PJ-Tertial Chirurgie in Spital Maennedorf (3/2021 bis 6/2021)

Station(en)
Station, OP, Notfall, Sprechstunde
Einsatzbereiche
Station, OP, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Hannover
Kommentar
Grüezi!
Zunächst erstmal kann ich es sehr empfehlen mal eine Zeit lang in der Schweiz zu leben. Es ist einfach ein sehr schönes Land mit toller Natur und super vielen attraktiven Unternehmungen, die man starten kann. Wir waren eine richtig tolle Truppe, was die Zeit natürlich sehr aufgewertet hat. Das Spital Männedorf kann mit seiner unglaublich tollen Lage am Zürichsee sehr punkten! Man kann beim Mittagessen auf der Terrasse über den See und in die Berge gucken - ein fantastisches Panorama!
Zum Alltag im Spital: Wir als Unterassistenten/UHUs (so werden PJler hier genannt) haben hier feste Aufgaben, für die wir verantwortlich sind. Die "alten" UHUs arbeiten die neuen ein. Zu unseren festen Aufgaben gehören: Eintritte (Aufnahmen) vorbereiten und durchführen, Vorbereiten und Vorstellen der OP-Liste für den nächsten Tag in der Frühbesprechung um 7.30Uhr und natürlich der Einsatz im OP.
Schwyzerdütsch als Sprache ist zunächst wirklich herausfordernd und zu Beginn versteht man wirklich kaum etwas (besonders wenn man aus dem Norden kommt und keine Dialekte gewohnt ist). Aber das bessert sich im Laufe der Zeit deutlich und die Schweizer freuen sich, wenn man sie auch in ihrer Sprache versteht.
Die OP-Säle in Männedorf sind sehr modern und aus OP4 kann man sogar in die Alpen gucken (wenn man auf der richtigen Seite des Tisches steht ;)). Auch die Stimmung im OP ist sehr gut und entspannt. Man rotiert in Männedorf nicht gezielt in die Unfallchirurgie/Orthopädie und Viszeralchirurgie, sondern ist je nach OP-Plan bei unterschiedlichen Eingriffen mit am Tisch. Die UHUs können unter sich entscheiden, wer in welche OP geht. Insgesamt muss man aber schon sagen, dass man häufiger bei orthopädischen Eingriffen am Tisch steht als bei viszeralchirurgischen. Zugucken geht natürlich immer und manchmal wird man dann spontan auch noch an den Tisch geholt. Wie viel man selbst in der OP machen darf, hängt sehr vom Operateur ab.
Ein gemeinsamer Kaffee am Morgen (wegen Corona war bei uns noch ein Kaffee am Tag kostenlos) gehört genauso zu einem gelungenen Arbeitstag wie ein Mittagessen, was nicht geschenkt, aber sehr sehr lecker war. War man über Mittag im OP gab es dort kostenlose Suppe, Brot mit süßem Aufstrich, Kaffee und Tee.
In der Schweiz arbeiten die UHUs auch am Wochenende und zwar auf dem Notfall (Notaufnahme). (Wenn man am We arbeitet, hat man unter der Woche Tage frei.) Die Zeit dort hat mir am allerbesten gefallen. Nachdem ich etwas angekommen war, habe ich selbstständige Anamnesen und Untersuchungen durchgeführt sowie Wunden versorgt und genäht. Insgesamt war ich 4 Wochen über meine Zeit dort verteilt auf dem Notfall.
Zudem hat man noch Pickettdienste, die unter den chirurgischen UHUs verteilt werden. Während dieser Zeit kann man angerufen werden und muss dann innerhalb von 30min im Spital sein. Ich wurde während der 4 Monate 1x angerufen und das tagsüber. Also klingt schlimmer als es meist ist.
An Fortbildungen gibt es 1x/Woche eine Lehrvisite der Viszeralchirurgie, ein Tumor- und Viszeralboard 1x/Woche sowie eine interdisziplinäre Fortbildung 1x/Woche.
Das Wohnheim befindet sich 3min vom Spital entfernt, ist schön eingerichtet, sehr sauber (unter der Woche kommt jeden Tag eine sehr nette Reinigungskraft, die die Gemeinschaftsräume putzt) und hat eine tolle Ausstattung. Die Küche ist ziemlich klein und es ist sehr kuschelig mit mehreren Leuten. Zudem gibt es einen kleinen Garten.

Männedorf und das Spital liegen direkt am Zürichsee. Nach der Arbeit kann man einfach in den See springen oder sich in der Sonne legen.
Zudem sind es nur 20min mit der S-Bahn nach Zürich. Damit hat man eine tolle Lage für Ausflüge nach Zürich oder in die Alpen. In der Schweiz kann man quasi jeden Ort mit der Bahn erreichen. Ich habe mir gleich zu Beginn die Halb-Tax geholt, mit der ich dann nur noch die Hälfte des jeweiligen Ticket-Preises zahlen musste.
Das Spital bietet eBikes an, die man mieten kann. Zudem gibt es einen Bootsverleih. Ein Ruder- und ein Motorboot stehen von Frühling bis Herbst zum mieten zur Verfügung. Für das Motorboot gibt es eine 1-stündige Schulung.
Ich wünsche euch ebenfalls eine tolle Zeit!
Ade
Bewerbung
1,5 Jahre vorher per Mail
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Chirurgische Wundversorgung
Notaufnahme
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Röntgenbesprechung
Mitoperieren
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Unterkunft gestellt
Gehalt in EUR
ca. 900-1100 €, je nach Anzahl der Pickettdienste
Gebühren in EUR
Unterkunft: ca. 93€ (100 Franken)

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
2
Freizeit
1
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.2