PJ-Tertial Neurologie in Benedictus Krankenhaus Tutzing (3/2021 bis 6/2021)

Station(en)
Akutstation, Stroke Unit, Reha Klinik, v.a. Phase B
Einsatzbereiche
Diagnostik, Notaufnahme, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Das Tertial hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Das Ärzte-Team ist super nett und zu den Therapeuten und zur Pflege besteht, insbesondere in Feldafing, ein sehr guter Kontakt auf Augenhöhe. Fand es, vor allem im Vergleich mit meinen anderen Tertialen, einen ausgesprochen menschlichen Umgang mit den Patienten und den Angehörigen. Es wird sich Zeit genommen für Gespräche und Anliegen und der Patient wird als Mensch und nicht als eine Diagnose behandelt. Die Aufteilung in Reha- und Akutklinik gibt einem einen guten Überblick über den Verlauf der neurologischen Erkrankungen und den Weg der Patienten. Der Vorteil an Feldafing ist, dass man gut eigene Patienten übernehmen kann und diese auch über einen langen Zeitraum betreut. Ich fand es allerdings etwas schade, dass man dadurch nur noch zwei Monate für die akuten neurologischen Erkrankungen hatte und dadurch evtl. auch ein etwas kleineres Spektrum gesehen hat als man evtl. in 4 Monaten sehen könnte. Zudem sind in einem kleinen Haus natürlich weniger Patienten und somit weniger verschiedene Krankheitsbilder (weniger Bildgebung, Diagnostik, Therapie, die man sieht) als in einer Uniklinik. Insgesamt wäre das für mich aber kein Grund, das PJ nicht dort zu machen. Ich habe natürlich nur den Vergleich für die anderen Tertiale mit größeren Häusern, fand aber die Einbindung von Pjlern und der Umgang mit uns in den kleinen Häusern deutlich besser. Wenn man zudem öfter in Tutzing sein möchte, kann man sich auch über Dienste dort Ausgleichstage frei arbeiten und bekommt zudem einen Einblick in die Dienste am Wochenende/Feiertagen.

Das Tertial ist geteilt in 2 Monate Feldafing in der Rehaklinik und 2 Monate Akutklinik in Tutzing.
Feldafing
Anfahrt: Mit der S-Bahn (40 min) nach Feldafing oder mit dem Zug nach Tutzing (30 min) und dann mit einem direkt bereit stehenden kleinen Bus nach Feldafing (10min) oder mit dem Fahrrad am See entlang (20 min, sehr schöne Strecke), dann kommt man jeweils genau pünktlich um 8 an. Hat ein eigenes Spind.
Aufgaben: Morgens bei den Blutentnahmen helfen, an Besprechungen teilnehmen, einmal die Woche eine große Besprechung mit den Therapeuten über die Fortschritte. Mittags ist eine Röntgen-Demo und Übergabe. Dazwischen habe ich hauptsächlich meine eigenen Patienten betreut. Darf 2-3 Patienten betreuen und da auch viel Verantwortung übernehmen. War damit zu Beginn etwas überfordert und hätte mir ein klareres Mentoring gewünscht (gab nicht einen zugeordneten Assistenzarzt/ärztin wie ich das aus meinem Vortertial kannte, sodass ich das meiste direkt mit dem Oberarzt besprochen habe, was in Ordnung war, aber mir hat manchmal der Zwischenschritt gefehlt). Dadurch lernt man viel an organisatorischem Stationsmanagement (Untersuchungen anfordern, Brief schreiben etc.) und muss selbst mitdenken bei Medikamentenumstellung usw. und kann einen engen Kontakt zu den Patienten aufbauen . Insgesamt war es sicherlich eine gute Vorbereitung für später. Die aktuellen Probleme sind häufig eher internistisch, da die neurologische Abklärung schon im Vorhinein erfolgt ist. Einen Tag kann man bei den Therapeuten mitgehen, das wird gut organisiert, sodass man in alle Bereiche einen kurzen Einblick bekommt.
Tutzing:
Anfahrt: mit dem Zug 30 min, zu Fuß ca. 5 min zur Klinik.
Aufgaben: Mitgehen bei Visite und bei Aufnahmen in der Notaufnahme. Eigene Patienten übernehmen, da hatte ich meist einen, für diesen dann im Idealfall direkt die Aufnahmeuntersuchung mitmachen, Brief schreiben, betreuen und Mitdenken für weitere Diagnostik/Therapie. Gab genügend Zeit für allgemeine Fragen, konnte sich überlegen, ob man auf Station oder auf Stroke Uni mitgeht, ist nicht einem Arzt/Ärztin zugeteilt. Wenn man die Stroke Unit mitmacht, meistens die tägliche Untersuchung übernommen. Einmal die Woche gibt es eine Röntgen-Demo.
Jeden Mittwoch ist PJler-Unterricht in Tutzing vom dortigen Oberarzt. Es werden immer mind. 2 Fälle besprochen, man lernt dadurch v.a. neurologische Symptome zu Syndromen zusammen zu fassen und richtig mitzudenken. Fand das einen sehr guten und hilfreichen Unterricht, der auch der Herangehensweise im mündlichen Examen bespricht. Je mehr man sich parallel schon anliest, desto mehr profitiert man denke von dem Unterricht.
Montags ist zudem immer eine Fortbildung von einem der Stationsärzte zu einem selbstgewählten Thema im Anschluss zur Röntgenbesprechung.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
EKGs
Botengänge (Nichtärztl.)
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Punktionen
Untersuchungen anmelden
Notaufnahme
Röntgenbesprechung
Eigene Patienten betreuen
Patienten aufnehmen
Briefe schreiben
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
600

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13