PJ-Tertial Orthopädie in SRO Spital Langenthal (2/2021 bis 4/2021)

Station(en)
Orthopädische Station
Einsatzbereiche
Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, Notaufnahme, OP, Station
Heimatuni
Bonn
Kommentar
Wir waren im März/April 2021 da und hatten eine wirklich tolle Zeit in Langenthal. Wir haben uns relativ kurzfristig im November 2020 wegen der guten Bewertungen hier beim PJ-Ranking beworben und können nur sagen: die sind auf jeden Fall berechtigt :)

Man wird schon am ersten Tag herzlich ins Team aufgenommen. Die Chefarztsekretärin Monika Wicki kommt einen am ersten Tag um 8.00 Uhr am Empfang abholen. Sie ist super nett und zeigt einem alles. Wir sind am Wochenende angekommen und konnten die Schlüssel für die Zimmer im Wohnheim schon vorher jederzeit am Empfang vom Krankenhaus abholen kommen. Am ersten Tag geht es dann los mit Kleidung, Schlüssel/Transponder, Mensa-Karte usw.
Dann lernt man das Team kennen (mit jedem per Du!), auf der Station findet sich immer jemand und der Rest begegnet einem mit der Zeit dann im OP und in der Sprechstunde. Der Chefarzt Dr. Alexander Schug kommt sogar in die Mensa gelaufen, um einen auch endlich kennenzulernen :)

Tagesablauf:
Wir sind dann zu Beginn viel mit dem Stationsarzt unterwegs gewesen (wechselt wöchentlich) zusammen mit Debbie, die einem als Verbindung zwischen Pflege und Ärzten zu den verschiedensten Sachen viel erklären kann:
-Eintritte, die man für die kommenden Patienten am PC vorbereitet
-Verbandswechsel
-Visite mit dem Stationsarzt
-Verlaufsberichte usw.

Um 7:30 Uhr ist immer Röntgenrapport. Danach findet dienstags Oberarztvisite und freitags Chefarztvisite statt. Wenn man eingeteilt ist, geht es meist schon aus dem Rapport in den OP (meistens als 2. Assistenz bei Hüft- und Knie-TEPs), sonst kann man sich dem Stationsarzt anschließen, in die Notaufnahme gehen oder mit in die Sprechstunde setzen, sowohl beim Assistenzarzt oder auch bei den Oberärzten mit Schulter-/Hüft-/Fuß-/Handsprechstunde.
Um 16.30 Uhr ist dann noch eine Besprechung (Nachmittagsrapport), die aber auch öfters ausfällt, weil die Oberärzte im OP stehen/in der Sprechstunde sind, nichts wichtiges ansteht oder man selbst im OP sein muss. Man darf aber auch das ein oder andere Mal früher nach Hause, wenn es wenig zu tun/sehen gibt :)!

Man kann immer nachfragen, was es zu sehen gibt, wo man helfen kann usw. und die Assistenzärzte nehmen sich teilweise wirklich viel Zeit für Erklärungen (Nahtkurs, körperliche Untersuchung bei Rückenschmerzen, Röntgenbilder besprechen usw.). Aber auch einige der Oberärzte nehmen sich gerne Zeit für Erklärungen zu Fällen aus der Sprechstunde oder Visite.
Eine weitere Möglichkeit ist die Notaufnahme, die meistens die Asssistenzärzte von der Chirurgie machen. Da wird man aber auch freundlich empfangen und kann Patienten mitbetreuen. Wir waren in der kurzen Zeit leider nicht so oft da. Ist bei einem Aufenthalt von 4 Monaten aber wahrscheinlich noch mehr möglich! Da kann man auch mal nähen. Ansonsten war ich einmal dabei als die Firma, die die Gipse macht da war (ich glaube 1x wöchentlich), einmal beim Gipsen zuzugucken war auch interessant.
Wir waren ziemlich viel im OP. Wie auch schon in den vorherigen Berichten besprochen, assistiert man donnerstags und jeden zweiten Freitag bei den Belegärzten Cattaneo und Renggli. Da sind viele TEPs, Schlitten usw. + viele Arthroskopien von Schulter und Knie (Meniskektomien hat man allerdings irgendwann dann auch genug gesehen :D).
Die beiden sprechen untereinander mit ordentlichem Schweizer Dialekt (ich habe anfangs immer nur versucht Ihrem Gespräch so grob zu folgen), sie waren freundlich und Pius Renggli hat mir auch nochmal sehr geduldig das Nähen erklärt :D Man darf ab und an nähen und ich durfte auch mal einen Pin bei den Aufsätzen für die Prothese setzen. Da die beiden so flott sind, hat man manchmal wirklich nur Zeit für die OP-Suppe oder auch nur eine Scheibe Brot. Oder doch leckere Nussecken oder Marzipanteilchen von den Belegärzten an einem langen Tag :D Wenn es einem zu viel wird mit 5 OPs kann man sich aber auch melden und sich von einem Assistenzarzt, spätestens von dem mit Dienst ablösen lassen. Ich war maximal bis 18.20 Uhr da, aber das ist dann wirklich eine Seltenheit(!)
Wichtig zu wissen: man soll bei den beiden nicht erst um 7:45 Uhr aus dem Röntgenrapport in den OP gehen (wie zu allen anderen OPs), sondern schon um 7:45 Uhr umgezogen vor Ort sein und sich einwaschen. Kommt dann aber auch vor, dass die Spinale noch nicht sitzt und man wartet ;)

