PJ-Tertial Innere in St. Gertrauden Krankenhaus (3/2021 bis 6/2021)

Station(en)
Rettungsstelle, Kardiologie, Gastroenterologie, Geriatrie, Angiologie
Einsatzbereiche
Notaufnahme, Station, Diagnostik
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Im St. Gertrauden-KH ist man für jeweils 2-4 Wochen auf den Stationen Kardiologie, Gastroenterologie, Geriatrie, Angiologie und auf der Rettungsstelle eingeteilt (individuell unterschiedlich) - manchmal allein oder zu zweit. Wechsel dieser Rotationen war mit einem*r Tauschpartner*in problemlos möglich. Insgesamt war die Kommunikation mit der PJ-Beauftragten sehr angenehm und unkompliziert - sie war jederzeit per Mail oder vor Ort ansprechbar.

Das PJ-Tertial an sich hat mich aber insgesamt leider nicht überzeugt, eher sogar enttäuscht. Insgesamt war man v.a. für Blutabnahmen/ Flexülen legen, Schnelltests durchführen (ganze Station wird Di + Fr getestet) sowie Botengänge und Bürotätigkeiten zuständig. Lehre und Betreuung sowie selbstständiges Arbeiten kamen total zu kurz. Vielleicht hatten wir in diesem Tertial einfach Pech, denn das Personal ist eigentlich (bis auf ein paar wenige Ausnahmen) echt nett und grundsätzlich motiviert, einem etwas beizubringen, aber wenn sie selbst alle total überarbeitet und überfordert sind, dann bleibt halt keine Zeit für uns PJler*innen. Die Ärzt*innen haben sich dafür auch entschuldigt, aber letztendlich bringt einem das wenig, wenn sich praktisch nichts ändert.
Meine Erfahrungen waren natürlich sehr von den Stationen und Ärzt*innen abhängig (die Ärzt*innen haben ebenfalls regelmäßig rotiert), sodass meine Einschätzung vielleicht etwas anders ausfällt, als von anderen PJler*innen zur gleichen Zeit. Allerdings klangen die Erzählungen der Anderen ähnlich frustriert.

Kardio/Gastro (St. 44/43): Die Stationen liegen direkt gegenüber und sind verbunden, sodass die Trennung ziemlich lose verläuft und das Team sich auch überschneidet. Auf diesen Stationen war am meisten los. Der Arbeitsalltag bestand oft 50% aus BEs und Flexülen legen, 30% aus Botengängen/einfachen Bürotätigkeiten und dann 20% aus tatsächlich lehrenden oder selbstständigen Aufgaben (z.B. Arztbrief schreiben). Besonders krass war es, wenn man die einzige PJlerin auf Station war. Wenn auf einer Station kein*e PJler*in war, wurde man gebeten, auf der anderen auszuhelfen. Und als ich einmal ganz alleine für beide Stationen verantwortlich waren, wurden die PJler*innen aus den anderen Bereichen (z.B. RTS) angerufen - und ehrlich gesagt wäre es auch ohne deren Hilfe nicht gegangen.
Somit kam es hier regelmäßig dazu, dass ich die Visiten nur halb bis gar nicht mitbekommen habe, keine Freiräume hatte, um in die Funktionsdiagnostik zu gehen und dass ich dann oft trotzdem länger als 8h geblieben bin. Ich habe mehrmals versucht, ein Patientenzimmer zu übernehmen und zu betreuen (was die Assistenzärt*innen mir auch gerne zugelassen hätten), das hat jedoch oft einfach daran gescheitert, dass ich mit den anderen Aufgaben nicht früh oder schnell genug fertig war, um noch Kapazitäten dafür waren. Das war echt schade und frustrierend.

Angiologie (St. 34):
Hier geht es v.a. um pAVK und Diabetisches-Fußsyndrom. Die Station wird zusammen mit der Gefäßchirurgie betreut. Die BEs teilt man sich dementsprechend mit den chirurgischen PJler*innen. Die 3 angiologischen Stationsärzt*innen teilen sich auf zw. RTS, Ambulanz und Station und wir durften in alle Bereiche reinschnuppern, wenn wir wollten. Da auf Station insgesamt nicht so viel los war, wurden wir echt motiviert, uns auch andere Bereiche anzuschauen, z.B. bei den Angios dabei zu sein (hier wurde meistens auch viel erklärt), beim Duplex, mit der Wundschwester oder der Diabetes-Fachärztin Visite zu machen. Sehr lehrreich war auch die Oberarzt-Visite am Dienstag, wo sich der OA sehr viel Mühe gegeben hat, auch uns Studierenden was beizubringen, sowie die Röntgen- und Team-Besprechung gemeinsam mit der Gefäßchirurgie.
Wir hatten hier also viel Freiraum und konnten viel sehen, leider gab es wenig Möglichkeiten, sich einzubringen und selbstständig zu arbeiten. Wir konnten oft etwas früher nach Hause gehen.

Geriatrie (St. 53):
Hier war alles etwas entspannter und nicht ganz so viel zu tun wie auf den anderen Stationen. So konnte man fast immer bei den Visiten vollständig dabei sein (die CA-Visite ist sehr lehrreich!), nachmittags die neuankommenden Patient*innen aufnehmen und vollständig untersuchen und bei den Team-Besprechungen dabei sein. Ich war leider außerplanmäßig nur 1 Woche dort, deswegen kann ich nicht so viel darüber berichten, wahrscheinlich hätte man hier aber viel lernen können.

Rettungsstelle:
Die RTS war echt das Highlight des Tertials und ich bin echt traurig, dass ich nur 2 Wochen dort eingesetzt war. Hier konnte man wirklich selbstständig arbeiten, hat ankommende Patient*innen zunächst eigenständig und alleine aufgenommen und betreut und dann - je nachdem wie viel sonst los war - gemeinsam mit den Ärzt*innen besprechen und selbst die nächsten Therapie-/Diagnostischritte überlegen & anordnen. Es war manchmal echt stressig, aber gleichzeitig gab es dadurch eigentlich immer genug zu tun, selbst als wir zwischenzeitlich 2 PJler*innen und 2 Famulant*innen waren und uns dann auf Früh- und Spätdienste aufgeteilt haben. Insgesamt würde ich auch empfehlen, mal einen Spät- oder Wochenenddienst zu übernehmen, da kann man nochmal mehr lernen.

Weitere Facts:
- Man muss sich täglich in der Liste im Innere Sekretariat eintragen, dass man da war, sowie Urlaube oder Quarantäne-Zeiten eintragen.
- Es gab eigene Umkleiden im Kellergeschoss. Dafür sollten wir eigene Schlösser mitnehmen.
- Das Essen ist kostenlos und (das vegetarische Gericht) auch echt für KH-Essen erstaunlich lecker. (2x Woche war das veg. Gericht auch vegan)
- PJ-Fortbildungen fanden 1x Woche statt, allerdings wurden die Themen von uns Studierenden selber vorbereitet und vorgestellt. Es soll aber immer 1 Arzt dabei sein, der dann bei Fragen sich zusätzlich einschalten kann.
Bewerbung
über PJ-Portal
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Repetitorien
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Briefe schreiben
Untersuchungen anmelden
Blut abnehmen
Notaufnahme
Rehas anmelden
Braunülen legen
Botengänge (Nichtärztl.)
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Kleidung gestellt

Noten

Team/Station
2
Kontakt zur Pflege
2
Ansehen des PJlers
4
Klinik insgesamt
3
Unterricht
2
Betreuung
5
Freizeit
3
Station / Einrichtung
4
Gesamtnote
4

Durchschnitt 3.4