PJ-Tertial Orthopädie in Schulthess Klinik (12/2021 bis 2/2022)

Station(en)
Station, OP, Sprechstunde
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station, OP
Heimatuni
Hamburg
Kommentar
Also als erstes muss ich sagen, dass ich auch kurz davor war meinen Platz abzusagen, als ich die Vorerfahrungen und Berichte über die Schulthess Klinik gelesen hatte. Ich gehöre nicht zu den Kandidaten, die sich 2 Jahre vorher beworben hatten und deswegen evt. gezwungenermassen den Platz antreten musste. Ich habe kurzfristig eine Zusage bekommen, wahrscheinlich weil jemand anderes abgesprungen ist. Ich dachte mir, jetzt beisse ich in den sauren Apfel, aber nun am Ende meiner Zeit hier in Zürich muss ich sagen, dass ich es keineswegs bereue hier als Unterassistent gearbeitet zu haben.
Die schlechten Rankings und Kritikpunkte, die sich wahrscheinlich insbesondere durch die Covid-Pandemie ergeben haben, habe ich überhaupt nicht so schlecht wahrgenommen. Allen PJ-Verantwortlichen und PJ-Beuaftragten im Hause (inkl. Sekretärinnen, Chefärzte etc.) sind alle Kritikpunkte und Beschwerden bewusst und seit den letzten 2 Monaten wird aktiv etwas dagegen unternommen.
Beispielweise der Punkt mir der Unterbringung und dem wohl sehr schlecht bewerteten Wohnheim für UA`s (welche einer der grössten Abschreckungen für mich gewesen sind) hat sich aufgrund der neuen verfügbaren Unterkünfte deutlich gebessert (330 CHF wird direkt vom Gehalt abgezogen, jeweils 10-15 Minuten von der Schulthess Klinik zu Fuss entfernt, sehr gutes WLAN, kostenlose Waschmaschine+Trockner, saubere Küchen und Sanitäranlagen, die regelmässig gereinigt werden und von max. 3-5 Personen benutzt werden).
Da sind einige Kommillitonen (Triemli, Kinderspital etc.) deutlich schlechter und für mehr Geld untergebracht.

PJ-Tagesablauf: Der Arbeitstag beginnt um 7Uhr mit dem Morgen-Rapport, an den sich montags und freitags ein Vortrag durch OA oder Chefärzte anschliesst und sehr interessante Themen beinhaltet. An Tagen, an denen man nicht im OP eingeteilt ist, kann man durchaus auch später beginnen.
Die Stationsarbeit ist sehr überschaubar, da man lediglich Eintritte für den nächsten Tag vorbereitet und diese Patienten am Nachmittag visitiert und der Pikett-UHU macht 17 Uhr eine Uebergabe telefonisch oder persönlich. An solchen Tagen kann man ganz entspannt im Restaurant der Klinik Mittagessen gehen (8-9 CHF). Man bekommt jeden Tag ein kostenloses Kaffeeheissgetränk im Bistro.
Im OP-Trakt gibt es Brot, Marmelade, Aufstrich etc,. Fertigsuppen, kostenloses Heissgetränke, Kaffeemaschine, Wasserspender und auch dort besteht die Möglichkeit, sich Essen aus dem Restaurant zu bestellen.
Zu den schon vorher angesprochenen/kritisierten Pausenzeiten ist zu sagen, dass man sich die Pause teilweise durchaus einfordern muss, aber sie dann auch bekommt und sie uns laut PJ-Beauftragten zusteht. Dennoch ist im Schnitt zwischen jeder OP ca. 10min Zeit, je nach Personalsituation und Pflegeteam (Grüsse gehen an Die Lagerungspgflege Brian und Petar ;-)
Ich glaube jeder weiss, dass es in jedem OP die ein oder andere OTA gibt, die Studenten weniger respektvoll behandeln oder einfach nen Dachschaden haben, aber dagegen ist der Grossteil wirklich nett und fast alle Operateure sind freundlich und erklären auch wenn man Interesse zeigt. Einige Assistenzärzte lassen einen ohne zu fragen nähen, und wenn man fragt darf man meistens immer. Mit denen sollte man sich auch regelmässig beim Röntgenbild und oder Umlagern und Ausschleusen abwechseln. So verlängern sich die Pausenzeiten auch.
Wenn man Sprechstunde hat, kann man den jeweiligen Arzt anrufen oder anmailen und sich ankündigen, dass man mitlaufen möchte und je nach Arzt wird man mehr oder weniger mit eingebunden. Für alle, die aber grundlegend an Orthopädie interessiert sind eine gute Möglichkeit Anamnesen, klinische Untersuchungen zu wiederholen und auch Kontakte zu knüpfen.
Das Hauptproblem warum es in den vergangenen Monaten arbeitstechnisch so schlecht wurde ist auch die mangelnde Anzahl an Unterassistenten. Perspektivisch wird dies wohl besser werden, wenn in den nächsten Wochen und Monaten mehr Studenten ihre Famulatur oder PJ-Tertial an der Schulthess-Klinik beginnen. Bezüglich des Teachings wurde nun auch etwas geänderzt und es finden 1 mal pro Woche Vorträge für die UHUs bei den Oberärzten. Und ein Nahtkurs wird auch bald stattfinden, sowie finden sich Hautdummies und Nahtmaterial und ASK Trainer im UHU Büro

Der Freizeitwert in Zürich und Umgebung ist enorm gross, jedoch hat man unter der Woche an langen OP-Tagen kaum Zeit für längere Unternehmungen. Man hat aber die Möglichkeit sich im Klinikeigenen-Fitnessstudio zu guten Konditionen anzumelden und abends sowie am Wochenende Sport zu machen. Wir selber sind an den Wochenende in vielen Skigebieten unterwegs gewesen oder haben Wanderungen unternommen. Ausserdem gibt es regelmässig Treffen gemeinsam mit den Assistenzärzten, bei denen man sich auch privat gut austauschen konnte. Diese wollen auch zukünftig mehr Kontakt untereinander und zu den UHUs pflegen.

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Bewerbung
ca 2 Jahre, aktuell kommt man wohl auch kurzfristiger rein.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Nahtkurs
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Mitoperieren
Patienten untersuchen
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
1300

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
4
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
2
Betreuung
2
Freizeit
4
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.13