PJ-Tertial Neurologie in Universitaetsklinikum Aachen (3/2021 bis 7/2021)

Station(en)
NE02, NE09, NE07
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Aachen
Kommentar
Das Neurologie-Tertial am Uniklinikum Aachen war mit Abstand das beste Praktikum meines Studiums. Ich absolvierte dort mein zweites PJ-Tertial und war mit der Abteilung bereits während einer Famulatur im 8. Semester in Kontakt gekommen. Dennoch übertrafen die vier Monate meiner Erwartungen noch einmal.
Das Neuro-Tertial ist von Anfang bis Ende strukturiert und bei Antritt bereits organisiert, es gibt demnach wenig Wahlfreiheit, was aber überhaupt kein Problem ist, denn man hat für alle wesentlichen Bereiche der Klinik ausreichend Zeit eingeplant. Die PJ-Studierenden rotieren einmal durch Normalstation, Stroke-Unit, Epilepsie-Station, Poliklinik und Notaufnahme, mit der theoretischen Option zum Beispiel die neurologische Intensivstation zu ergänzen, was ich selbst aber nicht gemacht habe.
Zunächst kurz die (wenigen, eher subjektiven) Minuspunkte des Tertials. Zum einen ist man durch die vorgegebene Rotation nicht so flexibel, die Zeiteinheiten sind fest und man wechselt sich nach vorgegebenem Schema mit den Kommilitonen ab. Ich habe das persönlich aber nicht als problematisch empfunden, da die Organisatoren sehr zuverlässig eine sinnvolle Zeiteinteilung (6 Wochen Normalstation, vier Wochen Notaufnahme, zwei Wochen Stroke und je eine Woche Poliklinik und Epilepsie) gewählt haben. Das mag dem einen oder anderen zu rigide sein, zumal es viele weitere Ambulanzen und noch zwei andere (Spezial-)Stationen gibt, auf die man nicht rotiert, aber selbst hier gibt es im Einzelfall Möglichkeiten auch dort hineinzuschauen. Zum anderen ist der Arbeitsaufwand für den PJ-Studierenden recht hoch, im Vergleich zu anderen Uniklinik-Tertialen aber auch nicht wesentlich. Man kann gut und gerne bis 17 Uhr oder länger auf Station sein und hat immer etwas zu tun, langweilig wird einem nicht und im Endeffekt ist das auch vom eigenen Engagement abhängig. Da mir die Arbeit viel Spaß gemacht hat, viel mir das aber nicht negativ auf. In manchen Abschnitt kommt man auch sehr pünktlich raus. Man könnte außerdem anmerken, dass es weder Essensgeld noch freie Studientage oder eine besondere Vergütung gibt, hier geben sich andere Häuser sicher mehr Mühe, aber das kann die Neuro im UKA durch gutes Teaching und spannende PJ-Aufgaben locker wettmachen.
Man fühlt sich als PJler/in stets wertgeschätzt, nur selten bekommt man einfache Botenaufgaben oder untersucht mehr oder minder überflüssig "nach". Man darf viel selbst machen, bekommt eine freundliche und hilfreiche Anleitung und wird nicht allein gelassen. Das PJ ist ausgesprochen abwechslungsreich. Auf Normalstation betreut man eigene Patienten von früh an, wird sehr gut in die Arbeitsabläufe integriert und fühlt sich das erste Mal wie ein "kleiner" Assistent, zumal auch die anderen Berufsgruppen einen von vornherein als Kollegen ansehen und einem den Einstieg angenehm machen. Natürlich fallen auch Blutabnahmen und Zugänge an; und das ein oder andere Telefonat mit den Internisten raubt einem den letzten Nerv, aber das ist die beste Schule zur Vorbereitung auf die spätere Realität ;). Die Bandbreite der klinischen Fälle ist schier unerschöpflich, mit nur etwas Glück sieht man hier wirklich das ganze Spektrum der Neurologie. Insbesondere in der Notaufnahme kommt man mit vielen spannenden Patienten in Kontakt und betreut sehr selbstständig nach eigenem Zutrauen. Das kann teilweise mit viel Arbeit verbunden sein, aber klasse Kollegen, inklusive engagierter Oberärzte, machen es einem da leicht. Auf Stroke und in der Poliklinik sieht man wieder ein völlig anderes Patientenklientel und hier lernt man einiges an Spezialwissen zu Untersuchungen und Patientenmanagement. Man kann an jeglichen Konferenzen teilnehmen, die Assistenten teachen zwischendurch so viel sie können und einmal pro Woche findet ein oberärztliches Seminar mit Fallvorstellung, Untersuchung und Diagnostiklehre statt, das optimal auf das M3 in der Neurologie vorbereitet.
Zusammenfassend demnach ein wirklich sympathisches und enorm lehrreiches PJ-Tertial in einem sowieso faszinierenden Fachgebiet. An Engagement und strukturierter Lehre kaum zu übertreffen im Rahmen der universitären Medizin. Absolut empfehlenswertes Tertial für jeden, den die Neurologie interessiert und der viel aus dem PJ mitnehmen möchte.
Bewerbung
Bewerbung verlief für mich als Internen rasch und unkompliziert über das Chefarztsekretariat.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Prüfungsvorbereitung
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Bildgebung
Tätigkeiten
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Eigene Patienten betreuen
Punktionen
Röntgenbesprechung
Untersuchungen anmelden
Braunülen legen
Blut abnehmen
Notaufnahme
Patienten aufnehmen
Poliklinik
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
280

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07