Bei den anderen OPs, die den Hauptteil der Woche ausmachen, ist man vor allem bei Hüft- und Knie-TEPs eingeteilt und sammelt neue Armmuskeln :D Es macht aber wirklich Spaß! Man sieht die verschiedenen Zugänge bei den Hüft-TEPs, aber auch mal einen VKB-Ersatz oder andere Sachen, bekommt vieles erklärt, und man kann immer fragen. Alle sind wirklich super nett und bemüht, dass man auch mal bei besondereren oder anderen Eingriffen eingeteilt wird oder wollen einen zumindest zum Zugucken anregen :D
Bei der Schulterchirurgie, da gab es bei uns aber gerade einen neuen Oberarzt, wurden wir ehrlich gesagt nie eingeteilt, und zum Zugucken ist das bei nicht-arthroskopischen Eingriffen eher schwierig. Die Fußchirurgin Frau Dr. Diallo ist super nett, aber sie war einen großen Teil unserer Zeit leider nicht da. Bei der einen Hallux valgus OP hat sie aber auch alles erklärt.
Für die OPs der Wirbelsäulenorthopädie blieb bei uns leider keine Zeit. Da kann man aber auch mal mit. Die Wirbelsäulenorthopädie ist in Langenthal aber etwas separat, da es einen eigenen Assistenzarzt gibt. Wir haben für ihn die Eintritte mitgemacht, sonst sieht man da aber eher wenig außerhalb des Röntgenrapports.
In der Handchirurgie sieht man nochmal ganz andere Sachen (Karpaltunnelsyndrom, arthroskopische Handoperationen usw.), das ist auch eine tolle Sache meiner Meinung nach. Selbst die Schnellschnittdiagnostik eines Basalioms konnten wir noch mitnehmen ;)

Das Personalhaus ist wie eine überteuerte Jugendherberge, aber für die paar Monate in meinen Augen sinnvoll. Badezimmer und Küche teilt man sich auf dem Flur. Alles mitbringen an Geschirr usw! Denkt vielleicht auch an ein bisschen Kram zur Zimmergestaltung. Bettwäsche und Geschirrhandtücher sind vorhanden, Dusch-Handtücher nicht. Markus und Gerhard (die beiden vom technischen Dienst, die dauerhaft dort wohnen) haben die Dachterrasse zu einem wunderbaren Ort gemacht (es wachsen sogar Kiwis da oben!) und die beiden sind auch mal gerne für ein Pläuschchen beim Frühstück oder Abendessen zu haben. Außerdem gibt es bei den beiden tolle Tipps für Wanderungen und Käsereien in der Region. Den Ausflug zum Napf sollte man auf jeden Fall mitnehmen (Alle anderen, die wir auf der Wanderung getroffen haben, hatten allerdings Schneeschuhe an), abends kann man noch schnell zum Tierpark, an der Langete spazieren oder im Wald eine Runde laufen gehen.
Im Städtchen gibt es Aldi, Coop und Migros, alle fußläufig zu erreichen und mit unterschiedlichem Angebot und Preis. Dienstags und Samstags ist ein kleiner Markt inklusive verschiedener Bäcker, Kaffee und Schweizer Käse.
Wir haben die Wochenenden für Ausflüge nach Luzern, Bern, Basel und Zürich genutzt, in Langenthal selbst kann man jetzt nicht wirklich Zeit verbringen bzw. da gibt es in der Schweiz schon deutlich bessere Orte. In der Region gibt es noch Solothurn, wir waren in der Teufelsschlucht und es gibt mehrere kleine Seen.
Auf den Weissenstein haben wir es dann zeitlich nicht mehr geschafft, da müsst ihr dann Debbie zu befragen :D Mensa/Cafeteria-Essen liegt bei circa 8-10 Franken, aber wir haben uns eig. immer etwas mitgenommen, da die vegetarische Auswahl jetzt nicht immer bahnbrechend ist für den Preis (man zahlt das gleiche fürs Gericht mit oder ohne Fleisch).
Sonst noch positiv sicherlich der Kaffee im Stationszimmer! :D

Generell hat uns die Zeit in Langenthal sehr gefallen. Man bekommt einen guten Eindruck in die Bandbreite der Orthopädie, sammelt die ersten OP-Erfahrungen mit netten OTAs(!!), alle sind super aufgeschlossen und bemühen sich, dass man viel lernt.
Die Fortbildungen sind während unseres Aufenthaltes ausgefallen, sodass wir da nicht viel berichten können. Bei Fragen gerne melden.
Insgesamt auf jeden Fall empfehlenswert!
Bewerbung
Wir hatten Glück mit einer Bewerbung 5 Monate vorher.
Ich glaube normalerweise sollte man eher ein Jahr einplanen und sich dann einfach bei Monika Wicki bewerben :) Die organisiert dann bei Interesse auch die Unterkunft im Personalhaus.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Nahtkurs
Fallbesprechung
Bildgebung
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Mitoperieren
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
1x / Woche frei
Tätigkeiten
Unterkunft gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt
Aufwandsentschädigung / Gehalt

Noten

Team/Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen des PJlers
1
Klinik insgesamt
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Station / Einrichtung
1
Gesamtnote
1

Durchschnitt 1