PJ-Tertial Chirurgie in Staedtisches Klinikum Braunschweig (9/2021 bis 12/2021)

Station(en)
UCH2, HTG3, URC3, ACHI3
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station, OP, Diagnostik
Heimatuni
Hannover
Kommentar
Allgemein hat mir das PJ Tertial in Braunschweig gutgefallen.
Vorneweg ist es hier positiv zu sehen, dass man sich seine Rotationen und Zeiten frei wählen kann. So kann man Außenrotationen in andere kleinere chirurgische Fächer unternehmen und auch in die Strahlenmedizin, Labormedizin, Patho etc gehen.
Eher schlecht war, dass man die PJ Seminare als Student immer schwer besuchen konnte, da diese teilweise in den anderen Standorten stattfinden. Die zwei, welche ich besuchen konnten, waren in Ordnung. Ich hätte mir aber eher so etwas wie einen Nahtkurs, oder Sonokurs, EKG Kurs, und mehr Fallvorstellungen (à la: was würden sie jetzt tun).
Ich bin nach Braunschweig von Hannover jeden Tag gependelt (Achtung 3h! tgl). Dadurch gab es das maximale PJ Gehalt. Aber so hatte man oft weniger Energie etwas mit den anderen PJlern zu unternehmen.

Mit dem SAP hat zum Glück bei mir alles geklappt und ich konnte es bis auf eine Woche gut nutzen.
Leider muss man sagen, dass die Stationspflege scheinbar von PJlern noch verwöhnt ist und es für selbstverständlich hält, dass man mal schnell zwischen den OPs die gesamten BEs der Station übernimmt. Zum Glück hielt es sich auf der Urologie und der HTG noch in Grenzen, so dass man nur ab und zu ein Viggo legen musste.

Ich war zuerst in der Unfallchirurgie und kann mich den Berichten von meinen Vorgängern anschließen.

Anschließend ging es für mich in den großen Standort und in die HTG. Man zog sich entweder im Arztzimmer um (Achtung kein Spind, aber Zimmer ist abgeschlossen). oder in den Umkleideräumen in der 5. Etage. Dort hat es mir, trotz großer anfänglicher Skepsis, sehr gut gefallen. Die Pflege kannte meinen Namen, waren super nett und respektierten einen als PJler. Ich wurde in der Frühbesprechung persönlich vorgestellt und zu OPs eingeladen. Man war frei in der Gestaltung seines Alltages. Man konnte auf Station helfen und VAC Wechsel unter Aufsicht durchführen, Thoraxdrainagen ziehen, von den Oberärzten was zur Wundversorgung lernen, Elektrodenkabel ziehen, assistieren/selbst legen Thoraxdrainagen, wenn man Lust hat Briefe schreiben (entspannter als in der Inneren) etc. Zudem besteht jederzeit die Möglichkeit auf die HIPS zu rotieren und dort ebenfalls viel selbstständig zu tun und man kann auch mit den HTG-Kardiologen einen Tag verbringen an dem man sie auf Station, der HIPS und in den OP begleitet. Im OP ist man oft zweite Assistenz, dadurch macht man aber nicht weniger: man darf das Bein bei einem Bypass zu nähen, das Herz in Position bringen,... Mir wurde es nie langweilig. Und im Verlauf wurde ich auch mal angerufen und durfte 1. Assistenz sein bei gefäßchiurgischen und thoraxchirurgischen Operationen (Thrombektomie, Atherektomie, Amputation, Pleuraempyem, ...) und zu machen war in 90% der Eingriffe immer möglich. Auf jeden Fall habe ich jederzeit Fragen stellen dürfen und man fühlte sich überall willkommen und man erklärte mir immer ganz selbstverständlich was gemacht wurde. Obwohl ich nie die Gefäßchirurgie in Betracht gezogen habe, könnte ich mir doch vorstellen dort meinen Facharzt zu absolvieren.

Dann hatte ich meine Außenrotation in die Urologie. Umziehen konnte man sich im Umkleideraum, wo es auch Kasaks gab. Ich hatte erst ein bisschen Angst vor dieser Rotation, da ich kaum urologischen Kontakt im Studium hatte, aber im Endeffekt kann man sagen, dass es sich sehr gelohnt hat. Das Team ist super nett, man wurde fast immer gefragt wo man hinmöchte und oder wurde bei interessanten OPs miteingeteilt. Oft war man 1. Assistenz, und beim Chef dann oft auch bei Prostatektomien. Zudem lernt man Nieren-, Hoden-, Blasensonographie, das Legen von Kathetern, Cystoskopieren etc. War auf jeden Fall eine sehr interessante Erfahung die ich nicht missen möchte und auf jeden Fall weiterempfehlen kann.

Die letzte Rotation war in die Allgemeinchirurgie. Dort zog man sich in der Umkleide der Stomatherapeuten um. Vorneweg muss man sagen, dass ich sehr angetan war von den vielen positiven Bewertungen. Diese haben sich aber nichtmal bis zur Hälfte erfüllt. Ich war wirklich enttäuscht. Man wurde als PJler unter den Oberärzten am ersten Tag gar nicht wahrgenommen. Man wurde auch nicht in großer Runde vorgestellt, sondern musste sich bei Gelegenheit bei jedem einzelnen vorstellen. Die OPs mussten wir irgendwie selbstständig studentisch abdecken, die gesamten Blutabnahmen beider Stationen ohne Murren abdecken. (Das Beste war, dass ich den einen Tag ewig nach 16 Uhr aufgehalten wurde um mal hier und da noch mal "schnell" eine Viggo zu legen, und wenn man mal die erfolgreiche Anlage weitergeben wollte für die Medikamentengabe, dann kam: "Ich bin noch nicht im Dienst, such' Dir mal jmnd anderen". Danke für nichts). Von ärztlicher Seite gab es eher ein sehr begrenztes Teaching. Zwei Assistenzärzte haben auch mal sich unser angenommen, aber das war es auch schon. Wenn man nicht gerade den Leberhaken für 3h wortlos, ohne OP-Feld-Sicht gehalten, bekam man maximal eine kurze anatomische Erklärung. Ich hab mich bei längeren OPs kurzfristig einteilen lassen. Diese waren dann eher außer der Norm und dann auch durch das recht große offene Vorgehen besser einzusehen. Das hat dann auch mal Spaß gemacht (vor allem als mal die HTGler kommen mussten). Zuschauen konnte man zwar immer, aber dadurch, dass wir soviele Studenten und Schüler waren ist man sich recht oft in die Queere gekommen. Ich würde die Allgemeinchiurgie eher nicht weiterempfehlen, obwohl ich wirklich kein OP oder Chirurgiemuffel bin. Keine Ahnung wo die guten Bewertungen herkamen....
Bewerbung
Ãœber das PJ Portal
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Notaufnahme
Chirurgische Wundversorgung
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Mitoperieren
Patienten untersuchen
Gipsanlage
Briefe schreiben
Botengänge (Nichtärztl.)
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Gehalt in EUR
752
Gebühren in EUR
Keine

Noten

Team/Station
4
Kontakt zur Pflege
5
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
4
Betreuung
3
Freizeit
3
Station / Einrichtung
4
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.73