Das Chirurgie-Tertial im Helios Klinikum wird zu gleichen Teilen zwischen der ACH/VCH/TCH/GCH und der UCH geteilt, deshalb möchte ich dies auch getrennt bewerten.
Leider gibt es keinen Einführungstag oder ähnliches. Man meldet sich am 1. Tag morgens in der Personalabteilung und wird von dort in das jeweilige Sekretariat geschickt. Dort bekommt man alle Unterlagen. Danach geht’s auf Station und los geht’s. Es hat sich keiner Zeit genommen das Haus oder die Station oder irgendetwas zu zeigen.
ACH etc: Die vier chirurgischen Fachbereiche teilen sich im Helios-Klinikum eine Station, weshalb man 8 Wochen für alle gemeinsam eingeteilt ist. Arbeitszeitbeginn ist um 07:30, möglichst vor der Frühbesprechung um 07:50 soll das Blut von den Patienten abgenommen werden, die an dem Tag entlassen werden sollen. Nach der Frühbesprechung ist es dann ebenfalls die Aufgabe des PJlers alle anderen Blutentnahmen durchzuführen. Dies nimmt gerne 1-2h pro Tag in Anspruch und dadurch verpasst man meist die Visite oder kommt zu spät. Theoretisch gibt es eine Stationsassistenz der GCH, diese ist aber meist schon morgens im OP eingeteilt.
Die Station ist insgesamt sehr unübersichtlich und umfasst vollbelegt >40 Patienten. Alle Fachabteilungen machen selbst eine Visite (OA+Chef) und trotzdem versucht der Assistenzarzt (für alle verantwortlich) irgendwie den Überblick zu behalten und überall mit zu gehen, was meist nicht möglich ist. Er/Sie ist aber für die ganze Station verantwortlich. Dadurch bleibt meist keine Zeit für Erklärungen oder Lehre. Außerdem ist die Station für die Neuen der erste Abschnitt, so dass die Berufsanfänger meist sowieso noch überfordert sind.
Die Einteilung im OP erfolgt meist für die großen Operationen als Hakenhalter. Wirklich etwas gelehrt wird dabei nicht, auf nachfragen wird nur kurz und knapp geantwortet und das wars meist. Es ist jederzeit möglich in die Ambulanz oder die Notaufnahme mit zu gehen. Wirklich Lehre findet hierje nach Arzt statt. Die Assistenten bemühen sich zwar, sind meist durch die viele Arbeit aber zu beschäftigt. Insgesamt habe ich in den 8 Wochen eher wenig gelernt...
UCH: Die Zeit in der Notaufnahme der UCH (4 Wochen) war super. Die Oberärztin ist sehr nett und nimmt sich gerne Zeit etwas zu erklären oder zu zeigen. Sie führt einem am ersten Tag durch die ZNA und erklärt wo was liegt etc. Wenn keine Patienten da waren hat sie sich Zeit genommen über alle möglichen Aspekte der UCH zu erzählen und mit einem Untersuchungen o.ä. durchzugehen (Neutral-0-Methode, eFAST Sono, Gipsen, Beckengurte anlegen etc…) Man arbeitet hier sehr selbstständig, fühlt sich aber nie alleine gelassen, wenn man Fragen hat. Auch das selbstständige Versorgen von Schnittverletzungen wird hier gerne gezeigt und dann dem PJler überlassen. Falls kein anderer Student gleichzeitig in der UCH ist, muss man zu den OPs bei denen Patienten eingetragen sind.
Station: Zu Erst mal sind alle Assistenzärzte, Oberärzte und der Chef sehr nett, das ist ja durchaus nicht immer so in der UCH! Frühbesprechung ist um 07:30, danach geht man entweder in den OP, auf Station oder in die Ambulanz. Im OP ist man meist bei den Hüft- und Knie-TEPs miteingeteilt. Man ist aber bei jeder Operation gern gesehen und darf zuschauen oder mitmachen. Zunähen am Ende ist fast immer möglich. Während der OPs wird sehr viel erklärt, gezeigt oder nachgefragt (was nie ein reines ausfragen war). Die Arbeit auf Station ist eher unspektakulär. Die Blutentnahmen machen hier die Stationsassistenten, so dass man nur selten mal Blut entnimmt oder eine Viggo legt. Die Zeit in der UCH hat die schlechte Erfahrung aus den anderen 8 Wochen wett gemacht!
