PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Allgemeines Krankenhaus Wien (8/2021 bis 11/2021)

Station(en)
21
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich hatte beschlossen an der Universitätsklinik mein KPJ für Allgemeinchirurgie zu absolvieren, weil ich das Jahr zuvor durchgehend gute Erfahrungen im AKH gemacht hatte. Die Lehre war in den davor gesehen Abteilungen gut bis grandios, das Niveau hoch und man sah durchwegs spannende Fälle. Dass an einer Universitätsklinik mehr zu tun sein würde störte mich nicht, ich wollte Vorbilder erleben und das war es mir wert.
Leider stellte sich heraus, dass die Abteilung für Allgemeinchirurgie im AKH anders ist. Es geht dort primär darum, dass einen die richtigen Leute mit Einfluss mögen. Niemanden interessiert es dort ob du gut bist, wie man an den Fähigkeiten einiger AssistenzärztInnen und sogar Fachärzten mitbekommt. Solange du publizierst und mit den richtigen Leuten gut gestellt bist, bleibst du. Dieses System kann man als grenzkorrupt bezeichnen.
Es hält sich dort ein altbackener Sexismus mit Aussagen wie „Frauen sind in der Chirurgie körperlich einfach im Nachteil.“ oder „Mein Kind ist das Problem meiner Frau.“ oder „Die Karenzzeit kannst du nie wieder nachholen, in diesen 6 Monaten überholen dich die Kollegen und du bist raus.“...Was funny ist, da die Assistenzärzte fast nie operieren, da würden 6 Monate Pause keinen Unterschied machen. Nachdem ich dort miterlebt habe, wie Assistenzärzte Blinddärme/Gallenblasen etc. operieren und von Fachärzten angeleitet werden die den Eingriff selbst nicht beherrschen, muss ich sagen, dass dort teils grobe Fahrlässigkeit betrieben wird.
Als KPJler bist du das unterste Glied in der Nahrungskette, der Trottel vom Dienst der von jedem zu Arbeiten eingesetzt wird bei denen kein Lerneffekt besteht, hauptsache die anderen können weiter chillen.
Angeblich werden die KPJ-Dienste abgeschafft, darauf würde ich mich aber nicht verlassen. Diese Dienste waren der blanke Horror, man wurde in der Nacht für Venflons gepagert auf die die Pflege keine Lust hatte nachdem man den Tag durchgehend mit Aufnahmen beschäftigt war und Glück hatte wenn man zum Essen kam, in den OP gehen im Dienst war offiziell nicht gestattet. Ich war im Durchschnitt etwa 50-60h pro Woche dort.
Die Probleme dieser Abteilung gehen tief, die Menschen die dort arbeiten sind großteils falsch und die Systemfehler älter als so mancher KPJler. Es herrscht dort aufgrund des unguten Arbeitsklimas dramatischer Personalmangel, der mit KPJlern aufgestockt wird.
Ich würde wirklich niemandem empfehlen dort sein KPJ zu absolvieren, es war eine herbe Enttäuschung. Natürlich gab es auch kompetente, nette, bemühte Leute, aber insgesamt war das alles sehr toxisch und der Lerneffekt stand nicht in Relation mit den negativen Erlebnissen oder dem hohen Zeitaufwand.
Bewerbung
6Monate
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Botengänge (Nichtärztl.)
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Mitoperieren
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
EKGs
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Braunülen legen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
550

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
5
Ansehen des PJlers
5
Klinik insgesamt
5
Unterricht
5
Betreuung
4
Freizeit
4
Station / Einrichtung
5
Gesamtnote
5

Durchschnitt 4.73