PJ-Tertial Gynäkologie in Klinikum Rosenheim (11/2020 bis 3/2021)

Station(en)
Kreißsaal, Wochenstation, Gyn-Station
Einsatzbereiche
Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Station
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Das Tertial in der GYN Rosenheim war überragend! Perfekt für den Einstieg ins PJ und heute noch für jede Menge schöne Erinnerungen gut!
Ich wurde - literally - vom ersten Tag an voll in das ärztliche Team integriert und habe dort große Wertschätzung erfahren - und zwar durch die Bank von allen - von den AssistentInnen bis zum Chef!
Es herrscht auf jedem Karrierelevel eine hohes Kompetenzniveau, von dem man als Student sehr profitiert: Für meine Fragen war immer Zeit und sie wurden ausführlich und umfassend beantwortet, auch im OP wurde viel erklärt und gezeigt, ebenso in der Ambulanz. Wer engagiert ist darf auch relativ schnell richtig viel selbst machen! In meinem Fall waren das unter anderem komplette Aufnahmeuntersuchungen, jede Menge Ultraschalls, eigene Visite auf der Wochenstation und in Einzelfällen sogar erste Assistenz im OP!
Trotzdem kam das menschliche nie zu kurz: ich habe mich vom ersten Tag an wohl gefühlt, weil mich wirklich jede/r freundlich und offen empfangen hat.
Auch im nichtärztlichen Bereich gab es keine Kontaktschwierigkeiten, sowohl Pflege (auf beiden Stationen ) als auch die Hebammen sind äußerst freundlich, kompetent und immer bereit zu erklären oder zu helfen.
Insgesamt hatte ich von Anfang an das Gefühl als vollwertiges Mitglied zum Team zu gehören, statt wie sonst so oft als Student "lästig" nebenher zu laufen.

Die Gyn/Geburtshilfe in RO war für mich die perfekte Wahl, weil die Abteilung für ein nichtuniversitäres Haus ein enorm breites Spektrum bietet ohne dass sich die PJler auf die Zehen treten (in meinem Fall war ich bis auf zwei Famula zwischendurch allein).
So werden in der Geburtshilfe auch 'schwierigere' Patientinnen nicht gleich wegverlegt, da die nötige Fachkompetenz diese zu Behandeln im eigenen Haus vorhanden ist; darüber hinaus auch ein Level 1 Perinatalzentrum (in das ich ebenfalls meine Nase kurz stecken durfte), somit sind auch kleine 'Risikopatienten' gut versorgt und müssen nicht sekundär verlegt werden.
Im OP kann man von kleinen, ambulanten und / oder minimalinvasiven Eingriffen bis hin zu großen Debulking-OPs die in Zusammenarbeit mit der Viszeralchirurgie gemacht werden wirklich alles sehen (und dazu noch tolle OP-Techniken), selbstverständlich immer mit am Tisch. Auch bei Sectiones kann man oft als zweite Assistenz dabei sein. Fand ich wahnsinnig spannend und lehrreich.
Im Brustzentrum konnte ich jederzeit an den senologischen Besprechungen und der Brustsprechstunde teilnehmen. Einige Tage habe ich auch in der angegliederten onkologischen Tagesklinik verbracht.
Absolut empfehlenswert ist auch die Sprechstunde für die pränatale Ultraschalldiagnostik.
Auf meinen Wunsch hin durfte ich einen kompletten Dienst mit einer Hebamme im Kreißsaal mitmachen, hier habe ich nochmal völlig neue Seiten der Geburtshilfe kennengelernt. Gegen Ende meines Tertials habe ich eine der Assistentinnen während eines Nachtdienstes begleitet. Würde ich dringend jedem empfehlen, einerseits weil Abends mehr Zeit für Erklärungen etc. ist, andererseits weil weniger Personal da ist und man den Geburtsablauf mit allen Vorbereitungen wesentlich direkter erleben kann. In beiden Fällen war dies völlig unkompliziert möglich und mein Wunsch wurde jeweils aktiv unterstützt.

Natürlich gibt es auch in Rosenheim Standard-PJ-Tätigkeiten wie z. B. die morgendliche Blutabnahme, das hat man aber schnell im Griff und dafür kann man insgesamt sehr gut eigene Interessensschwerpunkte vertiefen.

Es gibt im Haus wirklich gute und engagiert gemachte wöchentliche PJ-Fortbildungen. Dazu wurden gegen Ende meines Tertials die coronabedingt pausierte Morgenfortbildung 1x pro Woche über Gyntogo wieder eingeführt. Zu den sehr gut gemachten Fortbildungen für die Assistenten/Innen war ich ebenfalls ausdrücklich eingeladen.

Eine feste PJ-Betreuung gab es zu Beginn meines Tertials noch nicht, daher hier nur eine "Zwei" in der Bewertung. War aber kein großes Problem, weil sich sowieso jeder gekümmert hat. Außerdem wurde eine entsprechende Betreuung auf mein Feedback zum Tertialende hin hin umgehend eingerichtet.

Freizeit ist ausreichend vorhanden, da von Seiten der OÄ/Assistenten konsequent darauf geschaut wird, die Arbeitszeiten einzuhalten. Bin eigentlich fast ausnahmslos nur dann später raus, wenn ich noch bei irgend etwas Interessantem dabei sein wollte (das war dann aber auch nie ein Problem).
Ansonsten hat die Gegend um Rosenheim sowohl im Sommer als auch im Winter einen sagenhaften Freizeitwert... Baden, Berge, Ski, Radeln, etc. Viele schöne Locations erreicht man auch gut zu Fuß oder mit dem Rad.

Ohne der Kollegin zu nahe treten zu wollen die 2019 ihr Tertial in Rosenheim absolviert hat: ich kann die von ihr angeführten negativen Punkte für mein Tertial in keiner weise nachvollziehen. Ich wurde zu jeder Zeit respektvoll behandelt und habe ein Top-Betriebsklima erlebt.
Insgesamt hat mir das Tertial unglaublich viel Spaß gemacht und ich möchte es auf keinen Fall missen!
Bewerbung
Bewerbung über PJ-Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Bildgebung
Sonst. Fortbildung
Repetitorien
Nahtkurs
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Untersuchungen anmelden
Mitoperieren
Botengänge (Nichtärztl.)
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Röntgenbesprechung
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
325

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.07