PJ-Tertial Nephrologie in Universitaetsklinikum Erlangen (10/2020 bis 1/2021)

Station(en)
D 0-3/ D0-4
Einsatzbereiche
Diagnostik, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Station
Heimatuni
Erlangen
Kommentar
Das Klima auf der Nephro ist sehr angenehm. Alle Ärzte von Chef bis Assistent, MTAs, Pflege sind sehr nett.
Am ersten Tag muss man sich leider etwas bemerkbar machen, bis die Organisation (Logbuch, Ausweis, Kleidung) in die Gänge kommt. Am besten gleich bei der Sekretärin melden.

Man rotiert alle ein bis zwei Wochen in eine andere Station oder Funktionsabteilung. Für vier Tage, die man anwesend ist, gibt es einen Studientag, wobei hier maximal zwei PJler gleichzeitig fehlen sollen (also eine vier-Tage-Woche). Kumulieren der Studientage ist nicht möglich.

Rotationen:

Station: Die Station ist in drei Bereiche mit je 14 Betten geteilt. Pro Bereich ist ein PJler eingeteilt (für 2 Wochen). Beginn auf Station ist um 7:30 mit BEs. Hier gibt es zwei sehr liebe und schnelle MTAs die das meiste Blut abnehmen und bei den teils schweren Venenverhältnissen auf der Nephro immer gerne helfen, wenn man mal nix trifft. Dadurch, dass drei PJler auf Station sind, kann man sich hier auch gegenseitig gut helfen. Im Schnitt habe ich in der Früh ca. fünf BEs gemacht und im Lauf des Tages nochmal drei und den einen oder anderen PVK gelegt. Die BEs sind gut organisiert, alles steht bereit, wird von der Pflege und den MTAs aufgefüllt, man muss sich nichts lange zusammensuchen.
Zwei Bereiche der Station werden von einer extrem lieben OÄ geführt, die quasi immer da ist, im Arztzimmer mitarbeitet und wenn Zeit ist auch mal ein kurzes Seminar über verschiedene Themen macht. Am besten einfach mal nachfragen. Der andere Bereich wird von wechselnden, aber genau so lieben Oberärzten geführt. Die Assistenten sind alle sehr nett, erklären gern und können sich auch Zeit für einen nehmen, eben weil die Oberärzte auf Station mitarbeiten. Nach den BEs macht man ein bisschen Stationsarbeit, sichtet Befunde, BGAs, darf Untersuchungen anmelden, Termine vereinbaren, telefonieren, Orga-Kram eben, den man auch mal lernen muss. Gegen 9-10 geht man auf Visite, jeden zweiten Tag mit Oberarzt. Die Patienten werden dort sehr ausführlich besprochen, man lernt viel (Welche Medis für was, Dosierungen, etc.) Fragen sind jederzeit erwünscht. Die Visite geht dadurch oft recht lang, teils bis Mittag.
Essen ist immer möglich gewesen.
Nachmittags nimmt man hier und da mal noch Blut ab, legt einen neuen Zugang oder DARF Briefe schreiben. Gegen 15:30 gibt es nochmal eine Kurvenvisite. Um 16:00 Uhr ist meist Feierabend. Wenn viel los ist, bleibt man mal etwas länger. (wobei man immer gehen konnte, wenn man einen Termin oder ähnliches hatte).

Spätdienst: Eine Woche ist man für den Spätdienst von 15:30-22:00 (offiziell) eingeteilt. Hier unterstützt man den Dienstarzt am Nachmittag und Abend. Ein bisschen Blut abnehmen, mal ein einen Zugang legen oder Patienten aufnehmen. Je nachdem wie viel los ist, geht man schon wieder um 18:30, wenn es lief bin ich aber gerne bis 23:00 geblieben, um die Lehre mitzunehmen.

Aufnahme: Es gibt einen Arzt auf Station, der nur für Aufnahmen zuständig ist. Das entlastet die anderen Stationsärzte enorm. Hier macht man eben Aufnahmen. Anamnese, Untersuchung, Zugang, EKG, Übergabe, evtl. Brief schreiben.

Dialyse: Hier läuft man in der Früh die Patienten durch, schaut sich die Dialyseportokolle an und untersucht die Patienten kurz. Etwas speziell, weil doch ein recht komplexes Gebiet, aber je nach Arzt und Pflege bekommt man hier enorm viel theoretischen Input. Praktisch muss man Glück haben, um mal einen ZVK oder Shaldon legen zu können. Außerdem werden vom Dialyse Arzt auch die Konsile abgearbeitet, hier gibt es auch meist viel interessanten, theoretischen Input. Keine Angst vor dem Oberarzt, der frägt gerne verrückte Sachen, aber nur, um dann selber voller Begeisterung was darüber erzählen zu können.

Transplantationszentrale/Sono: In der Transplantationszentrale werden Patienten (wegen Corona nur ambulant) betreut, die für eine Nieren-Tx gelistet werden sollen. Frühs nimmt man hier etwas Blut ab, dann ist man bei den sehr ausführlichen Gesprächen dabei oder darf die Gespräche auch selber führen und Dokumentieren. Ist in der TX-Zentrale mal nichts zu tun, kann man im Sono vorbeischauen. Da hier jedoch der Durchsatz sehr hoch ist, haben die Ärzte leider wenig Zeit zu erklären oder einen selbst schallen zu lassen.

Zum Thema Lehre: Es gibt ein "PJ-Seminar" der gesamten Inneren, in welchem PJler einer Med. Klinik ein oder zwei Fälle für die anderen vorstellen. Im Endeffekt nichts anderes als eine Fallvorstellung mit Fragen wie im IMPP. Der Sinn des Ganzen war sehr begrenzt (Verdauungspause nach dem Mittagessen). Sonstige Seminare oder ordentlichen Unterricht (über den von Station hinaus) gab es, angeblich wegen Corona, nicht. Dies ist aber kein Problem der Nephro, sondern der Uniklinik und ihrem Grundverständnis von PJ und Lehre allgemein. Deshalb die "5" bei Unterricht.

Fazit:
Nephro in Erlangen ist eine super Wahl, nette Leute, interessantes Fach und das Essen in der Palmeria ist gigantisch!
Bewerbung
Anmeldung über das PJ-Portal
Buchung von Rotationen zwischen den fünf Med. Kliniken über Onlineportal der Uni im Windhundverfahren.
Man kann nach 8 Wochen in eine andere Klinik rotieren, muss dies aber nicht zwingend. Abhängig von den freien Plätzen und der Schnelligkeit beim Buchen der Rotationen.
Unterricht
1x / Woche
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Punktionen
Braunülen legen
Blut abnehmen
Eigene Patienten betreuen
EKGs
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Patienten untersuchen
Poliklinik
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
2
Unterricht
5
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.47