PJ-Tertial Unfallchirurgie in Ostalbklinikum Aalen (11/2020 bis 1/2021)

Station(en)
18
Heimatuni
Ulm
Kommentar
Wenn ihr unfallchirurgisch etwas lernen wollt, geht in ein anderes Haus. In dieser Abteilung wird leider nach dem Prinzip "Bei der Einführung der DRGs wurde die Lehre nicht berücksichtigt" (O-Ton) gelebt, was ausdrücklich *nicht* auf die anderen Stationen dieses Hauses zutrifft!

Man ist in Aalen 8 Wochen in der Unfallchirurgie, wovon man 1 Woche bei den Neurochirurgen mitlaufen kann (sehr empfehlenswert!), und 8 Wochen auf der Viszeralchirurgie.
Der unfallchirurgische PJ-Unterricht ist leider mehrmals ersatzlos ausgefallen oder wurde im Rahmen von Sprechstundenterminen nebenbei in 30-45 Minuten abgewickelt, bei denen wir dann zu zehnt im Untersuchungszimmer drin standen und einfach nur zugeguckt haben.
Selbst Patienten unter Supervision untersuchen geschweige denn betreuen gibt es bei der Stationsarbeit leider nicht, höchstens in der ZNA je nach diensthabendem Unfallchirurg. Am besten wendet man sich da an einen der chirurgischen Oberärzte, die nur noch in der ZNA arbeiten, stellt denen den Patienten vor und fragt hier nach Feedback. Von denen lernt man was! Im Zentral-OP bekommt man nur selten etwas erklärt, man hält Haken und Klappe. Ich habe mich des Öfteren gefragt, wie die Assistenzärzte hier etwas lernen oder ein Gefühl für das Handwerk bekommen sollen.

Ein paar Lichtblicke:
+++ Die Woche bei den Neurochirurgen war einfach toll! Man bekommt so viel beigebracht, darf im OP assistieren, bekommt sämtliche Fragen ohne einen blöden Kommentar beantwortet; insgesamt ist der Umgang miteinander hier sehr respektvoll. In der einen Woche habe ich mehr gelernt als in den 7 unfallchirurgischen Wochen.
+ Es gibt einen ambulanten OP, in dem z. B. Metallentfernungen gemacht werden. Je nach Oberarzt darf man hier aktiv mitoperieren, wird angeleitet und die Stimmung ist hier auch deutlich besser als im Zentral-OP.
+ Ich bin meistens in die ZNA gegangen, um zumindest ein bisschen nähen zu dürfen und chirurgische Wundversorgung an sich zu üben. Außerdem konnte man hier eher etwas lernen als auf Station oder im OP.
+ Der Kontakt zu den allermeisten Assistenzärzten und zur Pflege auf der Station 18 ist nett.

Fazit: Wer wirklich Unfallchirurg werden möchte, ist woanders wohl besser aufgehoben. Ich hatte bereits eine Famulatur in der UCH in einem anderen Haus gemacht (sehr kleines Haus, wo es ebenfalls an personellen Ressourcen mangelte, aber wo ich trotzdem einiges mitnehmen konnte, weil sich trotz der Umstände regelmäßig Zeit für die Lehre genommen wurde) und mir hat das Fach auch gefallen. Hier endet leider sämtliche Motivation in Frustration.
Bewerbung
über die Uni Ulm
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Nahtkurs
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Gehalt in EUR
695
Gebühren in EUR
160

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
2
Unterricht
5
Betreuung
5
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.67