PJ-Tertial Neurologie in Hanse-Klinikum Stralsund (9/2021 bis 12/2021)

Station(en)
Normalstation/Stroke Unit
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Diagnostik
Heimatuni
Ulm
Kommentar
Das Wahlfachtertial in der Stralsunder Neurologie ist absolut empfehlenswert. Ich kann es nur weiter empfehlen, wenn man großes Interesse an der Neurologie hat und an ein mittelgroßes Haus mit vielen Möglichkeiten möchte. Was euch so erwartet:

- Man darf sich fachlich wirklich austoben und kann das volle Spektrum der Neurologie kennenlernen. Die meiste Zeit war ich auf der Normalstation eingesetzt, wo wirklich von Parkinson, MS, Demenzabklärungen, Meningitis, GBS sich viele Erkrankungsbilder widerspiegeln. Besonders interessant ist das Myasthenie-Zentrum in Stralsund, sodass man Gelegenheit hat diese schlüssige und in der Peripherie nicht so häufige Erkrankung kennenzulernen. Einige Zeit lang war ich auch mit auf der Stroke-Unit und in der Notaufnahme, wo man alle wichtigen Notfälle, inklusive Lysen kennenlernen kann. Bei überregionaler Stroke-Unit werden in Stralsund auch Thrombektomien durchgeführt. Als PJ´ler kann man wirklich überall vorbeischauen. Es finden dort auch wöchentlich abteilungsinterne Fortbildungen und tägliche Röntgendemos statt, wo ich immer mitgegangen bin, bzw in der abteilungsinternen Fortbildung durfte ich sogar eine eigene Präsentation halten.

- Die Aufgaben als PJ´ler sind stets sinnvolle Aufgaben. Ich bin natürlich auf den Visiten (Auf Station oder Stroke unit) mitgegangen, wobei man immer Fragen stellen darf und eine hilfreiche Antwort erhält. Relativ schnell durfte ich eigenständig Patienten, insbesondere die elektiven Aufnahmen auf Normalstation, betreuen mit Anamnese, ausführlicher neurologischer Untersuchung, mit dem Ober-/Assistenzarzt das weitere Procedere besprechen und gemeinsam Untersuchungen anmelden, den Patient auf den (Chefarzt-)Visiten vorstellen bis hin zum Arztbrief schreiben; sprich man konnte Patienten wirklich von Anfang bis zu Ende unter Supervision betreuen. Besonders wertvoll war es, dass man zu seinen Arztbriefen, dann auch stets zügig Rückmeldung bekommen hat, was gut und was zu verbessern ist. Auch wenn man sich bei einem Untersuchungsbefund nicht sicher war, kam sofort jemand mit und man hat das gemeinsam nachuntersucht. Lumbalpunktion durfte ich wirklich fast immer machen, wurde aber nicht alleine gelassen, sondern es war immer ein Arzt dabei, auf den man zurückgreifen konnte, wenn es nicht geklappt hat (praktisch als PJ´ler ist, dass es in Stralsund besonders viele elektive LPs gibt, weil die niedergelassenen das dort nicht machen). Viggo legen/Blut abnehmen habe ich immer mal einzelne gemacht, um in Übung zu bleiben, aber eigentlich gibt es einen Blutentnahme-/Flexülendienst. Und ansonsten darf man auch mal in der Elektrophysiologie hospitieren. Manchmal wurden auf der Stroke arterielle Zugänge gelegt, was ich dann auch mal machen konnte.

- Als einziger Neruo-PJ´ler hatte ich einmal pro Woche Neuro-Unterricht bei Herrn Prof. Dr. J.P. Sieb. So konnten wir über das Tertial hinweg einen guten Überblick über das gesamte Themengebiet Neurologie schaffen. Dabei habe ich sehr viel gelernt, zumal man sich auch Themen wünschen darf, die nochmals näher beleuchtet werden sollen. Herr Professor Dr. Sieb ist im Allgemeinen äußerst bemüht, sehr angenehm und freut sich sehr über PJ´ler. Auf ihn kann man mit Fragen/Anregungen/Problemen immer zugehen und er versucht eine Lösung zu finden! Allgemeiner/Interdisziplinärer PJ-Unterricht fand zu meiner Zeit nicht statt, hing aber mit der Corona-Situation zusammen, normalerweise gibt es den.

- Das Team, gerade von ärztlicher Seite inklusive einer Pflegeexpertin her, ist sensationell gut! Ich wurde von Anfang an gut aufgenommen und integriert. Man wird überhaupt nicht als "PJ´ler, der jetzt auch eben da ist" wahrgenommen, sondern als vollwertiges Mitglied. Man geht dort gemeinsam Mittag essen (allgemein gibt es auf Station öfters mal etwas zu naschen) und ich wurde aber auch zu Team-Veranstaltungen mitgenommen und habe mich super verstanden. Also das war wirklich, wirklich etwas besonderes, das man nicht überall hat!

- Organisatorisch hatte ich überhaupt keine Probleme. Es sind alle im ganzen Haus bemüht einem zügig Auskunft zu geben, wenn man mal ein Problem hat. Das mit der Unterkunft ist super gut, allerdings sollte man sich überlegen, wie man zwischen der Unterkunft am Klinikum West und der Station an der Klinik am Sund pendelt (circa 7 km). Ich persönlich habe trotz dann im Dezember schon etwas kälterem Wetter immer das Fahrrad genommen. Da braucht man 20 Minuten und hat gute Fahrradwege überall in der Stadt. Mit dem Bus geht es aber auch gut und das Monatsticket ist nicht so teuer. Man kann auch eine Pauschale pro km noch zusätzlich zur Aufwandsentschädigung abrechnen (auch gerade wenn man jetzt zum Beispiel in HGW studiert und nicht umzieht). Für das Mittagessen musste ich als PJ´ler auch nichts zahlen, sprich man ist wirklich gut umsorgt.

- Und dann gerade für PJ´ler, die nicht aus der Ecke HGW/HRO kommen: Das ist dort oben eine superschöne Ecke mit unheimlich vielen Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Also ich war am Wochenende immer irgendwo unterwegs und habe gefühlt trotzdem nicht alles gesehen, was ich wollte. Also wirklich eine hohe Lebensqualität.

Wie schon gesagt, ich würde das Tertial in der Neurologie in Stralsund wirklich jedem empfehlen. Und der beste Tipp zum Schluss und mein kleines Highlight: Vom Arztzimmer der Neuro aus, bzw. von der gesamten Stroke Unit aus sieht man auf den Strand am Sund, weswegen man munkelt Stralsund habe die schönste Stroke Unit Deutschlands ;)
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Punktionen
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Notaufnahme
Röntgenbesprechung
Eigene Patienten betreuen
Braunülen legen
Briefe schreiben
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
400

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1