PJ-Tertial Pädiatrie in Centre Hospitalier du Luxembourg (5/2021 bis 9/2021)

Station(en)
Normalstation, Infektiologie
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Diagnostik
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Im Großen und Ganzen hat mir mein Tertial in der Pädiatrie am CHL gut gefallen.
Vorne weg muss man erwähnen, dass Französisch sprechen auf mittlerem bis hohem Niveau in diesem Krankenhaus ein absolutes Muss ist, da die meisten Ärzte/Pfleger französischsprachig sind. Auch die Internes (Assistenzärzte) sind größtenteils aus Belgien.

Am ersten Tag hat man eine kleine Einweisung zusammen mit anderen PJlern und Famulanten des gesamten CHL bekommen. Danach bekam man sein Badge und Schlüsselkarte sowie sein PC-Zugang. Kleidung wurde gestellt und man konnte diese jeden Tag auswechseln. Dann wurde ich meinem "Maitre de Stage" vorgestellt, der sich leider den Rest meines PJs nicht mehr sonderlich um die PJ Betreuung gekümmert hat. Man muss auch erwähnen, dass das PJ in der Kinderklinik im CHL auch vielen Ärzten (außer den paar deutschen Ärzten) relativ unbekannt ist.
Ich hatte leider keinen festen Rotationsplan, sodass ich mich relativ eigenständig darum kümmern musste die verschiedenen Abteilungen zu sehen. Einerseits war es gut, weil ich mir so frei einteilen konnte wieviel Zeit ich wo verbringen wollte, andererseits wäre es schön gewesen, wenn es ein bisschen organisierter gewesen wäre.

Die ersten Wochen habe ich auf Normalstation verbracht, wo ich immer 2-3 Patienten in Absprache mit dem zuständigen Assistenzarzt betreuen durfte. Briefe durfte ich natürlich auch schreiben, jedoch wurde mir Nachmittags immer angeboten in die unterschiedlichen Sprechstunden zu gehen, was sehr interessant war. Hier konnte man sich frei aussuchen was man sehen wollte. Hier hatte man eine sehr große Auswahl: u.a. allgemeine Pädiatrie Sprechstunde, Rheuma, Nephro, Infektiologie, Onkologie, Dermatologie, Neurologie, usw. Die Ärzte waren meistens sehr nett, haben viel erklärt und oft durfte man die klinische Untersuchung selbst durchführen oder mal eine Anamnese erheben.

Danach bin ich in die Notaufnahme gewechselt, was mir von allem am besten gefallen hat. Die ersten Tage ist man ein bisschen mitgelaufen um sich den Ablauf der Notaufnahme anzuschauen. Danach durfte ich die Patienten immer in Absprache mit einem/r Arzt/Ärztin eigenständig betreuen. Hier hat man von banalen Erkältungen bis Polytraumas alles sehen können. Die Ärzte in der Notaufnahme waren sehr nett und auch an das Zusammenarbeiten mit Studenten gewöhnt, sodass man sich hier schnell integriert gefühlt hat. Zugänge legen und Blut abnehmen ist in Luxemburg pflegerische Arbeit, jedoch kann man v.a. in der Nota immer Schwestern/Pfleger ansprechen und dann ist das auch kein Problem das selber durchzuführen. Die Tage in der Notaufnahme sind jedoch sehr lange und so wurde mir selten vor 18h-18h30 angeboten zu gehen. Jedoch war es nie ein Problem, wenn man mal früher gehen musste.

Auf eigene Anfrage habe ich dann noch je eine Woche in der Neonatologie und in der pädiatrischen Endokrinologie verbracht, was auch beides sehr interessant war. Hier kann man auch mehrere Wochen verbringen wenn man das will.

Einmal pro Woche gab es eine Fortbildung für alle und unregelmäßig fand ein Journal Club statt. PJ-Unterricht gab es keinen.

Bezahlt wird man im CHL leider auch nicht, jedoch kann man jeden Tag das Tagesgericht in der Mensa umsonst bekommen.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir mein Tertial in der "Kannerklinik" überwiegend gut gefallen hat. Man muss sich jedoch bewusst sein, dass man sich viel selbst organisieren und die Lehre auch mal einfordern muss. Jedoch hat man die Möglichkeiten sehr viel zu sehen und auch viel selber zu machen. Man wird nicht mit den typisch nervigen PJler Aufgaben belastet und zu keinem Moment habe ich mich ausgenutzt gefühlt, sodass ich am Ende das Gefühl hatte fachlich doch einiges gelernt zu haben.


Bewerbung
Bewerbung war unkompliziert über das Sekretariat der Universität des Saarlandes bei Frau Orlich (CHL ist ein Lehrkrankenhaus des UKS).
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Repetitorien
Tätigkeiten
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Notaufnahme
Gipsanlage
Poliklinik
Botengänge (Nichtärztl.)
Untersuchungen anmelden
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
nach 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
2
Klinik insgesamt
1
Unterricht
3
Betreuung
3
Freizeit
3
Station / Einrichtung
2
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2