PJ-Tertial Chirurgie in Clemenshospital (3/2008 bis 8/2008)

Station(en)
3B
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
Muenster
Kommentar
Eine eindeutige Beurteilung ist nur nach einer Unterteilung in die Bereiche Unfallchirurgie und Allgemeinchirurgie möglich.

POSITIV:

Allgemeinchirurgie:
Positiv an der Allgemeinchirurgie ist mir außer zwei netten Assistenzärzten (die leider meistens überlastet waren und von denen einer das Haus im Januar verlässt) und einer geregelten Arbeitszeit nichts in Erinnerung geblieben.
Operiert wird ein breits Spektrum, vor allem Darmchirurgie, ganz selten auch sowas wie Leberteilresektionen, die können dann aber auch mal dauern.

Unfallchirurgie:
Die Unfallchirurgen haben sich viel Mühe in der Betreuung der PJler gegeben. Ich wurde grundsätzlich mit Namen angesprochen, es herrschte trotz permanenten Stresspegels eine freundliche Stimmung, man bemühte sich mit Erfolg uns ins Team zu integrieren. Prof. Rieger erklärt genau wie seine Mitarbeiter viel und gut, das ganze auch recht interessant. Ich wurde dazugerufen, wenn irgendwo etwas spannendes zu sehen war, die Seminare fanden regelmäßig statt und sogar das OP-Personal war in der UC wesentlich freundlicher als in der Allgemeinchirurgie.
Es werden fast keine Hüften operiert, dafür viel Unfallchirurgie mit einem breiten Spektrum.

NEGATIV:

Allgemeinchirurgie:
Visiten fanden unangekündigt und oft absichtlich dann statt, wenn wir PJler woanders waren. Trotz eines eigenen Funks hielt es keiner (trotz mehrmaliger Aufforderung unsererseits) für nötig uns dazuzuholen. Angerufen wurde immer nur für Bluteentnahmen und Viggos, nie um z.B. ärztliche Tätigkeiten zu erlernen/mitzumachen. Im OP wurde ich (außer vom OP-Personal) nie (!) mit Namen angesprochen, es wurden keine OP-Prozeduren erklärt, es wurde auch nichts gefragt, im Grund war ich Luft und hatte ansonsten einfach den Anweisungen zu folgen. Eigene Patienten wurden nicht zugewiesen, überhaupt wurden wir nicht nur nicht ins Team eingebunden sondern darüberhinaus wurde daran gearbeitet und aus dem Team auszuschließen (Mittagessen, interne Besprechungen etc.). Eine Katastrophe! Ich habe in der Allgemeinchirurgie nichts gelernt und im OP in zwei Monaten etwa 5cm genäht. Es fanden in vier Monaten genau drei allgemeinchirurgische Seminare statt, die man sich auch besser hätte sparen können. Der aushängende Plan existiert nur auf dem Papier (wahrscheinlich für das IfAs).

Unfallchirurgie:
Ich hätte mir mehr Ambulanztätigkeit gewünscht, da diese völlig überfüllt und zumeist ärztlich unterbesetzt war, konnte die Betreuung dort leider nicht stattfinden. Das sei ihnen verziehen.

FAZIT:
Die AC war ein Reinfall. Die UC hat es rausgeholt, wirklich lohnenswert! Da sollte man ruhig auch mal Dienste mitmachen, dafür gibt es dann Freizeitausgleich.
Und frühstücken kann man morgens vor dem OP auch immer! Ist ja schon mal was.
Insgesamt also (AC 5, UC 1-) eine 3+
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Sonst. Fortbildung
Bildgebung
Nahtkurs
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Blut abnehmen
Mitoperieren
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich

Noten

Team/Station
4
Kontakt zur Pflege
5
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
3
Unterricht
2
Betreuung
4
Freizeit
2
Station / Einrichtung
4
Gesamtnote
2

Durchschnitt 2.93