PJ-Tertial Innere in Charite Campus Virchow (7/2021 bis 10/2021)

Station(en)
W47i (Kardio Intensiv) & Station 49 (Gastro)
Einsatzbereiche
Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Ich habe das Tertial auf der Kardio-Intensivstation (W47i) und der Gastro (Station 49) verbracht. Hier insgesamt sehr konträre Eindrücke zwischen den Stationen (s. unten) . Insgesamt bin ich froh, mir das Geschehen an der Charité mal aus erster Hand angeschaut zu haben. Fazit: Dort wird auch nur mit Wasser gekocht und vieles läuft auch hier ziemlich verkehrt (wobei dies mit dem Selbstbild vieler Ärzte häufig nicht übereinstimmt).

Generelles:
- Als PJler ist man wenig wert
- Organisation ist recht chaotisch und nicht durchdacht (Aufteilung auf die Stationen erfolgt am ersten Tag nach Marktschreier-Prinzip) -> könnte im Vorfeld geordneter erfolgen
- Lehre fand nur durch die Nephrologen regelmäßig 1x/Woche statt (theoretisch ist 4x/Woche Unterricht, aber wegen Corona haben die anderen Kliniken den Unterricht ausfallen lassen) -> warum dann nicht online oder Alternativen finden (schaffen andere Kliniken auch)
- Man kann das Tertial entweder in einem Bereich (für Notaufnahme Pflicht) oder in zwei Bereiche aufteilen -> selbstständig Tauschpartner finden o. mit Sekretariat anderweitig klären
- 1x/Woche frei (Studientag, den man teilweise aber auch dringend braucht)

Gastro (Station 49)
- Auf der Station 49 liegen v.a. die hepatologischen Patienten
- Extrem gute Stimmung auf der Station unter den Ärzten mit sehr netten Oberärztinnen
- Teilweise abends mit ÄrztInnen auf ein Bier getroffen
- Morgens Frühbesprechung mit beeindruckend gutem Radiologen + Vorstellung der Fälle aus der Nacht
- Dienstags Chefarztvisite, in der häufiger Fragen an Studierende gestellt werden in einer sehr netten und lehrreichen Art
- Aufgaben sind klassisch: Blutentnahmen, Zugänge, Aufnahmen, Infusionen verabreichen, Aszitespunktion
- Es besteht die Möglichkeit, im Funktionsbereich reinzuschauen (Sono, Endo)

Kardio-Intensiv (W47i)
- Fachlich speziell, aber auch sehr interessantes Patientenkollektiv -> ECMO, Impella sind Standard
- Aufgaben: Patientenuntersuchung + Dokumentation, Blutkulturen abnehmen, Assistieren bei Eingriffen,...
- Wer Bock auf Kardio hat, bekommt hier schon ziemlich guten Eindruck -> würde aber nach 2 Monaten tauschen, da sehr speziell
- Personell stark unterbesetzt -> Leute werden ziemlich kaputt gemacht; teilweise recht stressiger und undankbarer Umgangston + wenig Zeit zur Einarbeitung
- Die Station hat Inselcharakter mit stark gewöhnungsbedürftigen Charakteren mit Tendenz zum Narzissmus (aber auch mal spannend zu sehen und prägend) -> häufiger unterschiedliche Meinungen zur optimalen Patientenbehandlung
- Positiv hervorzuheben ist der stellvertretende Oberarzt (Шмидт), der sich fast immer Zeit nimmt und sehr viel erklärt und zudem menschlich auch top ist
- Mittagessen nur selten möglich (ärgerlich, da Essensmarken nur für einen Tag gültig)
- Insgesamt ein kleines Abenteuer, was ich aber nicht bereue
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
EKG
Bildgebung
Fallbesprechung
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Punktionen
Röntgenbesprechung
Untersuchungen anmelden
Patienten untersuchen
Botengänge (Nichtärztl.)
Briefe schreiben
EKGs
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
0€ (kostenlose Essensmarken)

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
3
Unterricht
5
Betreuung
3
Freizeit
2
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.93