu gehen. Man läuft hier v.a. chirurgisch mit kann sich aber auch jederzeit die internistischen oder neurologischen Fälle mit ansehen. Ich brauchte ein bis zwei Tage, um in die Abläufe reinzukommen, aber dann konnte ich echt viel selbstständig arbeiten. Man kann als PJler die Anamnese und Untersuchung machen und je nach Fall auch Ultraschall etc. machen. Danach bespricht man sich kurz mit einem Arzt/ einer Ärztin über das weitere Vorgehen, der/die auch nochmal drüber schaut, wenn man es möchte. Wenn man sich bemüht und die Leute sehen, dass man gewissenhaft arbeitet, wird einem aber auch schnell viel Vertrauen entgegengebracht und man kann recht selbstständig arbeiten. Auch nähen konnte ich hier viel.
Orga:
Am ersten Tag bekommt man eine kurze Einweisung durch den PJ-Betreuer Dr. Hursie, von ihm erhält man auch seine Einteilung, Telefon und Dienstausweis. Arbeitszeiten sind in beiden Abteilungen Montag bis Freitag 7.15-15.45. Zusätzlich soll man auch Samstagsdienste mitmachen, so dass nach Möglichkeit jeden Samstag ein/e PJlerIn da ist. Aufgaben bestehen in Blutabnahmen und Flexülen, wenn das getan ist kann man sich selbst aussuchen was man gerne noch tun möchte. Ich war Samstag immer mit in der Notaufnahme, da es hier viel zu tun gibt, v.a. in der Wintersaison kommen hier sehr viele Skiunfälle.
Als PJler bekommt man in Agatharied eine Vergütung und die Fahrtkosten gezahlt, sowie kostenloses Mittagessen. Studientage gibt es keine. Das Organisatorische lief bei mir leider etwas chaotisch ab. Da der Zuständige an unserem ersten Tag nicht da war, haben meine Mit-PJlerin und ich unsere Umkleiden- und Spindschlüssel erst einige Tage später bekommen, was mit OP-Einteilung etwas nervig war. Auch die Organisation mit einem Wohnheimsplatz ist bei mir (und auch bei einigen anderen PJlerInnen) nicht optimal gelaufen. Ich habe leider nicht für die komplette Zeit ein Zimmer bekommen, weswegen ich eine Zeit lang in einer Ferienwohnung gewohnt habe. Die Zuständige scheint mit der Organisation etwas überfordert zu sein. Mir wurde anfangs, obwohl ein Platz frei war, immer wieder gesagt, dass ich nicht ins Wohnheim könne, da es voll sei. Also falls ihr einen Wohnheimsplatz braucht, kümmert euch möglichst frühzeitig drum und seit auch hartnäckig falls ihr eine Absage bekommt! Als ich dann ein Zimmer hatte, hat jedoch alles soweit gut funktioniert. Das Zimmer teilt man sich mit einer weiteren Person, wobei das 2. Bett bei mir nicht belegt war. Man hat Küche und Bad und im Keller befinden sich Waschmöglichkeiten, die Zimmer sind alles in allem sehr schön und sauber. Aber bis auf einen mehr oder minder gut funktionierenden Vodafone Hotspot gibt es leider kein Internet und auch Empfang hat man im Wohnheim keinen.

Zusammenfassend muss ich sagen, dass die Leute in der Chirurgie, von Ärzten über Pflege, bis OP-Personal unglaublich nett sind und einem jederzeit gerne helfen und Fragen beantworten. Man kann hier wirklich viel lernen, wenn man selbst etwas dahinter ist und Interesse zeigt.
Ich hätte vor meinem Tertial in Agatharied nicht gedacht, dass mir Chirurgie so viel Spaß machen würde, geschweige denn, dass ich mir mittlerweile Viszeralchirurgie sogar als meine spätere Fachrichtung vorstellen könnte.
Was etwas schade war, ist dass während meiner Zeit dort leider sämtliche PJ-Fortbildungen von der Chirurgie und der Inneren wegen Corona ausgefallen sind, lediglich die Anästhesie hat drei Fortbildungen gehalten, dadurch kam die theoretische Lehre leider etwas kurz.
Als letztes möchte ich nochmal unserem PJ-Mentor Dr. Hursie danken, der sich wirklich großartig um alles gekümmert hat. Man kann jederzeit zu ihm kommen und er hat immer ein offenes Ohr, sei es ein organisatorisches oder fachliches Anliegen oder einfach ein generelles Problem was man hat.
Also alles in allem war es wirklich ein großartiges Terial!
Bewerbung
über PJ-Portal
Unterricht
Kein Unterricht
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13