PJ-Tertial Plastische Chirurgie in Universitaetsklinikum Schleswig-Holstein - Campus Luebeck (12/2019 bis 4/2020)

Station(en)
A513
Einsatzbereiche
Station, Notaufnahme, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Nicht angegeben
Kommentar
Der Tag beginnt mit Kaffeekochen. Ja, kein Witz! Zudem hat mein ein Picknickkörbchen in welches Tassen geladen werden müssen, und welches dann zusammen mit zwei Kaffeekannen und Milch gefühlt ans andere Ende der Klinik in den Besprechungsraum getragen werden müssen. Besprechung ist je nach Wochentag entweder um 7:15 oder 7:30 Uhr. Selbstverständlich ist auch das Zurückbringen Aufgabe des PJlers.

Danach heisst es Blutabnehmen und Zugänge legen. Oftmals wurden wir angemeckert, dass wir das doch bitte noch vor der Besprechung machen sollen. Im OP ist man nie fest eingeteilt. An den Tisch darf man quasi nur bei kleinen OPs, auf die die Assistenten keine Lust mehr haben. Gerade Lappenplastiken sind unter den Assistenten so beliebt, dass sie untereinander "kämpfen" wer mit in den OP darf, so dass man da meist nur in zweiter bis dritter Reihe stehen darf. Wenn die Oberärzte gut gelaunt sind, dann darf man aber auch mal was selber machen....vor allem Spalthaut nehmen und annähen. Lübeck hat ein grosses Boarderliner Zentrum, so dass das Klientel für Spalthauttransplantationen so schnell nicht ausgeht ;)

Wenn man Glück hat darf man bei Neuaufnahmen im Brandverletztenzentrum mithelfen. Auch wenn es aufgrund der hohen Temperaturen im Verbrennungsbad echt anstrengend und ein frisch verbrannter Mensch kein schöner Anblick ist, fand ich es sehr interessant auch diese Seite der plastischen Chirurgie mal zu sehen.

In der Notaufnahme kann man, je nach Assistenzarzt, Patienten bereits voruntersuchen und Fotos (sehr sehr wichtig !!) machen. Auch Gipsschienen kann man dort, wie auch im OP (da wird es von einem sogar erwartet), anlegen. Ansonsten ist man in der Notaufnahme, vorallem nach 15 Uhr, für die Suche nach einem Bett zuständig. Sprich man telefoniert so lange mit verschiedenen Stationen bis man endlich irgendwo ein Bett gefunden hat welches man belegen darf.

Alles in Allem habe ich mich sehr oft absolut überflüssig oder ausgenutzt gefühlt. Solange der Kaffee morgens auf dem Tisch stand war es im Grunde egal was man den Tag über treibt, solange man in der Nachmittagsbesprechung wieder anwesend ist. Ein PJler Telefon oder dergleichen gibt es nicht. Vielleicht auch besser so, sonst würde es nur noch wegen Blutentnahmen und zu legeneden Braunülen klingeln. Fortbildung oder Ausbildung war, bis auf einen Nachmittag kurz vor Ende des Tertials, absolute Fehlanzeige. Auch im OP hatte ich oft das Gefühl dass Fragen eher unerwünscht sind, weil es ja "klar ist".
Generell war die Stimmung im gesamten Team von starken Konkurenzkampf der Assistenten untereinander geprägt. Obwohl ich mich richtig auf mein Wahltertial gefreut hatte, habe ich bald angefangen die Tage zu zählen bis es rum ist.
Sehr schade, dass seitens des Chefs und der Oberärzte so wenig Interesse an Fortbildung/Examensvorbereitung besteht und man als PJler nicht wahrgenommen wird. (Mitte Tertial gegen 16:30 im OP: Wo sind eigentlich unsere PJler - dabei standen wir beide Extremitäten zum Abwaschen haltend im Saal)
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Notaufnahme
Braunülen legen
Poliklinik
Botengänge (Nichtärztl.)
Briefe schreiben
Mitoperieren
Blut abnehmen
Gipsanlage
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
17:00 bis 18:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Gehalt in EUR
NULL

Noten

Team/Station
4
Kontakt zur Pflege
4
Ansehen des PJlers
5
Klinik insgesamt
4
Unterricht
6
Betreuung
5
Freizeit
4
Station / Einrichtung
4
Gesamtnote
4

Durchschnitt 4.27