PJ-Tertial Allgemeinchirurgie in Asklepios Klinik Lich (1/2021 bis 4/2021)

Station(en)
4
Einsatzbereiche
Station, OP, Notaufnahme
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Was nicht gut war:

1. PJler in der ACh sind (im Gegensatz zur Inneren) NICHT für die Aufnahme von Patienten zuständig, d.h. keine allgemeinchirurgische Untersuchung, nur das Legen einer Viggo und die Blutentnahme beim aufgenommenen Patienten
2. ABI-Messung im Iso-Zimmer in der Notaufnahme (wir waren auf Station eingeteilt)
3. Wiederholter Abzug aus laufenden OPs, um Blutentnahmen auf Station zu erledigen
4. Viele Blutentnahmen und Viggos sind Hauptaufgabe eines PJlers
5. Stationssekretärinnen haben kaum Blut agenommen (3 von 10-12 pro Stationshälfte). Das hatte sich allerdings am Ende des Tertials gebessert.
6. Wir wurden auf die Covid-Station zum Blutabnehmen geschickt (wir Praktikanten waren nicht geimpft, die Ärzte schon). Besagter Arzt bat nach unserem Ablehnen auch PJler aus der Inneren, diese Aufgabe durchzuführen.
7. Die meisten Assistenzärzte wussten selbst nach 2 Monaten unsere Namen nicht. Ich frage mich immernoch, wer der Praktikant „Tom“ sein soll.
8. Die Lehre fand kaum statt. Von den Assistenzärzten kam sehr wenig (auch keine Aufgaben wie Arztbriefe oder Sonos). Zudem gab es keine Fortbildungen (in der Inneren und UCh schon). Fortbildungen wurden auch nicht nach Aufforderung der PJler durchgeführt.
9. Gegen Ende des Tertials ist den Ärzten aufgefallen, dass sie auf PJ-Ranking schlechte Bewertungen haben. Dann hat man kurzfristig versucht, uns PJ-Tätigkeiten ausführen zu lassen (z.B. Sono).
10. Die OPs fand ich größtenteils in Ordnung. Die Oberärzte waren in der Regel nett. Ob jemand etwas zur OP erklärt, hängt von dem jeweiligen Oberarzt ab. Allerdings hatte man Pech, wenn man in die späten OPs eingeteilt wurde. Der OP-Dienst war häufig nicht verfügbar (d.h. man blieb auch nach 15:30 Uhr). Wenn er da war, hat er einen erst nach 16 Uhr abgelöst. Ich wurde fast immer gefragt, ob ich gehen möchte, damit man sich um Ersatz bemühe (ich konnte meist spätestens um 16:30 Uhr gehen). Andere PJ-Kollegen hatte es schlimmer erwischt.
11. Uns wurde es übel genommen, dass wir gefragt haben, ob wir nach 15:30 Uhr heimgehen können, was uns am Ende des Tertials noch mal eindrücklich von einem Assistenzarzt mitgeteilt worden ist.
12. PJler bekamen erst nach 1,5 Monaten die Chance zur Impfung, nachdem medizinisches Personal und Büropersonal schon Impfschutz hatten. Dienste in der Notaufnahme gehörten in dieser Zeit trotzdem dazu (obwohl PJler dann in der Priorität I sind).




Was gut war:
1. Wenn genügend PJler vorhanden sind, kann einer mit in die Schilddrüsen-OPs. Das war dann - harsch formuliert - der Joker. Wirklich nettes Dreier-Team. Alle sind für nette Geschichten zu haben und Herr Dr. Schabram erklärt von sich aus sehr umfassend.
2. Einige allgemeinchirurgische OPs mit den Oberärzten haben durchaus Spaß gemacht.
3. Meine PJ-Kollegen durften alle mal Nähen, sogar teilweise den Stapler bedienen. Ich hatte allerdings nicht die Chance zum Nähen.


Verbesserungsvorschläge
1. Das Ansehen des PJlers in der Abteilung anheben. Man kann z.B. auch mal mehr mit den PJlern reden/kommunizieren, statt sie nur bei Aufgaben wie Blutabnehmen oder ABI-Messungen anzurufen.
2. Die Lehre wieder mehr in den Fokus rücken. Z.B. wieder Fortbildungen anbieten, eine Betreuung durch die Assistenzärzte, Patienten miteinander besprechen.
3. Bitte die PJler die Patienten untersuchen lassen.
4. Bitte die PJler mehr Nähen lassen.
5. Ein OP-Dienst, der auch zuverlässig da ist.


Hinweis:
- Das Krankenhaus bietet in der Regel kein richtiges warmes Mittagessen an, hat nur einen kleinen Kiosk. Es gibt PJ-Marken im Wert von 5€.
- Zu den 450€ Gehalt kommen noch Tankgutscheine bis zu max. 44€.



Fazit: Unzufriedenstellendes Tertial
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Botengänge (Nichtärztl.)
Blut abnehmen
Notaufnahme
Braunülen legen
Röntgenbesprechung
Mitoperieren
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Aufwandsentschädigung / Gehalt
Kleidung gestellt
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
450

Noten

Team/Station
6
Kontakt zur Pflege
3
Ansehen des PJlers
6
Klinik insgesamt
3
Unterricht
6
Betreuung
6
Freizeit
4
Station / Einrichtung
4
Gesamtnote
6

Durchschnitt 4.93