PJ-Tertial Neurologie in Klinikum Nordstadt (7/2021 bis 9/2021)

Station(en)
Normalstation, Ambulanz und eine Woche Stroke-Unit
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station
Heimatuni
Magdeburg
Kommentar
Das Tertial in der Neurologie des Klinikum Nordstadts in Hannover war definitiv mein bestes Tertial! Die Stimmung und der Umgang mit mir als PJler war wirklich super gut! Man wurde von allen sehr lieb aufgenommen und hat sich so von Anfang an wohl gefühlt. Alle sind bemüht einem etwas zu erklären und Nachfragen wurden fast immer gut beantwortet, sodass man, ein wenig Eigenengagement vorausgesetzt, wirklich viel lernen kann. Einige Oberärzte sind besonders bemüht, sodass mir auch mal einige Tage in aller Ausführlichkeit, auf mein Wissensniveau angepasst z.B. Befundung von CTs, MRTs, Doppler- und Duplexsonographie oder Nervenleitgeschwindigkeitsmessungen erklärt wurden. Teils wurden mir diese "1zu1-Seminare" angeboten, teils auf eigene Nachfrage hin. Ein bisschen Eigenengagement lohnt sich also.

Auf der Station habe ich nach ein paar Wochen begonnen, eigene Patienten zu betreuen, so zwischen ein und vier Patienten, je nachdem wie es sich gerade ergab und wie komplex die Patienten war. Dabei habe ich immer Supervision und gutes Teaching bekommen, ich konnte meine Ideen immer mit den Assistenzärzten und Oberärzten besprechen. Bei interessanten Sachen wurde mir oft bescheid gesagt, z.B. habe ich so oft nicht nur auf meiner Stationsseite, sondern auch auf der benachbarten Station Lumbalpunktionen unter Aufsicht durchführen können. Ansonsten gehörten zu meinen Aufgaben alles, was auch die Assistenzärzte auf Station machen, z.B. Arztbriefe schreiben, welche immer noch mit einem Assistenz- oder Oberarzt durchgegangen wurden, Aufklärungen, Visiten begleiten und bei eigenen Patienten selbst durchführen, selten auch mal Angehörigengespräche, wenn man sich in der Sache sicher fühlte, Medikamente unter Supervision an- und absetzen und vieles mehr. An "langweiligeren" Aufgaben hatte ich nicht so viele zu tun, ich habe z.B. ab und zu auch mal einen Schellong-Test durchgeführt, allerdings war vielen Ärzten wichtig, solche Aufgaben nicht immer an die PJler zu delegieren. Blutentnahmen und Braunülen legen musste ich vielleicht eine pro Tag nur, weil es dafür immer morgens bezahlte Studenten gab, die kamen.

In der Ambulanz konnte ich, nachdem ich ein paar mal mitgelaufen war, eigene Patienten aufnehmen und dann im Anschluss mit dem Asisstenz- oder OA besprechen und dokumentieren. Hier habe ich auch viel gelernt, mir selbstständig Gedanken zu machen und diese zu besprechen und bei Unsicherheiten in der Untersuchung, hat man sich die Patienten immer nochmal zusammen mit dem Arzt angeschaut. Man konnte hier auch viele akute neurologische Krankheitsbilder sehen und auf Nachfrage sich auch mal eine Thrombektomie bei den Radiologen ansehen.

Sowohl auf Station als auch in der Ambulanz war der Umgang mit der Pflege sehr freundlich, es gab so gut wie nie unfreundliche Reaktionen auf Nachfragen.
Insgesamt hat mir sehr gut gefallen, dass ich sehr viel lernen konnte und mir viel erklärt wurde, es aber nie ein Zwang oder Druck herrschte und ich auch gerne mal früher gehen konnte. Somit ging ich dann täglich zwischen 14 und 16:30 Uhr nach Hause und hatte immer das gute Gefühl etwas Neues gelernt zu haben.
Ich habe die meiste Zeit auf Normalstation oder in der Ambulanz verbracht, ca. eine Woche auf der Stroke Unit. Dort war der Umgang zwar ebenfalls sehr freundlich, aber die dortige Arbeit beinhaltete noch mehr organisatorische und administrative Aufgaben, was mir als Student dann nicht ganz so interessant erschien.

Als kleine Kritikpunkte lassen sich höchstens nennen, dass es keinen offiziellen Unterricht oder Fortbildungen der Neurologie gab, allerdings hat das Teaching auf Station das mehr als wettgemacht. Zudem konnte man immer zu den Seminaren der Inneren Medizin gehen, die ein bis zwei mal wöchentlich stattfanden und relativ gut waren. Zudem war es etwas schade, dass die MTAs in der Funktionsdiagnostik leider nicht so Lust hatten, Studenten etwas beizubringen, wodurch sich dann dort keine Hospitation ergab.

Insgesamt bin ich wirklich sehr dankbar für dieses tolle Tertial und habe mich daher dort auch als Assistenzarzt beworben.
Bewerbung
Über das PJ-Portal. Es waren insgesamt vier mögliche Plätze zu vergeben, ich war der einzige PJler. Also war sehr einfach einen Platz zu bekommen.
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Untersuchungen anmelden
Notaufnahme
Eigene Patienten betreuen
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Patienten aufnehmen
Blut abnehmen
Punktionen
EKGs
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Aufwandsentschädigung / Gehalt

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1.13