PJ-Tertial Neurologie in Klinikum Grosshadern (3/2021 bis 7/2021)

Station(en)
Normalstation, Stroke Unit, Poliklinik, Intensiv, Notaufnahme
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Diagnostik, Station
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Das Tertial in Großhadern war im Vorfeld gut organisiert und auch wenn das Konzept eines langen Stationsaufenthalts mit lediglich kurzen Rotationen in die anderen Klinikbereiche anfangs etwas ungewohnt war, war es doch ein durchweg positives Erlebnis. Aufgaben auf Station waren hauptsächlich: Patienten aufnehmen, Blut abnehmen, Briefe schreiben, Liquor punktieren aber auch Untersuchungen anmelden, Patienten dem Oberarzt vorstellen. Es gab einmal pro Woche PJ-Unterricht zu verschiedenen Themen (der auch regelmäßig stattgefunden hat). Coronabedingt wurde die Röntgenbesprechung in einen Seminarraum übertragen, wobei das leider oft nicht so gut funktioniert hat und die Besprechungen deshalb nicht sinnvoll zu verfolgen waren. Grundsätzlich kommt man in diesem Tertial (und so erging es auch den anderen PJlern) eher später aus der Klinik raus, was aber zumindest für mich kein Störfaktor war.

Zu den Stationen und Bereichen:
Meine Station war eine gemischte Allgemeinstation. Das gilt eigentlich für alle Stationen dort, wobei es jedoch klare Schwerpunkte gibt (wie z.B. Epilepsiemonitoring, Neuroonkologie, Privatstation, etc.). Insgesamt habe ich sehr viele wichtige Krankheitsbilder der Neurologie dort gesehen und auch den ein oder anderen herausfordernden Fall erlebt. Es wird viel Eigeninitiative erwartet, was sehr fordernd sein kann allerdings auch einen wirklichen Zugewinn an Erfahrung für den zukünftigen Beruf liefert.

Zu den Rotationen: Die Rotationen waren im Vergleich zur Station zeitlich eher knapp bemessen (1 Woche pro Rotation). Da man das Team der Bereiche nicht wirklich gut kennen lernen konnte fand ich die meisten Rotationen weniger gut als den Gesamtaufenthalt und die Normalstation. In Absteigender Reihenfolge: Notaufnahme, Stroke, Poliklinikambulanz. In der Notaufnahme kann man zusammen mit den Ärzten untersuchen, Liquor punktieren und je nach Arzt auch dokumentieren. Allerdings bekommt man keinen eigenen Zugang zum IT-System der Notaufnahme, weshalb man nicht wirklich frei arbeiten kann (was aber anscheinend auch nicht gewünscht ist). Die Stroke-Unit ist vor allem für das Personal mit viel Stress verbunden, weshalb man dort eher weniger aktiv mitarbeiten als vielmehr beobachten konnte. Ich denke das wäre anders, wenn man länger auf der Station wäre. Wer sich für Akutneurologie interessiert sollte also zu Beginn des Tertials bereits mit dem PJ-Koordinator sprechen, ob eine längere Rotation dorthin möglich wäre. In der Poliklinik ist man als PJler eher "arbeitslos", da die Sprechstunde idR um das Patientenpensum des Tages rechtzeitig zu schaffen zwischen erfahrenem Facharzt und Patient abläuft und man mit Ausnahme von gelegentlicher körperlicher Untersuchung unter Supervision nicht viel selbstständig machen kann. Allerdings bietet sich ein großer Vorteil: Man ist nahe an der Funktionsdiagnostik (EEG, EMG/ENG, Sono, Orthoptik) und kann sich dort noch einmal die wichtigsten diagnostischen Methoden der Neurologie zu Gemüte führen, ohne dass Arbeit auf der Station liegen bleibt. Die Mitarbeiter der einzelnen Funktionsbereiche sind allesamt freundlich und zeigen/erklären viel wenn man sie fragt.

Zum Rahmenprogramm: Die Fortbildungen fanden regelmäßig statt und waren bis auf wenige Ausnahmen inhaltlich gut ausgearbeitet. Wir waren dazu angehalten einen Vortrag über eine von den Oberärzten ausgewählte Fachpublikation nach der Frühbesprechung einmal wöchentlich vorzutragen. (Bei uns waren es mehr PJler als Vortragsthemen, weshalb nicht alle einen Vortrag halten mussten). Essensmarken wurden kostenlos zur Verfügung gestellt und es gab ein verglichen mit meinen anderen Tertialen großzügiges Gehalt.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Bildgebung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Blut abnehmen
Poliklinik
Braunülen legen
Patienten aufnehmen
Briefe schreiben
Röntgenbesprechung
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Punktionen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Gehalt in EUR
500€ pro Monat

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
2
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13