PJ-Tertial Urologie in Staedtisches Klinikum St. Georg (1/2022 bis 3/2022)

Station(en)
Station 5 II
Einsatzbereiche
Notaufnahme, OP, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Graz (Oesterreich)
Kommentar
Ich kann das Tertial in der Urologie auf jeden Fall weiterempfehlen.

Der Tag beginnt mit der Visite um 7 Uhr (also früh aufstehen!), ab der zweiten Woche bekommt man ein eigenes Zimmer zugeteilt und stellt dem Oberarzt die Patienten vor. Dabei wird man auch zum Krankheitsbild befragt, aber es ist nicht schlimm, wenn man etwas nicht weiß. Den größten Teil war ich der einzige PJler, weshalb ich danach meist im OP eingeteilt war. Es gibt einen OP-Trakt im Haus der Urologie mit 3 Sälen, wobei 2 davon für endourologische Eingriffe vorgesehen sind und der dritte für kleinere Operationen genutzt wird. Zusätzlich gibt es einen Saal im Zentral-OP, in dem die großen Operationen stattfinden. Hier ist man bei den großen OPs zwar hauptsächlich fürs Hakenhalten zuständig, die Operateure sind aber alle nett, beantworten Fragen, erklären den Situs und man darf auch Strukturen im Situs tasten. Bei kleineren Operationen wie Hydrozelen oder Hernien ist man auch als 1. Assistent eingeteilt und darf dementsprechend mehr mitoperieren. Nach den ersten Wochen durfte ich am Ende meist knüpfen und nähen, jeder PJler darf auch mindestens 1 Circumcision unter Anleitung selbst operieren, was auch vom Chef eingefordert wird.
Auf Station macht man zusammen mit den Assistenten die Stationsarbeit, führt Sonos durch, meldet Untersuchungen an, legt Blasenkatheter und schreibt Arztbriefe, wobei dies nicht grundsätzlich PJ-Aufgabe ist, die Assistenten freuen sich aber drüber. Blutabnahmen werden prinzipiell von der Pflege durchgeführt, schwierige BAs oder Flexülen sind PJ-Aufgabe und man wird auch von anderen Stationen angerufen, wenn eine benötigt wird, mehr als 5 pro Tag sind es aber meist nicht.
Ansonsten kann man zum Dienstarzt in die Notaufnahme gehen, wo man Notfallpatienten auch selbst untersuchen darf, im endourologischen OP zuschauen/assistieren oder in die prästationäre Aufnahme gehen. Dort werden zusammen mit einem Assistenten die Patienten vorbereitet und aufgeklärt, hier lernt man sehr gut die urologische Untersuchung und Ultraschall und kann auch Aufklärungsgespräche unter Supervision durchführen.
Die Assistenten sind sehr nett, erklären sehr viel und nehmen sich auch wirklich Zeit für Erklärungen. Ich durfte viel eigenständig arbeiten, aber für Rückfragen oder bei Unsicherheiten konnte ich immer Rücksprache halten und habe in der Zeit sehr viel gelernt. Zeit fürs Mittagessen ist eigentlich fast immer, die Assistenten schauen auch, dass man rechtzeitig essen geht. Das Essen ist kostenlos (bis 4,20€), aber keine Sterneküche.
Unterricht: Es gibt ein EKG-Seminar, zudem man sich anmelden muss, ansonsten sind 1mal monatlich die 2days4you, 2 Tage am Stück Vorträge von verschiedenen Kliniken und Instituten, die zwar momentan als Online-Unterricht von zuhause stattfinden, aber eigentlich in Präsenz und mit Führungen durch die einzelnen Abteilungen geplant sind. Diese sind meist sehr gut gemacht und für die PJler verpflichtend. Zusätzlich gibt es ein repetitorium chirurgicum für PJler im 3. Tertial zur Examensvorbereitung.
Zur vorherigen Bewertung: es stimmt, dass einige Mitarbeiter gegangen sind und dadurch die Arbeitsbelastung für die anderen zugenommen hat, es wurden jedoch neue Kollegen eingestellt, wodurch sich das Klima wieder deutlich entspannt hat.

Alles in allem sehr gutes Tertial, ich würde wieder hingehen!
Bewerbung
Die Bewerbung läuft über die Personalabteilung, die Ansprechpartnerin ist Frau Tuczek. Die Organisation war sehr unkompliziert. Es gibt ein PJ-Telefon und man bekommt einen EDV-Zugang.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
EKG
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Repetitorien
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Blut abnehmen
Untersuchungen anmelden
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
Mitoperieren
Notaufnahme
Braunülen legen
Chirurgische Wundversorgung
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
200

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2