PJ-Tertial Innere in Vivantes Klinikum Auguste-Viktoria (3/2021 bis 5/2021)

Station(en)
Infektiologie
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Leider war ich mit meinem Innere-Tertial im AVK nicht so zufrieden.
Prinzipiell ist es ein nettes mittelgroßes Haus und die Organisation war ziemlich gut. Ich hatte einen Spindschlüssel für die Umkleide, habe die Kleidung und das Essen gestellt bekommen (im Wert von 4,10 Euro/Tag, wobei man auch noch ziemlich oft draufzahlen musste, was ich ziemlich frech finde. Das Essen war auch echt nicht gut.). Fortbildungen fanden theoretisch 4x die Woche über Zoom statt, sind aber auch oft ausgefallen. Kleidung konnte man sich regelmäßig holen. Seit neuestem gibt es 375 Euro im Monat Aufwandsentschädigung.

Ich war in der Infektiologie eingeteilt, daher bezieht sich der Bericht ausschließlich auf diese Station.

Erstmal das positive: Blutabnahmen waren glücklicherweise überschaubar, da es morgens Phlebothrombistinnen gab. Wenn man mal eine BE oder einen Zugang nicht geschafft hat, war das auch kein Problem.
Die Assistenzärzte waren größtenteils bemüht und freundlich, und haben auch erklärt, wenn man es mal geschafft hat, sie in einem Moment zu erwischen, in dem Zeit für Teaching da war. Leider war das nicht so oft der Fall. Die Station war häufig unterbesetzt, wenn jemand krank wurde z.T. mit einem Assistenten für 18-20 Patienten plus Außenlieger. Ich wurde dann teilweise in meiner Rettungsstellenrotationswoche per Anruf auf meinem privaten Handy(!!??) ziemlich unfreundlich aufgefordert, zurück auf die Station zu kommen und dort Patienten aufzunehmen. Das fand ich echt krass, da die Rotation ja sogar vom AVK vorgegeben worden war. Auch Rotationen in die anderen infektiologischen Bereiche (Tagesklinik und Konsildienst) waren gefühlt nicht gerne gesehen. Man sollte als PJler*in schon irgendwie auf der Station bleiben und da mithelfen, so hab ich das jedenfalls empfunden. Es wurde auch erwartet, dass man dafür länger bleibt, zumindest habe ich einmal Vorwürfe bekommen, als ich an einem stressigen Tag aus privaten Gründen pünktlich (nicht früher!) gegangen bin. Früher nach Hause geschickt wurde ich kein einziges Mal.

Ich durfte eigene Patienten übernehmen, was ich prinzipiell immer sehr cool finde. Hier wurde ich allerdings nicht immer angeleitet, und hatte irgendwie das Gefühl, es ging nicht um meinen Lerneffekt, sondern einfach darum, dass die Arbeit erledigt werden musste. Häufig sollte ich auch Arztbriefe schreiben für Patienten, deren Verlauf ich überhaupt nicht mitbekommen habe. Lerneffekt war da auch eher gering, da man ja vor allem Befunde sortiert und copy-pasted.

Was ich besonders schade fand: Die Chefärztin ist wirklich sehr bemüht und freundlich und auch interessiert an Lehre. Es gibt fast jeden Tag eine Mittagsbesprechung, wo man fast immer was lernt. Leider überträgt sich diese Stimmung aus irgendwelchen Gründen aber nicht auf das gesamte Team und kommt daher auch wenig beim PJler*in an.

Wahrscheinlich hätte man es auch noch schlimmer treffen können, aber ich kann nicht sagen, dass mir das Tertial hier besonders gut gefallen hätte. Würde eher woanders hingehen.
Unterricht
2x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Patienten aufnehmen
Braunülen legen
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Eigene Patienten betreuen
Botengänge (Nichtärztl.)
Briefe schreiben
Notaufnahme
Dienstbeginn
Nach 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
375

Noten

Team/Station
3
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
3
Klinik insgesamt
2
Unterricht
3
Betreuung
3
Freizeit
3
Station / Einrichtung
4
Gesamtnote
3

Durchschnitt 2.8